McDonald's macht auf regional: «Mein Weizen, dein Burger», steht auf einem neuen Werbeplakat, auf dem ein Bauer nachdenklich ein paar Strohhalme in den Fingern dreht. Doch McDonald's ist bei dieser neuen Regio-Kampagne ein Malheur passiert: Der Bauer komme aus Reinach, Basel-Stadt, steht da auf dem Plakat, aber Reinach liegt gar nicht im Kanton Basel-Stadt, Reinach ist Baselland.
Der McDonald's-Bauer, vom Städter geklaut – das ist gesäte Zwietracht, eine weitere Spöttelei des arroganten Städters gegen die kleinkarierten Landschäftler.
Während nämlich im Baselland der Weizen wächst, der die Bevölkerung verspeist, zumindest im McDonald's, veräppeln die Städter den Nachbarkanton, der sich tief in den roten Zahlen befindet, an der Fasnacht: Man habe in Basel beschlossen, den ärmsten der Armen auf der Welt unter die Arme zu greifen – und deshalb ein paar Millionen nach Liestal überwiesen.
Als diskutiert wurde, ob die Rechts- und Wirtschaftsfakultäten nach Liestal, das die ignoranten Restschweizer immer mit h schreiben (Bahsel hingegen schreibt wirklich niemand), verlegt werden sollten, twitterte SP-Städterin Susanne Leutenegger-Oberholzer: die Universität gehöre nicht in die Provinz. Provinz, pah!, äzten die Baselländer über diese Arroganz. Liestal sei ein boomender Entwicklungsstandort. Wie der Bauer wird dem Landkanton auch das Potenzial aberkannt.
Nicht zu unrecht; das Baselland strudelt abwärts: Das Leben in der Stadt ist heute nicht mehr automatisch teurer als auf dem Land. Während die Wirtschaft im Stadtkanton floriert, darbt sie auf dem Land dahin. Kräftige Steuerzahler bleiben aus, die Bevölkerung veraltet. Und jetzt? Statt dass McDonald's das Baselbiet aus dem Dreck zieht, verschiebt es auch noch dessen Bauern in die Stadt. Als ob dort Weizen wachsen würde!
Guck, McDonald's, da liegt Reinach!