Bei den Berner Gemeinderatswahlen wird es definitiv eine Mitte-Rechts-Liste geben. Die Mitglieder der Grünliberalen haben sich am Dienstagabend nach Informationen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA für eine gemeinsame Liste mit FDP, SVP, Mitte und EVP ausgesprochen.
Der Entscheid der Partei für die Mitte-Rechts-Liste fiel deutlich aus. Die Mitgliederversammlung fand hinter verschlossenen Türen statt. Die Teilnahme der GLP war parteiintern umstritten.
Erstmals bündelt das Mitte-Rechts-Lager seine Kräfte auf einer breit abgestützten Liste. Ziel ist es, einen zweiten Sitz in der fünfköpfigen Stadtregierung zu erobern.
Die FDP-Mitglieder hatten der Liste vergangene Woche einstimmig zugestimmt. Bei der Mitte fiel der Entscheid auf Vorstandsebene. Das Ja der SVP-Mitglieder am 12. Februar gilt als sicher. Die EVP als kleinste Partnerin entscheidet am 14. Februar.
Die Berner Gemeinderatswahlen sind Proporzwahlen. Das System bevorteilt grosse Blöcke. Das Rot-Grün-Mitte-Bündnis (RGM) kam 1992 an die Macht, weil sich eine breite Parteienallianz auf eine gemeinsame Liste verständigte. Seit 2016 hält RGM sogar vier der fünf Sitze und ist gemessen an den Wähleranteilen klar übervertreten.
Die Parteien des Mitte-Rechts-Lagers traten bislang getrennt an oder setzten auf kleinere Bündnisse. Die Parteispitzen einigten sich Anfang dieses Jahres auf eine gemeinsame Liste, um RGM zumindest einen Sitz abluchsen zu können. Die zurzeit stärkste Partei im Mitte-Rechts-Lager ist die GLP.
Die Stadtberner Wahlen finden am 24. November statt. Mindestens drei Gemeinderatssitze werden neu besetzt. Erneut antreten werden Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) und Gemeinderätin Marieke Kruit (SP). Bereits nominiert wurde zudem Stadträtin Ursina Anderegg (GB). Ende März dürfte Nationalrat Matthias Aebischer (SP) folgen.
Im Mitte-Rechts-Lager steht bereits die Kandidatur von Stadträtin Florence Pärli (FDP) fest. Bei den vier anderen Parteien stehen die Nominationsversammlungen noch aus. Als mögliche Kandidatinnen der GLP sind Nationalrätin Melanie Mettler und die bernische Grossrätin Marianne Schild im Gespräch. (dab/sda)