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Stadtberner Grünliberale geben grünes Licht für Mitte-Rechts-Liste

Stadtberner Grünliberale geben grünes Licht für Mitte-Rechts-Liste

30.01.2024, 21:0430.01.2024, 21:23
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Bei den Berner Gemeinderatswahlen wird es definitiv eine Mitte-Rechts-Liste geben. Die Mitglieder der Grünliberalen haben sich am Dienstagabend nach Informationen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA für eine gemeinsame Liste mit FDP, SVP, Mitte und EVP ausgesprochen.

Michael Hoekstra spricht nach seiner Ernennung zum Stadtratspraesidenten bei der ersten Stadtratssitzung des Jahres, am Donnerstag, 12. Januar 2023 im Rathaus in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Michael Hoekstra, Präsident der Stadtberner GLP.Bild: keystone

Der Entscheid der Partei für die Mitte-Rechts-Liste fiel deutlich aus. Die Mitgliederversammlung fand hinter verschlossenen Türen statt. Die Teilnahme der GLP war parteiintern umstritten.

Erstmals bündelt das Mitte-Rechts-Lager seine Kräfte auf einer breit abgestützten Liste. Ziel ist es, einen zweiten Sitz in der fünfköpfigen Stadtregierung zu erobern.

Die FDP-Mitglieder hatten der Liste vergangene Woche einstimmig zugestimmt. Bei der Mitte fiel der Entscheid auf Vorstandsebene. Das Ja der SVP-Mitglieder am 12. Februar gilt als sicher. Die EVP als kleinste Partnerin entscheidet am 14. Februar.

Grosse Blöcke im Vorteil

Die Berner Gemeinderatswahlen sind Proporzwahlen. Das System bevorteilt grosse Blöcke. Das Rot-Grün-Mitte-Bündnis (RGM) kam 1992 an die Macht, weil sich eine breite Parteienallianz auf eine gemeinsame Liste verständigte. Seit 2016 hält RGM sogar vier der fünf Sitze und ist gemessen an den Wähleranteilen klar übervertreten.

Die Parteien des Mitte-Rechts-Lagers traten bislang getrennt an oder setzten auf kleinere Bündnisse. Die Parteispitzen einigten sich Anfang dieses Jahres auf eine gemeinsame Liste, um RGM zumindest einen Sitz abluchsen zu können. Die zurzeit stärkste Partei im Mitte-Rechts-Lager ist die GLP.

Mindestens drei Neue

Die Stadtberner Wahlen finden am 24. November statt. Mindestens drei Gemeinderatssitze werden neu besetzt. Erneut antreten werden Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) und Gemeinderätin Marieke Kruit (SP). Bereits nominiert wurde zudem Stadträtin Ursina Anderegg (GB). Ende März dürfte Nationalrat Matthias Aebischer (SP) folgen.

Alec von Graffenried, Stadtpraesident Bern, spricht waehrend einer Medienkonferenz ueber die Resultate der Fusionsabstimmungen zwischen Bern und Ostermundigen, in der reformierten Kirche in Ostermundi ...
Alec von Graffenried ist derzeit Berner Stadtpräsident.Bild: keystone

Im Mitte-Rechts-Lager steht bereits die Kandidatur von Stadträtin Florence Pärli (FDP) fest. Bei den vier anderen Parteien stehen die Nominationsversammlungen noch aus. Als mögliche Kandidatinnen der GLP sind Nationalrätin Melanie Mettler und die bernische Grossrätin Marianne Schild im Gespräch. (dab/sda)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mcfly74
30.01.2024 21:40registriert Oktober 2014
Ich habe jahrelang GLP gewählt. Das war’s wohl. Eine Verbindung mit der SVP, WTF?! Eine rote Linie überschritten für mich. Tschüss…
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Hector B.
30.01.2024 22:18registriert Februar 2022
Da muss die Verzweiflung schon gross sein, wenn die sich mit der SVP ins Bett legen.
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KaspAirLi
31.01.2024 00:00registriert Januar 2024
Während Millionen von Menschen in Deutschland gegen die AfD demonstrieren gehen in der Schweiz die GLP, die Mitte und die FDP mit der SVP, welche die gleichen Vorstellungen, Anliegen und Ziele hat wie die AfD auf eine gemeinsame Liste ein!?!
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