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Das ist der erste Staatssekretär für Sicherheitspolitik

Jean-Daniel Ruch, ambassador of Switzerland in Israel, speaks during a reception at the Swiss residence in Ramat Gan, Israel, within a working visit of a Swiss delegation to Israel and the Palestinian ...
Wird erster Staatssekretär für Sicherheitspolitik der Schweiz: Jean-Daniel Ruch – derzeit noch Botschafter in der Türkei.Bild: KEYSTONE

Das ist der erste Staatssekretär für Sicherheitspolitik

Der Botschafter in der Türkei angelt sich in der Zentrale in Bern einen Prestigejob: Der Bundesrat ernennt Jean-Daniel Ruch zum ersten Staatssekretär für Sicherheitspolitik der Schweiz.
15.09.2023, 14:13
Samuel Thomi / ch media
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Über die Personalie war in Bundesbern seit Wochen gerätselt worden. Nun ist klar: Jean-Daniel Ruch wird erster Staatssekretär für Sicherheitspolitik.

Der Bundesrat hat den aktuellen Botschafter in der Türkei am Freitag zum Chef des neu geschaffenen Kompetenzzentrums Sicherheitspolitik (Sepos) ernannt. Dieses wird im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) von Viola Amherd angesiedelt sein. Wie die Landesregierung gleichentags mitteilte, wird Ruch seinen neuen Posten Anfang kommenden Jahres antreten - zeitgleich mit dem Sepos-Start.

Laut Bundesrat erhält die Schweiz mit Jean-Daniel Ruch einen «profunden Kenner des sicherheitspolitischen Systems der Schweiz und des Auslands» als Staatssekretär für Sicherheitspolitik. Mit seinem Leistungsausweis im nationalen und internationalen Umfeld erfülle dieser das Anforderungsprofil «vollumfänglich».

Mehr Zusammenarbeit - kein zusätzliches Personal oder Geld

Der 60-jährige Bernjurassier hat einst internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik in Genf studiert und dann vorab im Aussendepartement (EDA) Karriere gemacht. Vor seiner letzten Versetzung vor zwei Jahren nach Ankara war der zweifache Vater beispielsweise Sonderbeauftragter für den Mittleren Osten und ab 2012 Chef der Schweizer Missionen in Belgrad und Tel Aviv.

Aufgabe des neuen Kompetenzzentrums Sicherheitspolitik wird es sein, Entwicklungen im In- und Ausland vorauszusehen sowie strategische Handlungsoptionen für die Entscheidungsträger hierzulande auszuarbeiten. Dies in Zusammenarbeit mit dem Nachrichtendienst, dem Bundesamt für Polizei sowie dem Aussendepartement.

Zudem soll der Staatssekretär für Sicherheitspolitik künftig die Chefin VBS in internationalen Gremien vertreten können und «für eine kohärente und wirkungsvolle Sicherheitspolitik der Schweiz» sorgen.

Wie lange bleibt sie noch Bundesrätin? Viola Amherd.
Viola Amherd.Bild: Keystone

«Wir wollen die Kräfte bündeln und dadurch mehr erreichen», sagte Amherd bei der Präsentation der Sepos-Pläne im Frühling. Die neue Behörde solle bestehende Aufgaben in der Verwaltung besser koordinieren und stärken. Mehr Personal oder Geld sei dafür nicht nötig.

Tauziehen um sechsten Superbeamten

Bislang kennt die Schweiz fünf Stellen als Staatssekretäre. Jean-Daniel Ruch als Sepos-Chef wird der sechste sein. Entsprechend hoch wird auch sein künftiger Einfluss in aktuellen wie strategischen Sicherheitsfragen in Bern sein. Und entsprechend gross war vor dem Gründungs-Entscheid im Frühling die Frage, in welchem Departement das Sepos anzusiedeln sei.

Verteidigungsministerin Viola Amherd hat schliesslich das Rennen gemacht und die prestigeträchtige neue Verwaltungsstelle mit dem künftigen sechsten Superbeamten Jean-Daniel Ruch an Land gezogen. Dies nicht zuletzt unter dem Eindruck des immer noch anhaltenden Ukraine-Kriegs, der breiten Kreisen die Dringlichkeit des Handelns vor Augen führte. Wollen doch der Bundesrat und das VBS mit dem Sepos auch den zivilen Sicherheitsbereich der Schweiz stärken.

(aargauerzeitung.ch)

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