Es sind Szenen wie aus einem James-Bond-Film: Im Grenzgebiet von Schottland und England heben Bergretter neuerdings mit einem sogenannten Jetsuit ab. Vorerst aber nur zu Testzwecken.
Sanitäter tragen einen Jet-Anzug mit drei Mini-Düsentriebwerken und können so in Windeseile zu verletzten Personen gelangen, wie die britische Great North Air Ambulance Service kürzlich bei einem Demonstrationsflug zeigte. «Mit der Technik könnten hunderte Menschenleben gerettet werden», sagt Kev Mitchell, Vizepräsident des Scottish Mountain Rescue Service, zum Herald Scotland.
Das Ziel des futuristischen Projekts: Die Reaktionszeit der Rettungskräfte bei Notfällen in unwegsamem Gelände massiv verkürzen. Beim Testlauf brauchten Bergsteiger zu Fuss 25 Minuten, um zu einer verletzten Person vorzudringen. Mit dem Jetpack waren es nur 90 Sekunden. «Wir sind damit sogar schneller als die Helikopter», so Mitchell.
Rettungssanitäter könnten so etwa bei Herzattacken Opfer noch schneller behandeln und damit womöglich Leben retten. Der Haken: Dank den Jetsuits ist zwar eine rasche Behandlung der Patienten möglich. Zum Abtransport sind aber nach wie vor Helikopter nötig.
Auch die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) hat die Tests in England registriert. Die Rega verfolge den technischen Fortschritt fortlaufend, sagt Rega-Sprecher Mathias Gehrig zu watson. Momentan seien Jetsuits aber «kein Thema», da man voll und ganz auf die Rega-Drohne setze.
Die neu entwickelte Rega-Drohne fliegt selbstständig grossflächige Suchgebiete ab und soll verletzte oder vermisste Personen ausfindig machen. «Wir können die Drohne auch dann einsetzen, wenn der Helikopter aufgrund von Nebel oder schlechtem Wetter nicht eingesetzt werden kann», so der Sprecher.
Seit der Präsentation im April 2019 hat das Fluggerät, das unter anderem von der ETH mitentwickelt wurde, unzählige Testflüge absolviert. Der neueste und letzte Prototyp der Rega-Drohne sei seit einer Woche im Einsatz. «Wir gehen davon aus, dass die Drohnen 2021 den operativen Betrieb aufnehmen und bei Ernstfällen eingesetzt werden», sagt Gehrig weiter. Noch sei nicht klar, wie viele und auf welchen der 12 Rega-Einsatzbasen Drohnen künftig stationiert werden.
Mit drei Rotorblättern und einem Rotordurchmesser von etwas mehr als zwei Metern sieht die neue Rega-Drohne aus wie ein Mini-Helikopter. Sie fliegt ohne Funk- oder Sichtverbindung zum Bodenpersonal. Zudem ist sie mit einem Notfall-Schirm ausgerüstet. Bei einem Einsatz fliegt die Drohne in einer Höhe von 80 bis 100 Metern dank Satellitennavigation präzise und autonom grossflächige Suchgebiete auf einer vordefinierten Route ab. Eine Künstliche Intelligenz sucht gar nach vermissten Wanderern. «Der Algorithmus ist selbstlernend und entwickelt sich mit jedem Flug weiter», führt Gehrig aus.
Warum nicht eine Kombination von beidem 🤔?
Da Rettungen vermutlich mehrheitlich bei schlechten Wetterbedingungen notwendig werden, ist dies wohl der falsche Ansatz.
Aber spassig ist es sicher 😊