Der 51-jährige Bündner Regierungsrat Marcus Caduff (Mitte) verzichtet auf eine Kandidatur für den Bundesrat. Dies schrieb die Mitte-Partei Graubünden am Freitag in einer Medienmitteilung. Caduff begründete seinen Entscheid mit fehlender Praxis im nationalen Politbetrieb.
Er sei zum Schluss gekommen, dass für ihn die Zeit für eine Kandidatur noch nicht reif sei, liess sich Caduff in der Mitteilung seiner Partei zitieren. Zum heutigen Zeitpunkt fehle ihm die Erfahrung als nationaler Parlamentarier und damit die Kenntnis des Zusammenspiels von Bundesrat und dem Zwei-Kammer-Parlament.
Ebenfalls ausschlaggebend für seinen Entscheid seien die Entbehrungen und Belastungen für seine Familie im Falle einer Wahl gewesen, so Caduff weiter. «Das Amt des Bundesrates erfordert es, alles diesem Amt unterzuordnen.»
Der Chef des Bündner Departements für Volkswirtschaft und Soziales stammt aus Lumnezia GR und ist seit 2019 Regierungsrat in Graubünden. Dieses Jahr präsidiert er das Gremium.
Seit 2004 ist Caduff politisch aktiv – zunächst als Präsident der CVP Lumnezia, später als Grossrat und schliesslich als Fraktionspräsident. Er ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.
Die Mitte Graubünden nimmt den Entscheid von Marcus Caduff gemäss Mitteilung mit Verständnis zur Kenntnis. Damit werde die Bündner Kantonalpartei keine Kandidatur zuhanden der Findungskommission für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd nominieren.
Bis am 3. Februar können die Kantonalparteien Kandidatinnen und Kandidaten nominieren. Bisher gab die St. Galler Mitte mit Nationalrat Markus Ritter den ersten offiziellen Vorschlag einer Bundesratskandidatur zuhanden der Findungskommission der nationalen Partei ab.
Am 21. Februar entscheidet die Bundeshausfraktion der Mitte über die Nominationen und die Grösse des Tickets. Die Bundesratswahl findet am 12. März durch die vereinigte Bundesversammlung statt. (dab/sda)