Schweiz
Coronavirus

Impfdurchbrüche fordern aufgrund fehlender Drittimpfung erste Opfer

Fehlende Drittimpfung fordert erste Opfer

Der Bund verzögert die Zulassung der Booster-Impfung, obwohl die Todeszahl bei Geimpften steigt. Experten und Angehörige klagen an.
17.10.2021, 07:1417.10.2021, 12:07
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Eine TV-Kamera hielt den Moment fest, als Alice Schmidli-Amrein im Dezember 2020 in Kriens LU die erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer/Biontech erhielt. Heute, neun Monate später, ist sie tot, gestorben an Covid-19. «Hätte meine Mutter eine Booster-Impfung bekommen, wäre sie jetzt noch am Leben», sagt ihr Sohn Jack Schmidli in der «SonntagsZeitung» und beruft sich dabei auf Daten aus Ländern wie Israel, wo Pfizer-Geimpfte nach sechs Monaten einen Booster-Shot erhielten.

epa09522717 A healthcare worker prepares Covid-19 vaccinations at the vaccination centre at Sandown Racecourse in Melbourne, Australia, 14 October 2021. EPA/JAMES ROSS AUSTRALIA AND NEW ZEALAND OUT
Das BAG wird für die Zurückhaltung bezüglich der Booster-Impfung zunehmend kritisiert.Bild: keystone

Tatsächlich häufen sich in der Schweiz seit Anfang September die Impfdurchbrüche: 40 Personen verstarben trotz Impfschutz mit Pfizer/Biontech, 12 trotz jenes mit Moderna. Doch während die meisten Nachbarländer inzwischen älteren Personen eine Drittimpfung empfehlen, zögern die Schweizer Behörden: «Ob und für wen eine Auffrischimpfung allenfalls notwendig wäre, steht zum heutigen Zeitpunkt noch nicht fest», heisst es beim Bundesamt für Gesundheit.

Diese Haltung stösst zunehmend auf Unverständnis. Ex-Taskforce-Mitglied Dominique de Quervain schrieb diese Woche: «Die wissenschaftliche Evidenz für den Nutzen der Booster-Impfung kann von der Schweizer Impfbehörde kaum länger ignoriert werden.»

Der Infektiologe Huldrych Günthard vom Unispital Zürich sagte vor einer Woche in der SonntagsZeitung: «Ich verstehe wirklich nicht, worauf wir noch warten. Die Daten sind eindeutig, vor allem bei den älteren Leuten, die zuerst geimpft wurden.» (saw)

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123 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sebultikon
17.10.2021 07:48registriert August 2018
Verstehe auch nicht ganz auf was da gewartet wird, Impfstoff ist doch genug vorhanden und andere wollen ihn nicht. Wer willens ist sollte sicher die Möglichkeit dazu erhalten.
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wintergrün
17.10.2021 08:29registriert Dezember 2017
Ich würde mir einen Booster wünschen, erst mal für die Risikogruppe und dann für den Rest.
Mein Vater in Deutschland hat bereits die Booster Impfung bekommen.
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öpfeli
17.10.2021 11:22registriert April 2014
Die Frau war 90. Ihr Körper nicht mehr der jüngste. Wer weiss, ob eine 3. Impfung wirklich alles aufgefangen hätte. Dies zu sagen, ist jetzt leicht.

Ich wünsche der Frau, dass sie in Frieden ruhen kann und ihr Tod nun nicht für weitere Diskussionen genutzt wird.
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