Die Schweizer Bergbahnen leiden unter der Corona-Pandemie, den Unwettern und den fehlenden internationalen Gästen. Der Umsatz der Bahnen ist gegenüber dem letzten normalen Sommer 2019 um einen Drittel eingebrochen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Zwei schlechte Wintersaisons in Folge und die enttäuschende Sommersaison hätten bei den Bahnen Spuren hinterlassen. Die Finanzkraft sei geschwächt, sagte Berno Stoffel, Direktor der Seilbahnen Schweiz. Wenn es nochmals einen schlechten Winter gebe, dann werde es auch bei grossen Bahnen finanziell eng. Bereits vor der Pandemie kämpften viele Bahnen mit grossen wirtschaftlichen Problemen, wie eine Auswertung der Geschäftsberichte 2019/2020 zeige. Zwei Drittel der geplanten Investitionen seien abgesagt oder verschoben worden.
Das Gleichstellungsgesetz verlangt, dass Unternehmen mit über 100 Beschäftigten neu eine Analyse der Lohngleichheit durchführen müssen. Nun liegen erste Resultate vor, die laut der «NZZ am Sonntag» überraschen. Die überwiegende Mehrheit der bisher ausgewerteten Firmen verfügt demnach über ein faires Lohnsystem. Laut einer Untersuchung der Universität St. Gallen halten 97 Prozent der Unternehmen das Gesetz ein. Der Salärberater Comp-on kommt auf 95 Prozent. Beide Studien basieren auf Daten von mehr als 100'000 Angestellten. Nur noch selten bestünden systematische Diskrepanzen zu Ungunsten der Frauen. Gemäss den Vorgaben des Bundes darf die unerklärte Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern eine Toleranzschwelle von 5 Prozent nicht übersteigen.
Schweizer Seniorinnen, die in einem Verein mit 1600 Mitgliedern organisiert sind, hatten letztes Jahr eine Klage für eine griffigere Klimapolitik an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte weitergezogen. Zuvor waren sie bei Schweizer Gerichten abgeblitzt. Der Gerichtshof verpflichtete den Bundesrat, zur Klage Stellung zu nehmen. Die Antwort liegt laut «SonntagsZeitung» nun vor. Die Landesregierung legt dem Gerichtshof nahe, nicht auf die Klage einzutreten. Die Seniorinnen seien nicht in der Art vom Klimawandel betroffen, als dass sie als Klägerinnen akzeptiert werden könnten. Die Seniorinnen sehen allein schon die Tatsache, dass das Gericht den Bundesrat zu einer Stellungnahme aufforderte, als Erfolg.
Das Bundesamt für Landwirtschaft denkt darüber nach, Werbung für Billigfleisch zu verbieten. Rabatte für Fleisch seien einem nachhaltigen Konsum nicht förderlich, zitiert die «NZZ am Sonntag» Vizedirektor Adrian Aebi. Der kontroverse Vorschlag sei ein erster Hinweis darauf, wie der Bund die Bauern, die Konsumenten und den Handel auf Nachhaltigkeit trimmen wolle. SVP-Nationalrat Mike Egger reagiert scharf. Es sei ein Skandal, ein solches Verbot nur schon in Erwägung zu ziehen. Der Agrarökonom Urs Niggli, der Mitglied einer Wissenschaftsgruppe ist, die den Welternährungsgipfel vorbereitet, erwartet laut «SonntagsBlick» verheerende Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernährungssicherheit. Weil die Weltbevölkerung 2050 rund 10 Milliarden betrage, müsse mehr produziert werden.
Führende Politiker der SVP wollen das Referendum gegen das Covid-19-Gesetz unterstützen. Am kommenden Samstag fassen die SVP-Delegierten ihre Parole. Der Vorstand hat zwar noch keinen Antrag verabschiedet. Fraktionschef Thomas Aeschi sagte aber gegenüber der «SonntagsZeitung», dass er persönlich klar der Ansicht sei, das die SVP das Referendum unterstützen müsse. Bei einer Ablehnung müssten etliche der verbliebenen Corona-Massnahmen aufgehoben werden. Das sei auch nötig, da jetzt alle, die es wollten, geimpft und damit auch geschützt seien. Über das Covid-Gesetz stimmt das Schweizer Volk im kommenden November ab.
Der Bund will das Tempo auf den Autobahnen noch stärker regulieren. Das Bundesamt für Strassen plant, bis 2026 total 1600 Kilometer Nationalstrasse mit automatischen, flexiblen Tempoanzeigen auszustatten, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Der Zweck: Droht bei starker Verkehrszunahme ein Stau, wird mit diesen Anzeigen vorsorglich das Tempo gedrosselt, derzeit von 120 auf 100 oder 80 Kilometer pro Stunde. Stellenweise soll das Tempo gar auf 60 verringert werden. Die aktive Beeinflussung des Verkehrs sei eine der Antworten, mit denen der Bund auf den Trend der letzten Jahre reagiere. Der Verkehr habe viel stärker zugenommen als die Strassenkapazität. Die Zahl der Stunden im Stau betrage heute 30'000. 90 Prozent davon gingen auf Überlastungen zurück.
Eine neue Studie der Beratungsfirma Boston Consulting Group räumt mit einem Vorurteil auf. Entgegen landläufiger Meinung ist die Migration für die Zu- und Abwanderungs-Länder nicht schädlich. Im Gegenteil: Für rund 80 Prozent aller Länder resultiert unter dem Strich ein Gewinn, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Länder mit Zuwanderung verzeichneten im Schnitt ein Plus von 2 Prozent beim Wachstum des Bruttoinlandprodukts, weil kulturell gemischte Gesellschaften innovativer seien. In der Folge stiegen auch die Produktivität und die Einkommen an. Doch auch die Länder mit Abwanderungen profitierten von einer erhöhten Wirtschaftskraft. Ein Verlust von Talenten (Brain Drain) sei nur in 12 von 195 untersuchten Staaten festgestellt worden, so die Studie.
Das sind doch mal gute Neuigkeiten für den Start in den Sonntag