08.04.2021, 17:3809.04.2021, 06:42
Ob in St.Gallen, Zürich oder Winterthur: In den sozialen Medien wird erneut für Krawalle mobilisiert.
Die Stadtpolizei Winterthur geht nun in die Gegenoffensive. In einem eindringlichen Appell bittet sie die Jugendlichen, den Aufrufen zu Ausschreitungen nicht zu folgen. Und teilt auch gegen die Medien aus:
«Einzelne haben wohl ein Interesse daran, dass es zu Gewalt kommt, denn sie verdienen Geld mit solchen News, vor allem mit Videos. Manchmal wird versucht, einen Keil zwischen uns zu treiben, also zwischen euch Jugendliche und uns Polizistinnen und Polizisten. Denn so lassen sich einfach Schuldige finden: Jugendliche, die Regeln brechen, und die Polizei, die wahlweise zu hart oder zu soft einschreitet. Das lassen wir uns nicht gefallen, denn wir haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen ein normales Leben und zwar rasch!
Gewalt ist die Sprache von Losern. Sie schadet der Sache, sie schadet euren und unseren Anliegen. Lehnt sie ab und seid euch bei Interviews bewusst, dass diese auch von euren Eltern und Lehrpersonen gesehen werden.
Ihr lebt in einer schwierigen Zeit und – Kompliment – ihr macht es gut! Ihr arrangiert euch oft besser mit der Situation, als wir Erwachsenen. Lasst euch darum nicht von ein paar wenigen Chaoten und Hetzern auf Instagram oder Snapchat verleiten! Distanziert euch von solchen Straftätern und feiert Partys friedlich. Glücklicherweise ist das draussen ja wieder möglich (mit maximal 15 Personen) und auch viele Jugendtreffs sind wieder offen.
An den kommenden Wochenenden werden wir weiterhin in der City sein, besonders unsere Jugendpolizistinnen und Jugendpolizisten. Wenn ihr Fragen, Anliegen oder Wünsche habt, wendet euch jederzeit an uns!
Eure Polizistinnen und Polizisten der Stadtpolizei Winterthur»
quelle: facebook/stapo Winterthur
Warum dieser Appell? Man wolle verhindern, dass die Polizei zum Ersatzgegner der Jugendlichen verkomme. «Wir haben weder das Coronavirus noch die Corona-Massnahmen erfunden», sagt der Winterthurer Stapo-Sprecher Michael Wirz zu watson.
Der Aufruf sei ein kommunikatives Experiment. Man hoffe, dadurch bei den Jugendlichen eine Diskussion auszulösen. Natürlich sei es auch möglich, dass die Sache anbiedernd wirke.
(amü)
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