Schweiz
Coronavirus

Coronavirus: Weiterhin Gratistests? Berset will Gnadenfrist

Weiterhin Gratistests? Berset will Gnadenfrist – und einmal Geimpften entgegenkommen

24.09.2021, 06:2924.09.2021, 07:35
Mehr «Schweiz»

Gibt es weiterhin Gratistests? Der Bundesrat dürfte heute erneut den Entscheid diskutieren, dass der Bund die Testkosten ab dem 1. Oktober für asymptomatische Personen nicht mehr tragen will.

Bundesrat Alain Berset spricht im Nationalrat an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Mittwoch, 22. September 2021, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Innenminister Alain Berset und der Gesamtbundesrat wollten die Tests für asymptomatische Personen ab 1. Oktober kostenpflichtig machen.Bild: keystone

Moment, wieso wird die Frage erneut diskutiert?

Nun, der Druck auf den Bundesrat, seinen Entscheid von Ende August zu revidieren, war schon vor einer Woche hoch und ist in den letzten Tagen noch gestiegen. Am Mittwoch gelangte die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) mit einem Schreiben an den Bundesrat.

Die Kommission verlangt vom Bundesrat, dass die Kosten für alle Tests weiterhin vom Bund übernommen werden. Von den Parteien fordern dies Grüne, SP, Mitte-Partei und SVP. Zudem haben über 260’000 Privatpersonen eine Petition mit derselben Forderung unterschrieben.

Was sagt der Bundesrat dazu?

Letzten Freitag hatte Gesundheitsminister Alain Berset erklärt, dass der Bundesrat nochmals diskutieren wolle, ob Tests für asymptomatische Personen ab dem 1. Oktober tatsächlich kostenpflichtig werden.

Gleichzeitig verteidigte Berset den Beschluss des Bundesrats. Der Entscheid sei nicht «vom Himmel gefallen», es habe am 11. August eine Vernehmlassung dazu gegeben. Eine Mehrheit der Kantone habe diesen Schritt begrüsst. Man werde aber «bald» eine vertiefte Diskussion führen, um zu sehen, wo Anpassungen möglich seien.

Gibt es verschieden Varianten?

Laut Innenminister Berstet stehen zwei Optionen im Mittelpunkt. So könnte die Frist für die Gratistests verlängert werden. Eine andere Option sei, Anpassungen für Personengruppen vorzunehmen, die besonders stark von dieser Massnahme betroffen seien.

Was beantragt Berset?

Der Innenminister scheint auf Zeit zu spielen. Wie der «Blick» berichtet, beantragt Berset, die Frist für die Gratistests um zehn Tage auszudehnen. Das soll helfen, einen Kompromiss zu finden. Berset schwebt weiter vor, dass die Tests für einmal Geimpfte weiter gratis bleiben – allerdings nur bis Ende November. Ob er damit im Gesamtbundesrat durchkommt, wird sich zeigen.

Wann die Pressekonferenz stattfindet und wo sie live übertragen wird

Der Bundesrat trifft sich jeweils am Morgen zu seiner Sitzung und informiert am Nachmittag in einer Medienkonferenz über seine Entscheidungen. Sobald eine konkrete Zeit bekannt gegeben wurde, findest du sie hier.

Die Pressekonferenz kannst du live auf watson im Liveticker mitverfolgen. Alternativ streamt der Bundesrat seine Medienkonferenz auch direkt auf YouTube. (sda/mlu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
23 Gründe, wieso watsons sich impfen lassen haben
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
129 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
KarinaN
24.09.2021 06:58registriert Juli 2017
Ich fänd es schade wenn die Tests gratis bleiben. Ich verstehe nicht warum man auf die kleine aber sehr laute Minderheit von Impfunwilligen hören muss.
23393
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pr0di
24.09.2021 07:14registriert Februar 2017
Ich persönlich fände die Variante der Gratis Tests für einmal geimpfte einen guten Kompromiss. So können Menschen, die sich jetzt doch noch impfen lassen in der Übergangszeit bis sie vollständig geimpft sind trotzdem noch am sozialen Leben teilnehmen. Ich denke, das macht das Impfen für einige etwas attraktiver und reduziert den Unmut.
15730
Melden
Zum Kommentar
avatar
Fondue
24.09.2021 06:56registriert Januar 2015
Hoffentlich bleiben sie dabei. Letztes bei einer Kollegin gehört, wenn die Tests kosten lass ich mich Impfen, das wäre mir zu teuer.

Einige haben es echt noch nicht kapiert, dass es beim Impfen vor allem um die eigene Gesundheit geht.

Aber jegliche Diskussion ist da nur noch Zeitverschwendung. Wünsche jeweils nur noch einen milden Verlauf.
17968
Melden
Zum Kommentar
129
Hansjörg Wyss – der Schweizer hinter der Millionenspende an die US-Demokraten
Der Schweizer Hansjörg Wyss ist mit seinem Einsatz für Umwelt und Demokratie weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. In den USA verärgert er mit seinen Spenden gerade die Republikaner.

Hansjörg Wyss steht immer mal wieder in den Schlagzeilen. Sei es, weil er für drei Milliarden Franken den FC Chelsea kauft, amerikanische Zeitungen vor dem Aus bewahrt oder sich (wie jetzt gerade) mit riesigen Spenden in die US-Politik einmischt.

Zur Story