
Irgendwie stimmt da noch einiges nicht in Sachen Lohngleichheit von Mann und Frau in der Schweiz.bild: shutterstock/watson
Die Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau ist in der Schweiz noch immer enorm. Selbst unter Berücksichtigung von erklärten Faktoren verdienen Frauen gesamtschweizerisch im Schnitt 7,7 Prozent weniger als Männer. Diese acht Grafiken zeigen, wo das Gefälle am grössten ist.
16.05.2019, 16:2518.05.2019, 14:08

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Das Bundesamt für Statistik hat die «Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern anhand der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung (LSE) 2016» herausgegeben. Dabei untersucht die Studie unter anderem die folgenden Einflussfaktoren:
Um es kurz zu sagen: Die Lohndifferenz ist noch immer riesig. Im Schnitt verdienten Frauen monatlich 6491 Franken, Männer 7946 Franken, was einer Differenz von −18,3% entspricht.
Erklärte und unerklärte Unterschiede
56 Prozent der Unterschiede sind erklärt (z. B.: Beruf, Branche, Ausbildung, berufliche Stellung, etc.), für die 44 übrigen Prozent gibt es keinen offensichtlichen Grund. Das bedeutet:
Frauen verdienen in der Schweiz durchschnittlich bei vergleichbaren, beobachtbaren Merkmalen im Schnitt 7,7 Prozent weniger als Männer.
Wie wir unten sehen werden, leiden über 50-jährige Grenzgängerinnen (Kat. G), welche die obligatorische Schulbildung abschlossen, aber trotzdem im oberen Kader zu 100 Prozent, in einem Unternehmen mit unter 20 Mitarbeitern im Baugewerbe im Tessin arbeiten, am meisten unter der Lohndiskriminierung. Immerhin dürfte so ein Jobprofil schwierig zu finden sein.
Auf der Gegenseite gäbe es die kleinste Benachteiligung bei unter 30-jährigen Frauen, die eine Fachhochschule abschlossen, ohne Kaderfunktion im Teilzeitpensum (unter 50%) in einer Firma mit über 1000 Beschäftigten in der Grossregion Genf als Kurzaufenthalterin (Kat. L) arbeiten. Im Bergbau. Wir haben es nicht nachgeprüft, aber dürfte auch schwierig werden, so einen Job zu finden.
Der positive Trend
Bevor wir die krassen Unterschiede aufzeigen, wenigstens ein Hoffnungsschimmer: Von 2012 bis 2016 sank die gesamte Lohndifferenz von 19 auf 17,4 Prozent. Die unerklärte Differenz nahm dabei von 8,3 auf 7,7 Prozent ab.
Gründe für unerklärte Lohndifferenzen
Zusammengefasst können folgende Gründe für einen Teil der unerklärten Lohndifferenzen festgehalten werden:
- Erwerbsunterbrüche
- Reduktion der Arbeitszeit
- Psychologische Gründe (z. B. Haltung zu Konkurrenzsituationen)
- Zurückhaltung bei Lohnverhandlungen
Werfen wir einen Blick auf die Unterschiede nach gewissen Merkmalen:
Unterschied nach Wirtschaftsbranche

Monatslöhne in Franken.
Unterschied nach Grossregion

Monatslöhne in Franken.
Unterschied nach Alter

Monatslöhne in Franken.
Unterschied nach Bildung

Monatslöhne in Franken.
Unterschied nach Herkunft

Monatslöhne in Franken.
Unterschied nach Position

Monatslöhne in Franken.
Unterschied nach Beschäftigungsgrad

Monatslöhne in Franken.
Unterschied nach Unternehmensgrösse

Monatslöhne in Franken.
Daten und Quellen
Die Angaben dieses Artikels stammen von der «Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern anhand der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung (LSE) 2016» des Bundesamtes für Statistik. Die LSE 2016 umfasst rund 37'000 Unternehmen und 1,7 Millionen Arbeitnehmende (total 3,5 Millionen Beschäftigte) des sekundären und tertiären Wirtschaftssektors in der Schweiz. Der Frauenanteil beträgt 44 Prozent. Für die Grafiken wurden die Lohnunterschiede unter Berücksichtigung der erklärte Lohndifferenzen verwendet.
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Zwerg Zwack
- Erwerbsunterbrüche
- Reduktion der Arbeitszeit
- Psychologische Gründe (z.B. Haltung zu Konkurrenzsituationen)
- Zurückhaltung bei Lohnverhandlungen
Also ist nun alles geklärt oder was? Das sind wahrscheinlich einfach Hypothesen, aber diese erklären wohl schon einen grossen Anteil dieser "unerklärten" Lohndifferenzen.
Füdlifingerfritz
Kronrod