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Beim Replay-TV kommt die Zwangswerbung – allerdings wohl erst Ende Jahr

Noch keine Zwangswerbung im Replay-TV – aber sie kommt noch dieses Jahr

18.02.2022, 09:5819.02.2022, 06:53
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Die Einführung der Zwangswerbung beim zeitversetzten TV verzögert sich um mehrere Monate. Eigentlich hätte sie auf Anfang Januar eingeführt werden sollen. Doch «es gibt eine technische Verschiebung» bei allen Anbietern, sagte Sunrise UPC-Chef André Krause am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Das liege an der grossen technischen Komplexität bei der Umsetzung durch die Betreiber.

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Die Zwangswerbung beim zeitversetzten TV verzögert sich um mehrere Monate.Bild: shutterstock

Eigentlich hätten die Änderungen beim «Gemeinsamen Tarif 12» (GT12), der die Entschädigung der TV-Sender für das zeitversetzte Fernsehen neu regelt, auf Anfang Januar 2022 in Kraft treten sollen. Im vergangenen Jahr hatten TV-Sender, Telekomfirmen und Verwertungsgesellschaften im langen Streit um das zeitversetzte Fernsehen einen Kompromiss gefunden.

Stein des Anstosses war, dass die Zuschauer die Werbung beim Replay-TV überspulen. Daran hat die Werbewirtschaft keine Freude. Die TV-Sender beklagten Einnahmeverluste, weil die bisherige Entschädigung fürs zeitversetzte TV durch die Telekomanbieter zu gering sei. Die Telekomanbieter wiesen dies zurück.

Mit dem Kompromiss bleibt das Replay-TV in der Schweiz erhalten, während im Ausland Sendungen im Nachhinein nur in der Mediathek des jeweiligen TV-Senders angeschaut werden können. Aber die hiesigen Zuschauer müssen eine Kröte schlucken.

Sie bekommen entweder zwangsweise Werbeclips von knapp zwei Minuten vorgesetzt, wenn sie Werbungblöcke überspulen wollen. Danach kann man gemäss früheren Angaben mit einem Klick genau dorthin springen, wo der Film weitergeht. Oder die Zuschauer müssen mehr bezahlen.

Wahrscheinliche erst im nächsten Jahr

Nun verzögert sich die Umsetzung um mehrere Monate: Es gebe eine Karenzfrist für die Einführung, sagte Krause am Freitag. Die Umsetzung werde nicht vor dem zweiten Semester, tendenziell eher auf Ende 2022 stattfinden, sagte der Sunrise UPC-Chef.

(yam/sda/awp)

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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Milli Vanilli
18.02.2022 10:19registriert Januar 2016
Ja dann. Künden wir den scheiss und gehen zurück zu den guten alten Raubkopien.
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Atavar
18.02.2022 13:20registriert März 2020
Cool. TV will sich abschaffen. Gute Strategie! Könnte funktionieren...
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Huttenlauch
18.02.2022 12:27registriert Juli 2020
Werbung zeigt offensichtlich, wie schädlich der Kapitalismus ist. Unmengen an Geld, Zeit und Aufwand werden in Werbung gesteckt, um Leute zu manipulieren, Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen. Es wird kein gesellschaftliches Bedürfnis befriedigt sondern dient nur dem Profit einzelner Kapitalisten. Über diese Zwangswerbung werden sich alle nur nerven und trotzdem wird sie eingeführt.
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