Schweiz
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Deepfakes mit SRF-Moderatoren: Betrugsmaschen werden perfider

Deepfake von SRF-Moderator Aebli.
Nein, das ist nicht Roger Aebli, der für eine dubiose App wirbt. Das ist ein Deepfake.Bild: Screenshot SRF

«Vielleicht wirst du der nächste Millionär»: Deepfakes von SRF-Moderatoren gehen um

01.06.2024, 10:0201.06.2024, 16:54
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Wer sich in den sozialen Medien bewegt, hat sie möglicherweise schon gesehen: vertraute SRF-Gesichter, die in Fake-Werbungen für verlockende Investitionsgeschäfte oder anderes werben. Wie das SRF berichtet, kursierten diese Fakes seit Monaten, betroffen seien unter anderem Mona Vetsch, Reto Lipp oder Sandra Boner. Ihre Bilder würden ohne Einwilligung genutzt und oft auch verändert.

Nun geht die Betrugsmasche noch einen Schritt weiter: Wie das SRF berichtet, kursiert ein Deepfake-Video «direkt aus dem Studio». Darin zu sehen ist der Tagesschau-Moderator Roger Aebli, beworben wird eine Casino-App.

«Das ist deine Chance, dein Leben zum Besseren zu verändern. Schliesse dich unseren glücklichen Gewinnern an, lade Joker Blaze herunter und vielleicht wirst du der nächste Millionär.» Gefolgt von einer Aufzählung von Dingen, die sich glückliche Gewinner angeblich gekauft hätten (natürlich auch ein Lamborghini).

Ungewöhnliche Worte aus dem SRF-Studio, es handelt sich um eine besonders perfide Fälschung. Da die Stimme und das Gesicht des Moderators sowie das Studio dem Original zum Verwechseln ähnlich sind, müssen die Inhalte aufhorchen lassen.

Denn, so wird SRF-Moderator Roger Aebli, der Richtige, von SRF zitiert:

«Wichtig ist, dass das Publikum weiss: Wir SRF-Moderatorinnen und -Moderatoren dürfen grundsätzlich keine Werbung machen – egal wofür.»
SRF-Moderator Roger Aebli

Solche Fakes seien für das SRF gravierend, da Glaubwürdigkeit das höchste Gut der journalistischen Arbeit darstelle.

Habt ihr auch schon Deepfakes oder Fake-Werbungen mit SRF-Moderatorinnen und -Moderatoren gesehen?

(hah)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hans Jürg
01.06.2024 10:38registriert Januar 2015
Abgesehen davon, dass das eine Riesensauerei ist:

Gibt es tatsächlich Leute, die auf solche Werbungen reinfallen? Eas ist denn bei denen schief gelaufen?
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Zyniker haben es leichter
01.06.2024 17:31registriert Januar 2018
Macht Google und Co. endlich verantwortlich! Sie legitimieren diesen Dreck indem sie behaupten die Werbetreibenden zu prüfen und den höchsten Ansprüchen zu genügen. Sie verdienen direkt an diesem Betrug, sie arbeiten wissentlich mit diesen Betrügern zusammen, sue sind das Problem.
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