Die «Ehe für alle» wurde gestern mit 64,1 Prozent der Stimmen klar angenommen. Alle 26 Kantone stimmten für die Vorlage. Beim Blick auf die einzelnen Gemeinden zeigen sich aber einige Regionen, in denen die Vorlage abgelehnt wurde.
So lehnten auffällig viele Gemeinden im Kandertal, der Region um das Emmental/Entlebuch, dem Berner Jura oder dem Nordtessin und dem Toggenburg die Initiative ab. In Riemenstalden SZ sagten gerade mal 24,1 Prozent Ja, der tiefste Wert der Schweiz. Die Städte sagten derweil deutlich ja.
Blicken wir noch etwas genauer hin, fällt auf, dass eine Gemeinde im Kanton Wallis den höchsten Ja-Anteil ausweist. In Oberems, dem Eingangsort ins Turtmanntal, sagten satte 85,7 Prozent Ja zur «Ehe für alle». In Zürich stimmten die Kreise 4 & 5 mit über 90 % für ein Ja, die Gemeinde Zürich kommt allerdings knapp auf 80 %.
Auch wenn die zehn Gemeinden mit den höchsten Nein-Anteilen allesamt weniger als 800 Einwohner zählen, ist es nicht so, dass alle kleinen Gemeinden die Vorlage eher ablehnten. Es gibt Ausnahmen. So sind unter den 10 Gemeinden mit dem höchsten Ja-Anteil zwar auch Bern und Zürich zu finden, aber mit Oberems (125 Einwohner), Schelten (35), Ferreyres (318) und Lovatens (136) auch vier Mini-Gemeinden ganz am anderen Ende.
Grundsätzlich lässt sich allerdings schon sagen: Je grösser die Gemeinde, desto eher wurde Ja gestimmt. Von den 398 Gemeinden mit über 5000 Einwohnern gab es nur vier, welche die «Ehe für alle» ablehnten. Mit Frutigen BE war der Ausgang allerdings nur einmal deutlich (60,8 % Nein-Stimmen). Die anderen drei – Bischofszell TG (50,9 %), Crans-Montana VS und Bäretswil ZH (je 50,1 %) – hatten ein praktisch ausgeglichenes Resultat.
Wenn wir gerade bei den ausgeglichensten Gemeinden sind: In zwölf ergab die Auszählung ein Verhältnis von 50:50:
In sechs Kantonen der Schweiz stimmten sämtliche Gemeinden für ein Ja. Es sind dies: Basel-Stadt, Genf, Glarus, Nidwalden, Obwalden und Zug. Auch Schaffhausen, Solothurn, Basel-Landschaft und Zürich kratzten an der 100%-Marke.
Schwer zu kämpfen hatte das Gesetz dagegen in Appenzell-Innerrhoden, wo es von vier der sechs Bezirke abgelehnt wurde (insgesamt aber mit 50,8 Prozent angenommen wurde). Der zweite Kanton, in welchem mindestens ein Drittel aller Gemeinden gegen das Gesetz war, ist der Kanton Schwyz, wo 11 von 30 Gemeinden dagegen stimmten.
(fox)
Oder doch? 🤔 Frömmeler, Impfgegner, Homophobie…