Schweiz
EU

Korruptionsprävention: Schweiz nur genügend

Die Schweiz ist nur «genügend» bei Korruptionsprävention

13.06.2019, 12:43
Mehr «Schweiz»
Bestechung Korruption Schmiergeld (Bild: shutterstock)

Die Staatengruppe des Europarats gegen Korruption (Greco) hat die bisherigen Bemühungen der Schweiz bei der Korruptionsprävention in Parlamenten, Gerichten und Staatsanwaltschaften auf nationaler Ebene gesamthaft als genügend eingestuft. Handlungsbedarf sieht sie bei der Unabhängigkeit der Richter.

Die Erhöhung der Transparenz im Parlament wird von der Greco begrüsst, wie das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Donnerstag mitteilte. Bedauert werde, dass das Parlament namentlich der Erweiterung der Deklarationspflicht auf finanzielle Interessen und der Kontrolle der Interessendeklarationen nicht gefolgt ist.

Im Bereich der Unabhängigkeit der Richterinnen und Richter werde zwar anerkannt, dass die Frage des Wahlsystems sowohl vom Bundesrat wie auch vom Parlament im Lichte der Empfehlung sorgfältig geprüft worden sei. Die Gefahr, dass Richterinnen und Richter aus politischen Gründen abgewählt werden könnten, sei jedoch vorhanden und die Beibehaltung der Mandatssteuer an die politischen Parteien verstosse gegen den Grundsatz der richterlichen Unabhängigkeit.

Die Staatengruppe hatte der Schweiz 2016 zwölf Empfehlungen gemacht, die unter anderem die Einführung von Verhaltensregeln für Parlamente, Gerichte und Staatsanwaltschaften betrafen. Im nun veröffentlichten Konformitätsbericht komme die Greco zum Schluss, dass die Schweiz von den zwölf an sie gerichteten Empfehlungen fünf vollständig und drei weitere teilweise umgesetzt habe.

Die Schweiz hat nun laut EJPD bis Ende September 2020 Zeit, die noch offenen Empfehlungen umzusetzen und die Greco darüber zu informieren. Dazu werde die Staatengruppe in einem zweiten Konformitätsbericht im Jahr 2021 Stellung nahmen, schreibt das EJPD. (sda/mim)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Erst Präsident, dann im Knast
1 / 24
Erst Präsident, dann im Knast
Park Geun Hye (*1952), Südkorea, Präsidentin von 2013 bis 2017. Park wurde am 6. April 2018 wegen Korruption und Machtmissbrauchs zu 24 Jahren Haft verurteilt. Sie war im Dezember 2016 vom Parlament abgesetzt worden. Das Verfassungsgericht bestätigte die Amtsenthebung im März 2017.
quelle: epa/kyodonews pool / song kyung-seok / pool
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Chriguchris
13.06.2019 13:37registriert November 2018
Wie will die Schweiz diesbezüglich besser werden solange die Politik nichts gegen die eigene Bestechlichkeit unternimmt?
Getarnt oder besser gesagt der modus operandi ist, dass unsere Politiker geködert werden mit Verwaltungsratmandaten, Vorstandssitzen etc. für die Zeit nach der politischen Laufbahn. Für dieses "nachträgliche" Honorar handeln sie dann im Interesse der jeweiligen Interessengruppe.
Wir können wohl eher froh sein nicht noch schlechter dazustehen....
00
Melden
Zum Kommentar
2
Beschuldigter gesteht unter Tränen Kindesmissbräuche vor Gericht in Frauenfeld

Am Bezirksgericht Frauenfeld hat sich ein 39-jähriger Mann am Dienstag grösstenteils geständig gezeigt. Der Mann muss sich wegen des Vorwurfs der mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern und der mehrfachen Vergewaltigungen verantworten. Seine Taten filmte er.

Zur Story