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Katar soll Ex-Bundesanwalt Lauber und Fifa-Boss Infantino abgehört haben

Katar soll Ex-Bundesanwalt Lauber und Fifa-Boss Infantino abgehört haben

Das Golfemirat befürchtete, den Zuschlag für die Fussball-WM zu verlieren. Deshalb beauftragte Katar Ex-CIA-Agenten mit einer millionenschweren Beeinflussungskampagne, die laut einem Bericht auch Ex-Bundesanwalt Michael Lauber betraf. Ein berüchtigtes Treffen im Hotel Schweizerhof in Bern soll verwanzt worden sein.
13.03.2023, 09:5213.03.2023, 09:52
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FIFA President Gianni Infantino speaks during the 137th IFAB AGM at Marriott Hotel County Hall, London, Saturday March 4, 2023.(Aaron Chown/PA via AP)
Fifa-Boss Gianni InfantinoBild: keystone

Laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» haben private Agenten einer US-Spionagefirma im Sommer 2017 im Auftrag des Emirats Katar ein Treffen zwischen dem damaligen Bundesanwalt Michael Lauber und Fifa-Präsident Gianni Infantino im Hotel Schweizerhof in Bern verwanzt. Das Hotel befindet sich in katarischem Besitz. Der Golfstaat fürchtete zu diesem Zeitpunkt, den Zuschlag für die Fussball-WM 2022 wieder zu verlieren.

Gemäss der «NZZ am Sonntag» war die Abhöraktion Teil einer seit 2011 laufenden internationalen Spionage- und Beeinflussungsoperation im Auftrag von Katar. Der Bericht stützt sich auf Geheimdokumente und Quellen mit direktem Wissen der Aktion. Ziel sei es gewesen, belastendes Material zu sammeln. Laut der Zeitung hätte die Aufzeichnung dazu geeignet sein können, Lauber zu erpressen. Gemäss seinem Anwalt habe Lauber «keinerlei Kenntnis einer Verwanzung oder einer Aufnahme des Treffens». Lauber sei niemals erpresst worden

FILE - Swiss Federal Attorney Michael Lauber speaks at a press conference in Bern, Switzerland, on Sept. 25, 2019. A spying operation on behalf of World Cup host Qatar bugged a 2017 hotel meeting betw ...
Ex-Bundesanwalt Michael LauberBild: keystone

Zum Zeitpunkt der abgehörten Begegnung führte die Bundesanwaltschaft mehrere Verfahren gegen Fifa-Funktionäre. Von dem Treffen existiert kein Protokoll, keiner der Beteiligten wollte sich später daran erinnern. Weil Lauber gegenüber der eigenen Aufsichtsbehörde die Unwahrheit gesagt hatte, trat er 2020 unter massivem öffentlichen Druck zurück. (cbe/chmedia)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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anonymer analphabet
13.03.2023 10:06registriert April 2016
Das ist doch gut, weil keiner der beiden konnte sich daran erinnern, was sie zusammen besprochen hatten.
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EinBisschenSenfDazu
13.03.2023 10:01registriert September 2022
Wer dreckige Geschäfte macht, muss auch mit den Konsequenzen leben. Eine einzige Mafia die FIFA...
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DerLauch
13.03.2023 11:27registriert Januar 2019
Ja näääii das gibts doch nicht!
Das währe ja schon fast korrupt. Die zwei armen Männer. Zuerst können sie sich an nichts erinnern und jetzt kommt noch so was raus. Der arme Infantino kann niemandem mehr trauen. Nicht einmal seinen Freunden aus Katar.
„Ironie off“
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