In einem unterirdischen Forschungslabor im Tessin wollen Forscherinnen und Forscher künstlich ein Erdbeben auslösen. Damit wollen sie besser verstehen, wie Erdbeben entstehen, um die Vorhersage solcher Ereignisse zu verbessern.
Geplant sei Auslösung eines Erdbebens der Magnitude 1. Das liege deutlich unter der Schwelle menschlicher Wahrnehmung, die an der Oberfläche in etwa bei einer Magnitude von 2,5 liege, teilte die ETH Zürich am Dienstag mit.
Der Versuch ist Teil eines grösseren neuen Forschungsprojekts. Im Bedrettolab, einem Forschungslabor der ETH Zürich im ehemaligen Bedretto-Baustollen des Furkatunnels, wurde dafür ein 120 Meter langer neuer Seitentunnel gebaut. Der Tunnel verläuft parallel zu einer natürlichen Verwerfungszone.
Diese Lage erlaubt es Forschenden, detailliert zu untersuchen, wie ein Erdbeben entsteht und sich entlang der Verwerfung ausbreitet, bis seine Energie aufgebraucht ist. Hinter dem Vorhaben steht das Projekt «Fault Activation and Earthquake Rupture» (FEAR). (sda)