Schweiz
Frankreich

Schweizer lassen TGV nach den Anschlägen in Frankreich aussen vor

Schweizer lassen TGV nach den Anschlägen in Frankreich aussen vor

09.10.2016, 04:4009.10.2016, 04:48
Mehr «Schweiz»

Die Passagierzahlen der TGV-Verbindungen aus der Schweiz nach Frankreich sind nach den Terroranschlägen der vergangenen Monaten regelrecht eingebrochen. Die Betreibergesellschaft Lyria verzeichnet nach eigenen Angaben einen Einbruch von 45 Prozent.

A new French high-speed train TGV is seen in front of the main plant of the French engineering giant Alstom in Belfort, France, September 16, 2016. REUTERS/Jacky Naegelen
Ein französischer Hochgeschwindigkeitszug: Die Passagierzahlen der TGV-Verbindungen aus der Schweiz sanken nach den Anschlägen.Bild: JACKY NAEGELEN/REUTERS

Die islamistischen Anschläge in Frankreich, die mit dem Angriff auf das Magazin «Charlie Hebdo» in Paris begannen, seien sowohl im West- wie auch im Deutschschweizer Markt sofort spürbar gewesen, sagte Lyria-Geschäftsführer Andreas Bergmann im Interview mit «Le Matin Dimanche» und der «SonntagsZeitung». Lyria habe nach den Anschlägen aber jeweils auch während vier Tagen Tickets zurückerstattet.

Vergleichbar mit 9/11

Allmählich verbessert sich laut Bergmann die Nachfrage zumindest in Genf und Lausanne wieder. Die Verbindungen mit den Hochgeschwindigkeitszügen von Basel und Zürich aus seien aber immer noch schwächer.

«Die Reisenden müssen noch beruhigt werden». Er vergleicht die Situation mit jener nach den 9/11-Anschlägen: «Die Leute hatten Angst nach New York zu reisen, obwohl die Stadt damals wohl so sicher war wie nie zuvor.»

Mehr Sicherheitsvorkehrungen

Als Reaktion auf die Anschläge wurden laut Bergmann in den Zügen die Sicherheitsmassnahmen verstärkt, etwa durch Videokameras und bewaffnete Polizisten in Zivilkleidung, die wie Sky Marshals in Flugzeugen für Sicherheit sorgten. Zudem seien mehr Grenzwächter auf Patrouille und in französischen Bahnhöfen seien die Sicherheitsmassnahmen ebenfalls verbessert worden.

Lyria ist eine Tochtergesellschaft der SBB und der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF. (kad/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Das steckt hinter den merkwürdigen Tonband-Anrufen, die Tausende Schweizer erhalten
Seit Wochen rollt eine neue Welle betrügerischer «Tonband»-Anrufe im Namen angeblicher Polizeibehörden über die Schweiz: Wie die Kriminellen vorgehen, was sie wollen und wie man sich davor schützt.

Schweizerinnen und Schweizer werden seit Monaten massenhaft mit Anrufen von Fake-Polizisten belästigt. Dabei ruft nicht mehr ein Mensch an, sondern eine «Maschine». Das erlaubt den Kriminellen, ihr betrügerisches Geschäftsmodell zu intensivieren. In den letzten Wochen hat die jüngste Angriffswelle alle Rekorde gebrochen, meldet das Bundesamt für Cybersicherheit.

Zur Story