Beim FC Zürich gibt es weitere Corona-Fälle. Entsprechende Tests verliefen laut Medienmitteilung der aktuell unter Quarantäne stehenden Zürcher bei insgesamt sechs Spielern und drei Staff-Mitgliedern positiv.
Nachdem am Freitag der Corona-Test beim FCZ-Verteidiger Mirlind Kryeziu positiv ausgefallen war, wurden sämtliche Kaderspieler und Staffmitglieder der ersten Mannschaft sowie Mitarbeitende im Umfeld des Fanionteams auf das Coronavirus getestet. «Insgesamt wurden neun FCZler (sechs Spieler, drei Staffmitglieder) positiv auf das Coronavirus getestet», schrieb der Klub am Samstag in einer Mitteilung.
Sämtliche Personen befänden sich mittlerweile in häuslicher Isolation. «Den infizierten Personen geht es gut und sie zeigen Stand heute keine oder nur geringfügige Symptome. Jetzt geht es darum, zusammen mit unserem medizinischen Team alle Vorgaben des BAG und der kantonalen Behörden einzuhalten und die Massnahmen umzusetzen», heisst es in der Mitteilung weiter. Das Spiel des FCZ am Samstag gegen Sion wurde verschoben, mit grosser Wahrscheinlichkeit findet am kommenden Dienstag auch das Auswärtsspiel der Zürcher gegen den FC Basel nicht statt.
Kryeziu und alle anderen FCZ-Mitarbeitenden hätten die «Weisungen und Vorsichtsmassnahmen des BAG sowie des Schutzkonzeptes befolgt», wird Präsident Ancillo Canepa zitiert. «Ob Mirlind Kryeziu der Erste in der Ansteckungskette des Stadtclubs war, ist nicht erwiesen», so Canepa. Weil Kryeziu am vergangenen Dienstag gegen Neuchâtel Xamax zum Einsatz gekommen war, wenn auch nur für wenige Minuten, sowie drei Tage zuvor beim 2:0 gegen Servette, waren noch am Freitag auch bei Xamax umfassende Tests angeordnet worden. Alle fielen negativ aus.
Servette verzichtete vorerst auf diesen Schritt, weil niemand Symptome gezeigt habe, erklärte der Klub. Bei positiven Fällen muss nicht grundsätzlich eine ganze Mannschaft in Quarantäne. Das Schutzkonzept der Swiss Football League klärt einen solchen Fall nicht. Den Entschied fällen - wie jetzt beim FC Zürich - die kantonalen Behörden.
Was dies alles für den weiteren Meisterschaftsbetrieb in der Super League bedeutet, ist noch offen. Weil es im Kalender kaum Spielraum für Verschiebungen gibt, droht schlimmstenfalls der Saisonabbruch. Für SFL-Präsident Heinrich Schifferle ist ein Abbruch aber «keine Option, weil keine Lösung», wie er gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF sagte.
Die SFL prüft derzeit verschiedene Optionen, die vor einer weiteren Straffung des ohnehin schon ausgereizten Kalenders nicht haltmachen. Mit der Möglichkeit, dass der FC Zürich aus der Meisterschaft ausgeschlossen wird, rechnet Schifferle nicht. «Das steht im Moment nicht zur Diskussion. Ich gehe davon aus, dass die Zürcher eine Mannschaft hinkriegen, um noch anzutreten», so Schifferle. Wie die SFL am Samstag mitteilte, wird Anfang Woche über die weiteren Schritte informiert.
Bereits jetzt stehen für die Teams bis zum 2. August lauter englische Wochen an. Nach gesundem Ermessen bleibt da kein Spielraum für zusätzliche (Nachtrags-)Spiele. Später als am 2. August kann die Meisterschaft (eigentlich) nicht enden, weil die Ligen am 3. August der UEFA melden müssen, welche Klubs in der kommenden Saison in den Europacup-Wettbewerben antreten werden. (sda)