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Gesellschaft & Politik

Daniel Jositsch gibt Fehler bei letzter Bundesratskandidatur zu

«Würde ich nicht mehr so sagen»: Jositsch gibt Fehler bei letzter Bundesratskandidatur zu

13.08.2023, 12:4713.08.2023, 17:16
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Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch hat Fehler bei der letzten Bundesratswahl zugegeben, als er das reine Frauenticket der SP als «diskriminierend» bezeichnet hatte. Von der Kommunikation her habe er das damals nicht optimal gemacht.

Staenderat Daniel Jositsch, SP-ZH, spricht waehrend einer Medienkonferenz des Referendumskomitees zum Ausbau der EU-Grenzschutzagentur Frontex, am Freitag, 25. Februar 2022 in Bern. (KEYSTONE/Anthony  ...
Daniel Jositsch wäre gerne Nachfolger von Simonetta Sommaruga geworden – beging dabei aber Fehler, wie er selbst zugibt.Bild: keystone

Aber das seien Extremsituationen, auf die man völlig unvorbereitet sei, sagte Jositsch in einem Interview gegenüber der «NZZ am Sonntag». «Da steht man von einem Tag auf den anderen plötzlich extrem unter Druck und muss sich praktisch stündlich rechtfertigen. Und das in drei Landessprachen.»

Aber er verstehe, dass es gewissen Frauen aufgestossen sei, dass nach jahrhundertelanger Diskriminierung der Frauen plötzlich der Jositsch komme «und klagt, er sei diskriminiert». Er habe das ein wenig zu juristisch ausgelegt. «Ich würde das heute nicht mehr so sagen.»

Jositsch hatte im vergangenen November an seiner Kandidatur für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga festgehalten, obwohl sich seine Partei für ein rein weibliches Zweierticket ausgesprochen hatte. Diese Einschränkung sei diskriminierend und damit werde eine Männer-Kandidatur verhindert, hatte der Zürcher Ständerat damals gegenüber verschiedenen Medien verlauten lassen.

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quelle: keystone / peter klaunzer
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Trotz der Kritik an seinem damaligen Vorgehen erwägt Jositsch für die Nachfolge von Alain Berset eine erneute Kandidatur. Er habe Interesse, sagte er der «NZZ am Sonntag». Ein Entscheid werde bald fallen. Dazu sei er mit der Partei, insbesondere der SP Kanton Zürich, im Gespräch. (dab/sda)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yolanda Hecht
13.08.2023 13:16registriert Juni 2022
"Aber das seien Extremsituationen,..." Wenn das für Jositsch eine Extremsituation war, gehört er nicht in den Bundesrat.
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Señorita equidad
13.08.2023 15:37registriert Januar 2016
“Da steht man von einem Tag auf den anderen plötzlich extrem unter Druck und muss sich praktisch stündlich rechtfertigen. Und das in drei Landessprachen”

Das macht ihn ja richtig kompetent für einen Bundesratsposten..
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Hector B.
13.08.2023 13:21registriert Februar 2022
Wahrscheinlich hat er mit seinem Verhalten damals seine Aussicht auf eine Nominierung vergeigt. Er hätte sich besser beraten lassen sollen. Baume-Schneider war da wesentlich cleverer.
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