Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch stellte sich vergangenes Jahr als Kandidat für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga in den Bundesrat auf. Auf Anfrage von watson bestätigt Jositsch, dass er nun sechs Monate später «nicht abgeneigt sei», wieder zu kandidieren. «Es wäre komisch, wenn ich jetzt sagen würde, ich hätte kein Interesse», sagt Jositsch am Telefon.
Doch die Frage, ob er sich zur Verfügung stelle, müsse er zuerst mit seinem privaten Umfeld und der Parteileitung absprechen.
Zu Alain Bersets Rücktritt sagt er: «Ich bedaure seinen Rücktritt, er war ein hervorragender Bundesrat und hat seine Dossiers stets gut gemeistert.»
Die Basler Ständerätin Eva Herzog will eine erneute Kandidatur als Bundesrätin nicht ausschliessen. «Ich habe Zeit, mir das zu überlegen», sagte sie.
Die Ständerätin und frühere baselstädtische Finanzdirektorin war im vergangenen Dezember als Favoritin in das Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga gestartet. Überraschend musste sich die weit über ihre Parteigrenzen hinaus geschätzte Sachpolitikerin aber gegen Elisabeth Baume-Schneider aus dem Kanton Jura geschlagen geben.
Auch der Genfer SP-Ständerat und Präsident des Schweizer Mieterverbandes Carlo Sommaruga hat sich gegenüber watson zur Nachfolge von Alain Berset geäussert.
Zu seinen eigenen Ambitionen sagt er: «Wenn sich so eine Tür öffnet, muss man sich Zeit nehmen, zu überlegen, ob man diesen Schritt macht.» Im Fokus stehe nun zuerst, die eidgenössischen Erneuerungswahlen im Herbst zu gewinnen. Wenn er dann wiedergewählt werde, dann würde er kommunizieren, ob er als Bundesrat kandidiere.
Zum abtretenden Alain Berset sagt er: «Das war eine grosse Überraschung auch für mich. Bundesrat Berset ist viel zu verdanken und er hat seinen Rücktritt im passenden Moment gemacht, weil die Partei nun genug Zeit hat, sich zu organisieren.»
(mit Material der Nachrichtenagentur sda)