Schweiz
Gesellschaft & Politik

Umfrage sagt «Ja» zu Atomausstiegsinitiative voraus

ZUM KAMPAGNENSTART DER ALLIANZ "FUER DEN GEORDNETEN AUSSTIEG AUS DER ATOMENERGIE", WELCHE DIE SCHWEIZER AKW BIS 2029 VOM NETZ NEHMEN WILL, STELLEN WIR IHNEN AM MITTWOCH, 5. OKTOBER 2016, FOL ...
Blick auf das Kernkraftwerk Goesgen.Bild: KEYSTONE

«Zu gefährlich»: Umfrage zeigt Ja-Mehrheit zur Atomausstiegsinitiative 

21.10.2016, 07:0021.10.2016, 12:28
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Die Atomausstiegsinitiative findet gemäss einer ersten, online durchgeführten Tamedia-Abstimmungsumfrage eine Mehrheit. 55 Prozent der Befragten sagen Ja oder eher Ja, 43 Prozent Nein oder eher Nein. Der Anteil der Unentschlossenen beträgt 2 Prozent.

Der Weiterbetrieb von AKW sei zu gefährlich, ein Super-GAU sei auch in der Schweiz nicht auszuschliessen, war mit 43 Prozent das häufigste genannte Argument der Ausstiegsbefürworter. 23 Prozent begründen ihr Ja mit dem Argument, dass die Entsorgung von radioaktivem Atommüll noch nicht gelöst sei.

Mit 22 Prozent ebenso häufig wurde von den Befürwortern ins Feld geführt, dass der Atomausstieg ohne Laufzeitbeschränkung noch jahrzehntelang auf sich warten lasse.

Das sagen die Gegner

Auf der anderen Seite sind 33 Prozent der Initiativgegner der Meinung, dass Kernenergie klimafreundlich sei und dass ein verfrühter Ausstieg zum Import von dreckigem Kohlestrom führe.

31 Prozent der Ausstiegsgegner glauben, dass die Initiative die Stromversorgung in der Schweiz gefährde. 19 Prozent finden, dass eine starre Laufzeitbeschränkung keinen Sinn mache, sondern dass es auf den Zustand der einzelnen AKW ankomme.

Befragt wurden Anfang dieser Woche online knapp 20'000 Personen in allen Landesteilen der Schweiz. Die Daten wurden für die Analyse nach demographischen, geographischen und politischen Variablen gewichtet, wie Tamedia am Freitag mitteilte. (sda)

Grösste Atom-Unfälle der letzten 25 Jahre

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Grösste Atom-Unfälle der letzten 25 Jahre
6. April 1993: In der russischen Anlage Tomsk-7 werden durch einen Unfall grosse Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt. Auslöser war die Reinigung eines Reaktions-Gefässes mit Salpetersäure, was zu einer unkontrollierten Kettenreaktion führte.
quelle: globalsecurity.org
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125 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Töfflifahrer
21.10.2016 07:46registriert August 2015
Man versucht uns doch immer wieder weiss zu machen, dass der Atomstrom billigen Strom generiert. Wenn man die Kosten der Endlagerung und des Rückbaus alter Atomkraftwerke aber mit berücksichtigt, würde ich diesen Strom nicht mehr wirklich als günstig bezeichnen. Denn bezahlen müssen letztendlich wir.
Ich bin der Überzeugung, dass es leider grossen Druck auf die Energielobby braucht, damit man alternative Energien und Geschäftsmodelle überhaupt ernsthaft prüft.
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N. Y. P. D.
21.10.2016 08:42registriert Oktober 2015
Um noch ein paar Milliarden aus den AKW-Ruinen rauszupressen, will man sie am Netz lassen.
Die Betreiber sagen, die AKW's sind sicher. Klar, du kannst auch einen Bankberater fragen, welche Produkte für den Kunden sinnvoll sind.
Eine Havarie wie in Tschernobyl würde uns hier wirtschaftlich ins Mittelalter werfen. 5 Billionen würde uns das kosten, somit wären wir erledigt.
Lasst die paar Milliarden also sausen und stimmt für den Ausstieg.

P. S. 55% reicht nicht. Da muss noch was gehen.
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Charlie Brown
21.10.2016 07:05registriert August 2014
Die Propagandamaschine der Stromlobby wird sicher noch genug Ängste schüren, um die Stimmung noch zu "korrigieren".
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