Streifen-Polizisten sollen mit kleinen Kameras an der Uniform Gewalttaten dokumentieren und sich so auch vor Angriffen schützen können. Der Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, Reto Nause (CVP), möchte die Beamten der Berner Polizei gerne mit so genannten Body Cams ausrüsten, wie er im «10vor10»-Interview sagt.
Die Mini-Kameras seien ein sinnvolles Instrument, meint Nause: «Gerade bei Kundgebungen, um Beweise zu sichern. Aber auch, wenn der Vorwurf von unverhältnismässigem Verhalten von Polizisten im Raum steht, dann hätte man auch Beweise». Zudem hätten die Kameras an der Uniform eine präventive Wirkung.
Deutsche Polizisten in Frankfurt setzen die Überwachungsgeräte seit einem Jahr ein. Die Kamera an der Uniform läuft, sobald mit Gewalt gerechnet wird. Kriminal-Oberkommissarin Julie Rettenmeyer zieht ein positives Fazit: «Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Kontrollen viel ruhiger verlaufen». Die angehaltenen Personen würden eher kooperieren und die Aggressionen hätten nachgelassen.
In Frankfurt kündigen die Polizisten den Einsatz der 1'500 Euro teuren Kameras an, bevor sie auf den Aufnahmeknopf drücken. Aus Datenschutzgründen. Und immer ohne Ton. So will es das Bundesland Hessen. Nach jedem Einsatz muss das Material gelöscht werden, ausser bei Straftaten. Trotzdem hat der Datenschützer des Kantons Bern, Markus Siegenthaler, Bedenken, wenn auch Schweizer Polizisten solche Kameras einsetzen würden. Im Moment fehle eine rechtliche Grundlage.
Mehr zum Thema erfahren Sie in der heutigen Ausgabe von «10vor10» um 21.50 Uhr auf SRF 1.