Schweiz
Gesellschaft & Politik

Rekordspende: Grüne erhalten eine Million Franken zur App-Finanzierung

Rekordspende: Grüne erhalten 1 Million Franken und wollen damit App finanzieren

02.07.2023, 07:5530.08.2023, 19:31
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Die Grünen haben mit einer Million Franken die grösste Einzelspende in ihrer Geschichte erhalten. Carmita Burkard Kroeber, eine Erbin der Gründerfamilie des Baustoffkonzerns Sika, überwies der Partei diesen Betrag, wie aus einer Medienmitteilung der Partei hervorging.

Burkard Kroeber sei seit über 20 Jahren Mitglied der Grünen und habe bereits auf regionaler Ebene für die Partei kandidiert, hiess es in der Mitteilung vom Samstag. Die Spenderin habe keinen Einfluss auf die Verwendung des Geldes.

Mit der Million Franken «verdoppeln wir unser Wahlkampfbudget», sagte der Präsident der Grünen, Balthasar Glättli, im am Sonntag publizierten Interview mit der «NZZ am Sonntag». Die Partei will mit dem Geld eine App finanzieren. Damit wollen sie das Engagement ihrer Mitglieder fördern, wie Glättli sagte.

Regierungsverantwortung oder politische Blockaden

Zudem soll die App die Referendumskraft der Partei stärken, sagte der Parteipräsident. Unterschriften sollen auch nach den Wahlen im Herbst schneller gesammelt werden können. Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» stellte der Politiker klar: Erhalten die Grünen keinen Bundesratssitz, werden sie vermehrt auf politische Blockaden – also Referenden – zurückgreifen.

Für die Bundesratswahlen halte sich die Partei alle Optionen offen. «Strategisch wollen wir die absolute Mehrheit von FDP und SVP beenden; einen dritten Sitz für Rot-Grün.» Die Linke habe in der Schweiz aber zwei Farben. Ob die Grünen den SP-Sitz im Bundesrat angreifen wollen, entscheide die Fraktion nach den Wahlen, sagte Glättli. (sda)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bruno.is.back
02.07.2023 09:51registriert März 2022
Die App Stores sind ein Friedhof an unzähligen mit Spenden finanzierten Apps, die keiner braucht und nutzt.
Aber ja, die Agenturen freut es.
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Spiessvogel
02.07.2023 10:10registriert März 2017
So salopp Referenden als politische Blockaden abzustempeln ist doch etwas gewagt. Sie gehören zum Instrumentarium unserer Demokratie. Sie fördern den Diskurs. Sie halten in der Bevölkerung das Wissen für politische Prozesse hoch. Gewissen Kreisen sind sie oft lästig. Sie halten die Regierenden von nicht mehrheitsfähigen Schnellschüssen ab und befrieden mit Mehrheitsentscheiden das in unterschiedlichen Interessen und Meinungen lauernde aggressive Potenzial.
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Katerchen
02.07.2023 08:51registriert März 2023
Berset tritt bei den BR Wahlen nicht mehr an. Ich würde den Grünen empfehlen auf diesen Sitz einen eigenen Kandidaten kandidieren zu lassen wenn sie es ernst meinen mit dem eigenen Bundesrat.
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