Die SVP macht kein Geheimnis daraus, vom Ticket der SP für die Bundesratswahl im Dezember alles andere als begeistert zu sein. SVP-Nationalrat Thomas Matter bezeichnet das Ticket aus Beat Jans und Jon Pult als «ultralinks», Partei- und Amtskollegin Barbara Steinemann sagt, es sei «nicht berauschend». Und SVP-Urgestein Christoph Blocher schlug in seinem persönlichen TV-Sender Teleblocher vor, einen anderen Kandidaten der SP zu wählen.
Bei der Frage, wen die SVP als möglichen Sprengkandidaten ins Spiel bringen könnte, war zuletzt vor allem von Daniel Jositsch die Rede. So sagt etwa FDP-Nationalrat, er nehme an, dass Jositsch bei der Wahl «viele Stimmen» machen werde. SVP-Nationalrat Alfred Heer nennt gegenüber der «Weltwoche» nun aber einen anderen Namen – denjenigen der Basler Ständerätin Eva Herzog. «Für mich wäre das ein gangbarer Weg», so der Zürcher.
Heers argumentiert, Herzog sei seiner Ansicht nach qualifizierter und besser geeignet als die beiden von der SP nominierten Männer. Weiter sagt er, die SP hätte keinen Grund, sich gegen eine Wahl der Baslerin zu wehren – schliesslich sei sie vor einem Jahr selbst noch auf einem Ticket für die Bundesratwahl gewesen.
Eva Herzog hatte sich vor einem Jahr als mögliche Nachfolgerin von Simonetta Sommaruga beworben. Bei der Wahl unterlag sie aber, für viele überraschend, Elisabeth Baume-Schneider. Nach dem Rücktritt von Alain Berset hatte Herzog kommuniziert, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Seit Dezember ist die 61-Jährige Präsidentin des Ständerats. (dab)
Alfred, eimol abfahre!