In der Schweiz sind im vergangenen Jahr rund drei Prozent weniger Straftaten erfasst worden. Bei Straftaten gegen das Strafgesetzbuch betrug der Rückgang gar sechs Prozent – insbesondere, weil weniger Diebstähle registriert wurden, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag bekannt gab.
Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 725'687 Straftaten, wie es im BFS-Communiqué heisst. Bei 79 Prozent dieser Fälle wurde gegen das Strafgesetzbuch verstossen, gefolgt von Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz (13 Prozent), das Ausländergesetz (6 Prozent) und weitere Gesetze.
Die Zahl dieser StGB-Verstösse verringerte sich um 6 Prozent. Es gab insbesondere weniger Diebstähle (-8 Prozent). Mehr Anzeigen registrierte die Polizei lediglich wegen Betrugs und wegen Erpressung. BFS-Sprecher Philippe Hayoz erklärte den rückläufigen Trend auf Anfrage mit Massnahmen, welche die kantonalen Behörden im Kampf gegen solche Delikte ergriffen hätten.
Auch die Zahl der Gewaltstraftaten nahm im Jahr 2013 im Vorjahresvergleich ab (-2 Prozent auf 45'584). Am stärksten war der Rückgang bei Raub (-11 Prozent) und Beteiligung an Angriffen (-20 Prozent). Begangene und versuchte Tötungsdelikte gab es total 210, dies ist ein sehr leichter Rückgang im Vorjahresvergleich.
Die Polizei registrierte 16'496 Fälle von häuslicher Gewalt (-4 Prozent) - hauptsächlich Gewalt in Partnerschaften. Laut BFS dürfte der Strafbestand aber deutlich häufiger auftreten, bei Fällen von häuslicher Gewalt komme es oft nicht zu einer Anzeige.
13 Prozent der von der Polizei bearbeiteten Straftaten waren Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz. Hier registrierten die Behörden einen Anstieg um 5 Prozent auf 97'289 Fälle. Bei knapp der Hälfte davon ging es um den Betäubungsmittelkonsum, gefolgt vom Betäubungsmittelbesitz. Am häufigsten wurden Cannabisprodukte konsumiert mit einem Anteil von mehr als zwei Dritteln.
Bei 6 Prozent der Delikte wurde gegen das Ausländergesetz verstossen. Hier gab es einen Anstieg um 14 Prozent, was gemäss dem BFS auf die zunehmende illegale Einreise und den unrechtmässigen Aufenthalt in der Schweiz zurückzuführen ist.
Einer Straftat beschuldigt wurden 81'236 Personen - darunter 16'160 junge Erwachsene (18- bis 25-Jährige) und 9106 Minderjährige. Der rückläufige Trend bei den minderjährigen Beschuldigten setzte sich fort (-6,7 Prozent), und auch bei den jungen Erwachsenen gab es einen Rückgang zum Vorjahr (-6,8 Prozent). Hingegen wurden mehr Erwachsene mutmasslich kriminell als 2012 (+2,6 Prozent).
Drei Viertel der Menschen, die mutmasslich gegen das Strafgesetz verstiessen, haben in der Schweiz einen Wohnsitz. Gut 60 Prozent davon waren Schweizerinnen und Schweizer (-1,8 Prozent), knapp 40 Prozent waren Ausländer (+1,4 Prozent).
5,6 Prozent der StGB-Straftaten wurden mutmasslich von Asylbewerbern begangen (- knapp 23 Prozent), ein Fünftel der Angezeigten waren Ausländer ohne Wohnsitz in der Schweiz (+8,7 Prozent). (sda)