Die Zahl der Dschihad-Reisenden aus der Schweiz hat sich stabilisiert, wie aus vom Nachrichtendienst des Bundes (NDB) publizierten Zahlen hervorgeht. Dieser geht von 65 aus. Die Todesrate unter den «Schweizern» im «Heiligen Krieg» ist hoch.
Gemäss den im Internet veröffentlichten Zahlen sind zehn dieser Personen tot. Dies bedeutet, dass jeder sechste Dschihad-Reisende aus der Schweiz in einem Konfliktgebiet den Tod findet. Fünf der Todesfälle gelten gemäss NDB als bestätigt.
Die Zahlen zu den Dschihad-Reisenden erhebt der NDB seit 2001. Lange Zeit verzeichneten die Geheimdienste nur etwa 20 Dschihadisten mit Schweizer Hintergrund in den Konfliktgebieten.
Die Lage änderte sich mit dem Krieg in Syrien und im Irak:
Bei der Hälfte der Rückkehrer geht der NDB davon aus, dass diese tatsächlich am Dschihad teilgenommen haben. Neben Syrien und Irak zog es die Schweizer Dschihadisten auch in folgende Länder:
Insgesamt sollen sich 16 Rückkehrer wieder in der Schweiz befinden. Drei davon sollen sich in Afghanistan und Pakistan Dschihadisten angeschlossen haben, ein Rückkehrer in Somalia. Doch auch bei diesen vier Personen fehlt eine Bestätigung. Im Januar war der NDB noch von 18 Dschihad-Rückkehrern ausgegangen.
Bei den zehn von 16 unbestätigten Fällen «konnte die dschihadistische Motivation dieser Personen nicht nachgewiesen und/oder ihr genauer Aufenthaltsort nicht mit Sicherheit festgestellt werden». Man werde diesen weiter nachgehen.
Weiter geht NDB von sechs neuen Reisen in den Dschihad aus. Wohin diese sechs Personen gereist sein sollen, wurde nicht mitgeteilt.
Die Gesamtzahl der dschihadistisch motivierten Reisen stieg binnen eines Monats aber nur von 64 auf 65. Der Grund: Der NDB strich in der Zwischenzeit fünf Personen von seiner Liste.
Diese hatte er vorher als unbestätigt aufgeführt. Nun wurden diese vom Verdacht befreit: Die Reisebewegungen dieser Personen würden inzwischen nicht mehr als dschihadistisch motiviert betrachtet. (rey/sda)