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Christoph Blocher investiert rund 550'000 Franken in SVP-Wahlkampf

Christoph Blocher investiert rund 550'000 Franken in SVP-Wahlkampf

30.08.2023, 19:3130.08.2023, 21:15
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Der ehemalige SVP-Bundesrat Christoph Blocher unterstützt die SVP im diesjährigen Wahlkampf mit rund 550'000 Franken. Genau wisse er den Betrag aber nicht mehr. Dies sagte er am Mittwoch gegenüber der «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SRF.

Auch ob er der grösste Spender der Partei sei, wisse er nicht. Blocher betont laut der Sendung, dass er in die Partei selbst nichts investiere, er spende ausschliesslich für einzelne Kampagnen.

Alt Bundesrat Dr. Christoph Blocher, anlaesslich der 1. Mitgliederversammlung von Pro Schweiz, am Samstag 3. Juni 2023, in Bern. (KEYSTONE /Marcel Bieri)
SVP-Patron Christoph Blocher: Er unterstützt die SVP im diesjährigen Wahlkampf mit rund 550'000 Franken.Bild: keystone

Die Mitte-Partei erhält nach Angaben von Vizepräsidentin und Zürcher Grossrätin Yvonne Bürgin ZH pro Jahr Spenden in der Höhe von rund zwei Millionen Franken. Die Hälfte davon seien kleine und Kleinstspenden, die andere Hälfte komme von Firmen, sagte Bürgin in der Sendung. Die grösste Spende sei letztes Jahr von der Credit Suisse gekommen: 189'000 Franken.

Die FDP erhält gemäss der Sendung unter anderem vom Verein «Freunde der FDP» rund 700'000 Franken pro Jahr. Für den Wahlkampf kommen nach Angaben von Vereinspräsident Philip Mosimann noch etwas mehr als 100'000 Franken als «Wahlbatzen» dazu.

Eine Rekordspende gaben kürzlich die Grünen bekannt: eine Million Franken, die grösste Einzelspende in ihrer Geschichte. Carmita Burkard Kroeber, eine Erbin der Gründerfamilie des Baustoffkonzerns Sika, hatte den Betrag überwiesen. Mit der Million Franken verdopple seine Partei das Wahlkampfbudget, sagte dazu Grünen-Präsident Balthasar Glättli.

Ab Kampagnen-Budget von 50'000 Franken

Für die Nationalratswahlen 2023 gelten zum ersten Mal die neuen Transparenzvorgaben für die Politikfinanzierung: Die Finanzierung von Kampagnen ab einem Budget von 50'000 Franken für Abstimmungen und Nationalratswahlen muss neu offengelegt werden.

Im Nachhinein muss eine Schlussrechnung der Einnahmen vorliegen, die Zuwendungen ab 15'000 Franken pro Kopf und Kampagne im Jahr vor dem Urnengang enthält. Im Ständerat gilt dies nur für Gewählte.

Die im Parlament vertretenen Parteien müssen zudem Zuwendungen ab 15'000 Franken pro Kopf und Jahr – ob es Geld oder etwas anderes ist – gegenüber der Eidgenössischen Finanzkontrolle offenlegen, ebenso Beiträge der Mandatsträger und Mandatsträgerinnen. Dabei muss ersichtlich sein, vom wem die Zuwendung kommt. (sda)

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300 Demonstranten gegen Blocher in Uster
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300 Demonstranten gegen Blocher in Uster
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quelle: keystone / christian merz
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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
30.08.2023 19:58registriert Oktober 2018
Je mehr eine Partei von Reichen und Unternehmen finanziell unterstützt wird, desto weniger wird sie für die (einfachen) Bürger, Arbeitnehmer und Konsumenten tun…
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Aspirin
30.08.2023 19:48registriert Januar 2015
Was man mit 550‘000 CHF alles machen könnte.
Jetzt geht es in Wahlkampfplakate, die die Gegend verschandeln (gilt für alle Wahlkampfplakate aller Parteien), Postwerbesendungen, die man nicht will; in einen abgekupferten Werbesong und in eine Pseudo-Heile-Schweizer-Welt-Show in Zürich Altstetten, wo mehrheitlich das Feindbild wohnt: Ausländer, Städter und/oder „link und nett“.
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Hadock50
30.08.2023 19:43registriert Juli 2020
Da gäbe es so viel Sinnvollere wo man das Geld einsetzen könnte....
z.B mir geben 😁
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