Schweiz
Gesellschaft & Politik

Die Kommission des Nationalrats lehnt ein Ausländerstimmrecht ab

Die Kommission des Nationalrats lehnt ein Ausländerstimmrecht ab

25.02.2022, 21:18
Mehr «Schweiz»

Die Staatspolitische Kommission des Nationalrates (SPK-N) erteilt der Einführung des Ausländerstimmrechts eine deutliche Absage. Mit 17 zu 8 Stimmen hat sie zwei parlamentarischen Initiativen von linker Seite keine Folge gegeben.

Die SPK-N will in dieser Frage am Status quo festhalten, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Über die Initiativen entscheidet nun der Nationalrat. Angesichts der deutlichen Verhältnisse in der vorberatenden Kommission dürfte das Anliegen aber wenig Chancen auf Erfolg haben.

Die Grünen verlangen, dass Ausländerinnen und Ausländer, die sich seit fünf Jahren rechtmässig in der Schweiz aufhalten, das aktive und passive Stimm- und Wahlrecht auf Bundesebene erhalten. Die von SP-Nationalrat Mustafa Atici (BS) eingereichte Initiative fordert, dass allen ausländischen Personen, die seit fünf Jahren ihren Wohnsitz in der Schweiz haben, die vollen politischen Rechte auf kommunaler Ebene zugestanden werden.

In beiden Fällen ist die Kommissionsmehrheit der Ansicht, dass kein gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht, wie es in der Mitteilung heisst. Sie verweist darauf, dass ausländische Personen, die in der Schweiz leben und sich am demokratischen Leben beteiligen möchten, die Einbürgerung beantragen können.

Ausserdem hält die Kommission fest, dass nur eine Minderheit der Kantone ausländischen Personen das Stimmrecht auf kantonaler oder kommunaler Ebene einräumt, und sich kein Trend zur Ausdehnung dieses Rechts erkennen lässt. Die Unterschiede der kantonalen Regelungen zeigen ihrer Ansicht nach, dass es sinnvoll ist, diesen Entscheid den Kantonen zu überlassen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sie ist einer der Gründe, wieso wir Frauen heute Rechte haben
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
nichtMc
26.02.2022 00:55registriert Juli 2019
Und? Jeder Person steht es frei, sich einbürgern zu lassen. Mit diesem Recht steht das freie Wahl- und Stimmrechht offen.
Ich verstehe nicht, wieso eine Aufweichung gewinnbringend sein soll.
6814
Melden
Zum Kommentar
avatar
Schneider Alex
26.02.2022 05:47registriert Februar 2014
Stimm- und Wahlrecht für Ausländer:innen?

Wer sich in der Schweiz politisch beteiligen möchte, schafft den Einbürgerungstest mit etwas Vorbereitung locker, jedenfalls schneller als die theoretische Fahrprüfung. Wir haben schon genug eigene unbedarfte Stimmbürger:innen, die entweder mangels politischem Interesse oder politischer Bildung nicht zur Urne gehen.
4810
Melden
Zum Kommentar
avatar
Globemaster
25.02.2022 22:26registriert Juni 2020
Ich bin klar für das Ausländerstimmrecht auf kommunaler Ebene aber mehr nicht. Wer das volle Mitspracherecht haben möchte, soll sich einbürgern lassen. Hat auch mir damals nicht geschadet…
4237
Melden
Zum Kommentar
21
Er hinterlässt Schulden und unfertige Baustellen – das ist der Verwalter der Sugus-Häuser
Dass die Sugus-Haus-Erbin Regina Bachmann, die 105 Mietparteien auf die Strasse setzt, Goran Zeindler als Verwalter einsetzt, soll kein Zufall sein. Zeindlers Ex-Geschäftspartner packt aus.

«Wir sprechen von Goran», sagt Luka Babic* zum Arbeiter, der sich gerade zu ihm an den Tisch gesetzt hat. Hier, in den Tiefen des Kantons Glarus, in einer Raucherbar. «Pha!», ruft der Arbeiter aus und schüttelt den Kopf. «Der Zeindler? Ein Elender ist das!», sagt der Arbeiter. Keucht. Dann zündet er sich eine Zigarette an und verstummt. Ihm fehlen offenbar die Worte.

Zur Story