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Beunruhigende Zunahme von «Schüttelbabys» am Zürcher Kinderspital

Beunruhigende Zunahme von «Schüttelbabys» am Zürcher Kinderspital

20.01.2020, 10:3620.01.2020, 12:27
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Mit akustischen oder visuellen Signalen mitsamt Vibrationsalarm sollten Fahrer daran erinnert werden, dass sich noch ein kleines Kind in ihrem Auto befindet. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE

Die Kinderschutzgruppe des Universitätsspitals Zürich hat für das vergangene Jahr eine höhere Zahl von «Schüttelbabys» registriert. Insgesamt wurden 10 Verdachtsfälle von Säuglingen mit Schütteltrauma gemeldet, fünf wurden bestätigt. Das sind drei Fälle mehr als 2018.

Die Kinderschutzgruppe ist beunruhigt und hofft, dass es sich dabei nur um einen statistischen Ausreisser handelt. Das Schütteln von Kleinkindern verursache bei zwei Dritteln der Kinder bleibende Hirnschäden, schreibt die Kinderschutzgruppe in ihrer Mitteilung vom Montag. Das Schütteln kann – auch wenn es nur ganz kurz ist – sogar zum Tod führen.

Auch andere körperliche Misshandlungen haben im vergangenen Jahr leicht zugenommen. Von 544 gemeldeten Verdachtsfällen wurde bei 387 Fällen eine Misshandlung bestätigt. Bei 128 Kindern blieb der Verdacht bestehen, konnte aber nicht nachgewiesen werden.

In 29 Fällen stellte sich heraus, dass keine Misshandlung vorlag und die Symptome medizinisch erklärbar waren. Im Vorjahr lag die Zahl der gemeldeten Fälle bei 528.

Im Gegensatz zum Vorjahr gab es 2019 sogar auch wieder vereinzelte Fälle von Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Dabei machen Eltern, vor allem Mütter, ihre Kinder absichtlich krank, um sie dann pflegen zu können. (aeg/sda)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wendy Testaburger
20.01.2020 14:47registriert November 2018
Tragisch, dass sich viele Eltern noch immer nicht bewusst sind, welch gravierende Folgen es haben kann wenn sie ihr Baby schütteln. Auch tragisch, dass es zu wenige Hilfsangebote für massiv überforderte, verzweifelte Eltern gibt. Und nochmal tragisch, dass es noch immer eine Schande/Schwäche ist, wenn man "zugibt", dass man mit seinem Baby überfordert und am Anschlag ist.
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Rainbow Pony
20.01.2020 15:49registriert Februar 2018
Als Vater zweier Kinder weiss ich, wie schwierig teilweise Situationen sind, v.a. nachts. M.M. nach kann man mit allem umgehen. Weniger Zeit, keine Privacy, gekotztes aufs Sofa, Teller am Boden zerstreut, Schuhe nicht anziehen wollen etc etc. Aber beim Schlaf, hört der Spass auf. Die Australier machen das gut: die connecten Eltern gleich nach Geburt in Groups über ein Websystem aus dem Einzugsgebiet. Diese organisieren dann unter sich „Parent-Groups“, die halt dann alle Kinder haben, die ziemlich genau gleich alt sind. Sich mit Leidensgenossen austauschen zu können, bringt wirklich schon was!
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Wupsie
20.01.2020 14:27registriert Januar 2016
Beunruhigende Zahlen, solche Vorfälle entstehen meist aus massiver Überforderung heraus.
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