Sie habe sich dazu entschlossen, ihre schwierige Situation öffentlich zu machen, um Spekulationen entgegenzuwirken, erzählt Céline Amaudruz gegenüber dem «Tagesanzeiger».
Die 45-jährige Genferin erwartet mit ihrem Mann ihr zweites Kind, nachdem sie nach dem «langen und kurvenreichen Weg zur Mutterschaft» bei der Geburt ihrer Tochter im Juni 2023 nicht mit einer weiteren Schwangerschaft gerechnet hatte. Doch auch die zweite Schwangerschaft verläuft nicht problemlos: Bereits ab der achten Woche traten gesundheitliche Risiken auf. Die Ärzte äusserten Bedenken bezüglich der Lebensfähigkeit des Babys sowie möglicher Risiken für Amaudruz' eigene Gesundheit.
Trotz der schwierigen Umstände setzte sie zunächst ihre politische Arbeit fort. Nach einer notfallmässigen Krankenhauseinlieferung am letzten Freitag entschied sie sich dann aber, der Empfehlung ihrer Ärzte zu folgen und nicht nach Bern zu reisen.
Amaudruz teilt ihre Erfahrungen mit den Medien, um ihre Wählerinnen und Wähler zu informieren, Gerüchten entgegenzuwirken und anderen Frauen, die ähnliche Herausforderungen erleben, Mut zu machen. Sie lebe mitten zwischen Hoffnungen, Ängsten und Zweifeln und sagt: «Jeder Tag ist ein Sieg.»
Mittlerweile konnte Amaudruz nach Hause zu ihrer Familie zurückkehren und ihre Tätigkeit als Vermögensverwalterin mit gewissen Einschränkungen wieder aufnehmen. Dennoch bleibt sie in Genf unter medizinischer Aufsicht. Jeder erfolgreiche Untersuch sei eine Erleichterung, eine Hoffnung und eine Quelle neuer Kraft und Energie.
Für Amaudruz, die seit ihrer Wahl in den Nationalrat 2011 nur selten Abstimmungen verpasst hat, ist das Fernbleiben von der laufenden Wintersession aussergewöhnlich. Ihre Partei muss somit auf ihre Stimme verzichten – Stellvertretungen sind im Parlament nicht möglich. (thw)
Ich musste 7 Monate das Bett hüten da der Muttermund offen war.