Schweiz
Graubünden

Kein Komplott der jugendlichen Opfer – Pädo-Sextäter schuldig

Kein Komplott der jugendlichen Opfer – Pädo-Sextäter schuldig

10.09.2019, 12:00
Die Altstadt von Chur mit der Kathedrale und dem Bischofssitz, aufgenommen im April 2001. Die Kathedrale Chur, Bischofskirche des Bistums Chur, soll erstmals seit ueber 70 Jahren umfassend restauriert ...
Bild: KEYSTONE

Ein Sexualstraftäter aus Chur ist zu Recht zu einer Freiheitsstrafe von 36 Monaten verurteilt worden. Mit seiner Behauptung, die jugendlichen Opfer hätten ein Komplott gegen ihn geschmiedet, blitzte er vor Bundesgericht ab.

Der Mann hatte sich laut Anklage im Ausgang in Chur an junge betrunkene Frauen herangemacht und sie in seiner Wohnung und in einem Fall am Bahnhof Chur sexuell missbraucht. Das jüngste Opfer war zum Tatzeitpunkt 13 Jahre alt.

Das Kantonsgericht Graubünden sprach den Mann im November 2018 wegen mehrfacher Schändung, mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern und weiterer Delikte schuldig und verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von 36 Monaten.

Der Mann akzeptierte das Urteil nicht. Vor Bundesgericht behauptete er, die Schuldsprüche stützten sich auf widersprüchliche und nicht nachvollziehbare Aussagen der angeblichen Opfer.

Die Personen, welche ihn - zu Unrecht - einer strafbaren sexuellen Handlung bezichtigt hätten, stammten aus demselben Umfeld. Es liege ein Komplott gegen ihn vor. Der Beschuldigte hatte von Anfang an behauptet, der Geschlechtsverkehr sei einvernehmlich erfolgt respektive, es sei gar nicht zum Verkehr gekommen.

Das Bundesgericht wies die Beschwerde des Mannes ab, wie es im Urteil vom 27. August heisst.

Keine Vergewaltigung

Die erste Gerichtsinstanz, das Bezirksgericht Plessur, hatte Ende 2016 den damals 22-jährigen Mann aus Serbien zusätzlich wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von über fünf Jahren (63 Monaten) verurteilt.

Zwei Jahre später sprach das Kantonsgericht den Beschuldigten vom Vorwurf der Vergewaltigung frei und reduzierte die Freiheitsstrafe auf 36 Monate. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Menstruationsurlaub für Frauen: Die Resultate aus der Pionierstadt überraschen
Zürich und Lausanne denken darüber nach, aber Yverdon war am schnellsten: Im Exklusiv-Interview zieht die Stadtpräsidentin nach einem Jahr Menstruationsurlaub Bilanz – und gibt einen Ratschlag.
Urlaub bedeutet normalerweise: Freude, Erholung und Genuss. Anders beim Menstruationsurlaub: Gemeint ist, dass Frauen während ihrer Periode bei starken Schmerzen ohne Lohneinbusse und Arztzeugnis freinehmen können. Spanien hat diesen Anspruch bereits gesetzlich verankert. In der Schweiz treiben vor allem linksregierte Städte das Thema voran.
Zur Story