Die «besondere Lage» solle ausgerufen werden, um Impfstoff und Medikamente national zu beschaffen und deren Zulassung voranzutreiben, begründet Pink Cross die Petition in einer Mitteilung vom Mittwoch. Zur Bekämpfung der Affenpocken gebe es eine Impfung, Tests und Medikamente. «In der Schweiz fehlt aber der Zugang zu allen drei Mitteln», so die Kritik.
In der Schweiz werde noch nicht einmal die Zulassung des Impfstoffs geprüft. In den USA und in Kanada dagegen würden «schwule, bisexuelle und queere Männer» längst geimpft, und zwar «meist kostenlos und ohne Anmeldung».
Pink-Cross-Geschäftsleiter Roman Heggli kritisiert das Schweizer Vorgehen in der Mitteilung scharf. «Es ist unklar, ob die Behörden lediglich im Bürokratie-Sumpf stecken oder ob die Gesundheit von schwulen, bisexuellen und queeren Männern tatsächlich keine Priorität hat», sagt er.
Pink Cross sieht alle Bedingungen für die «besondere Lage» erfüllt: Zum einen seien die ordentlichen Vollzugsorgane nicht in der Lage, geeignete Massnahmen zu ergreifen. Zum anderen habe die Weltgesundheitsorganisation WHO eine gesundheitliche Notlage ausgerufen.
Die Krankheit ist in der Schweiz weiter auf dem Vormarsch: Seit dem 21. Mai wurden in der Schweiz 347 Fälle von Affenpocken registriert. Am Dienstag gab das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zuletzt 12 neue registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden bekannt.
Pink Cross warnt denn auch davor, dass die Affenpocken bald weite Teile der Gesellschaft betreffen könnten. «In der Schweiz haben ungefähr 80'000 Männer sporadisch oder regelmässig Sex mit anderen Männern», schätzt die Dachorganisation der schwulen und bisexuellen Männer in der Schweiz. (wap/chmedia)
Für die Menge an Fällen geht das deutlich zu weit. Gesundheit ist in erster Linie Selbstsorge, das gilt für jede sexuelle Orientierung und jedes Geschlecht.
Denke aber ohnehin, dass Pink Cross mit dieser Kritik vor allem aufrütteln möchte und nicht wirklich die Ausrufung der "besonderen Lage" anstrebt. Hoffentlich.