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Avenir Suisse sieht keine grossflächige Wohnungsnot

Avenir Suisse sieht keine grossflächige Wohnungsnot – und warnt vor Markt-Eingriffen

29.08.2023, 12:0029.08.2023, 14:05
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Die liberale Denkfabrik Avenir Suisse hat in einer neuen Studie den Schweizer Wohnungsmarkt analysiert. Eine grossflächige Wohnungsnot existiert gemäss der Studie nicht. Die Studie warnt vor weiteren Eingriffen in den Wohnungsmarkt.

Interessenten waehrend einer Wohnungsbesichtigung in einer Wohnung der Liegenschaften Stadt Zuerich (LSZ) am Dienstag, 28. Maerz 2023 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Interessenten während einer Wohnungsbesichtigung in einer Wohnung der Liegenschaften Stadt Zürich.Bild: keystone

Der Wohnungsmarkt in der Schweiz funktioniere nach wie vor, hiess es in einer Mitteilung von Avenir Suisse zur Studie am Dienstag. Die Wohnkosten seien während Jahren nicht überproportional, sondern lediglich parallel zu den Einkommen gestiegen. Dasselbe gelte für die Wohnfläche und die Wohnqualität. Die Studienautoren räumen aber auch ein, dass es grosse regionale Unterschiede gibt.

So ist beispielsweise die Differenz zwischen den steigenden Neumieten der letzten Jahre und den Bestandsmieten in den städtischen Zentren besonders gross. Dieser Unterschied hemme besonders in den städtischen Zentren die Fluktuation.

SP sieht Immobilien-Eigentümer als Preistreiber

Dies wiederum benachteilige die mobilen Haushalte, also Junge, Geschiedene und Zuwanderer. Sie würden indirekt in Form von höheren Anfangsmieten für alteingesessene Mieterinnen und Mieter in ihren vergleichsweise günstigen Wohnungen bezahlen.

Wenig mit diesen Schlüssen kann die SP anfangen. Wie sie in einer Reaktion auf die Studie schreibt, sind «die preistreibenden Immobilien-Eigentümer» Schuld an extremen Preisanstiegen in den Zentren. Stattdessen sollten Wohngenossenschaften unterstützt werden, wird die Zürcher Nationalrätin Jacqueline Badran zitiert.

Avenir Suisse will Deregulierung

Gemäss der Studie besteht auch das Risiko, dass steigende Hypothekarzinsen zu einer Erhöhung der Bestandsmieten führen könnten. Trotzdem warnt die Studie vor regulierenden Eingriffen in den Wohnungsmarkt. Diese würden eine Wohnungsknappheit nur verschlimmern oder neue Probleme schaffen.

Für prüfenswert hält die Studie hingegen verschiedene Ansätze zur Deregulierung. So sollten gerade Städte überprüfen, welche Regulierungen Baukosten und das Wohnen generell verteuern.

Avenir Suisse erarbeitet laut eigenen Angaben marktwirtschaftliche und wissenschaftlich fundierte Ideen für die Zukunft der Schweiz. (saw/sda)

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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Steasy
29.08.2023 12:49registriert Dezember 2019
Kurz zusammengefasst:
1. Es gibt gar keine Wohnungsknappheit
2. Regulierungeingriffe bringen gar nichts sondern verschlimmern höchstens die Wohnungsknappheit (die es ja gar nicht gibt)
3. Um die gar nicht vorhandene Wohnungsknappheit nicht noch zu verstärken, sollten dringend deregulierende Ansätze geprüft werden.

Ein Wunder, dass nicht noch steht: Bucheli fälscht nicht nur die Wetterberichte um den Grünen bei den Wahlen zu helfen, sonden mietet auch persönlich sofort alle freien Wohnungen in ZH um so einen Eindruck von Knappheit zu erzeugen und so für die SP Stimmung zu machen.
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Kommissar Rizzo
29.08.2023 13:02registriert Mai 2021
Kurzer Blick auf eine Immo-Plattform:

3.5 Zimmer, 104 m2, 8057 = CHF 3640.--
2.5 Zimmer, 62 m2, 8053 = CHF 1810.-- (Bj 1963)
3.5 Zimmer, 82 m2, 8051 = CHF 3095.--
2.5 Zimmer, 70 m2, 8008 = CHF 2990.--
4.5 Zimmer, 142 m2, 8057 = CHF 5200.--
1.5 Zimmer, 75 m2, 8001 = CHF 3300.--

Momol, der Markt regelt das......
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Ichsagstrotzdem
29.08.2023 13:05registriert Juni 2016
Avenir Suisse kümmert sich um das Wohlergehen der Unternehmen und vor allem Unternehmer. Jegliche Unterstützung der Bevölkerung ist reine Geldverschwendung und führt höchstens zu kleineren Gewinnmargen und höheren Steuern bei den Wohlhabenden.
Die Aussage von Avenir Suisse ist nun wirklich nicht sehr erstaunlich.
Das nächste ist wohl, dass der ständige Reallohnrückgang irrelevant ist, denn schliesslich können wir uns alle ein Handy leisten, was unsere Ur-Urgrosseltern nicht konnten.
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