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Die Wucher-Vermieter schaden nicht nur Flüchtlingen, sie schaden unserer Gesellschaft

Die Kinder aus den Gammel-Wohnungen sind unser Problem von morgen. 
Die Kinder aus den Gammel-Wohnungen sind unser Problem von morgen. Bild: watson

Die Wucher-Vermieter schaden nicht nur Flüchtlingen, sie schaden unserer Gesellschaft

Wem es egal ist, dass Flüchtlinge in Gammel-Wohnungen leben, denkt nicht weit genug. Ändert sich nichts, bleiben die Aufstiegschancen ihrer Kinder schlecht – und das betrifft uns alle. 
11.06.2015, 08:5911.06.2015, 10:07
Rafaela Roth
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Es ist der perfekte Deal für Besitzer von heruntergekommenen Häusern: Investiere nicht mehr in deine Gammel-Immobilie, sondern vermiete sie an anerkannte Flüchtlinge. Sie sind froh, überhaupt eine Wohnung zu finden. Sie kennen sich schlecht in rechtlichen Fragen aus und unterschreiben dir auch den miesesten Mietvertrag. Setze dann den Mietzins auf die Maximalgrenze an, die das Sozialamt – der wahrscheinlich potenteste Mieter überhaupt – kommentarlos bezahlen wird, über Jahre. 

Von diesem ausbeuterischen und menschenfeindlichen System betroffen sind nicht etwa Asylsuchende, sondern anerkannte Flüchtlinge in Zürich. Menschen also, die wahrscheinlich ihr restliches Leben in der Schweiz verbringen werden. Menschen, deren Kinder Mundart sprechen und meistens schon eingebürgert sind. 

Es ist nicht nur ein moralischer, der Genfer Flüchtlingskonvention geschuldeter Anspruch, Flüchtlinge aufzunehmen und sie anständig unterzubringen. Es ist eine Frage der Chancengleichheit und der Gesundheit unserer Gesellschaft. 

Denn es geht nicht nur um vom Schimmel brennende Augen oder um Steuergeld, das der Staat sparen könnte. Es geht um Kinder, die in prekären Verhältnissen aufwachsen, die kaum Platz und Ruhe für Schulaufgaben finden, die Freunden ihre Wohnung lieber nicht zeigen und die ständig umziehen und die Schule wechseln müssen. Um diesen Kindern die Chance auf Aufstieg zu geben und zu verhindern, dass sie dereinst selber von der Sozialhilfe abhängig sein werden, müssen die Asylorganisation Zürich (AOZ) und ihre Auftraggeberin, die Stadt, konsequent handeln. 

Die Stadt muss Platz schaffen. Sei es in städtischen Liegenschaften Wohnungen oder in neu gebauten Immobilien. 

Die AOZ muss dafür sorgen, dass Flüchtlinge von ihrem Recht Gebrauch machen. Sei es in Zusammenarbeit mit dem Mieterverband oder durch Personalaufstockung.

Mietzinsreduktionen in Gammelwohnungen müssen konsequent eingefordert und Immobilienbesitzer gezwungen werden, offensichtliche Mängel zu beseitigen. 

Die AOZ darf nicht selber Häuser in baufälligem Zustand mieten und ist verantwortlich für eine angemessene Belegung der Wohnungen. 

Denn angesichts der aktuellen Konflikte in Syrien, Somalia, Sudan, Afghanistan oder Kongo werden die Flüchtlinge nicht weniger, sondern mehr. Das Problem wird nicht von selbst kleiner, sondern grösser. Und die Kinder, die wir so aufwachsen lassen, werden unser Problem sein. 

Denn wer A sagt muss auch B sagen. Wer Flüchtlinge aufnimmt, muss sie auch anständig unterbringen. Jetzt müssen wir schnellstens konsequenter B sagen. 

Abgezockt und in Not: So leben die Flüchtlinge an der Zürcher Bucheggstrasse  

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Flüchtlingshäuser Bucheggstrasse
Dieses heruntergekommene Haus an der Bucheggstrasse vermietet Besitzer Urs Tschenett an Flüchtlinge, Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene.
quelle: watson / watson
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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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saukaibli
11.06.2015 11:30registriert Februar 2014
Wie sagt man so schön: Der Wert einer Gesellschaft zeigt sich in der Art wie sie mit ihren schwächsten Mitglieder umgeht. Somit muss man leider sagen, dass die westliche Gesellschaft nicht viel Wert ist und immer minderwertiger wird. Leider sind die meisten anderen Gesellschaften auch nicht besser. Wenn man es objektiv betrachtet ist die ganze Menschheit nicht viel wert.
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Tom Scherrer (1)
11.06.2015 15:22registriert Juni 2015
Grandioser artikel, der über den eigenen garten hinweg die nachteile einer duldung der verhältnisse (duldung = befürwortung) beleuchtet. Eigentlich verlieren alle, der steuerzahler, die kinder, die gesellschaft. Einer freuts, der raffgierige miethai, der sich den umbauso queersubventionierwn lässt. Merciii
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Hackphresse
11.06.2015 09:40registriert Juli 2014
Wenn die Bürgerlichen Ghettos wollen dan kriegen sie sie auch so wies aussieht. Schuld sind aber immer die 'linken'.
Ich beginne langsam dieses shizophrene Land zu ha***n. 😡
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