Schweiz
International

Abbas krebst zurück: Auflösung einer von der Schweiz finanzierten NGO rückgängig gemacht

Abbas krebst zurück: Auflösung einer von der Schweiz finanzierten NGO rückgängig gemacht

27.08.2015, 16:1927.08.2015, 16:51
Mehr «Schweiz»
Bild
Bild: POOL/REUTERS

Auf Druck aus Europa hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nach offiziellen Angaben die Auflösung der Palestinian Peace Coalition (PPC) zurückgenommen. Die Organisation war in den letzten Jahren massgeblich von der Schweiz mitfinanziert worden, wie watson berichtete.

Der Entscheid zur Schliessung der PPC sei rückgängig gemacht worden, sagte Abbas' Rechtsberater Hassan Al-Auri am Donnerstag. Ein palästinensischer Offizieller sagte, europäische Unterstützer der PCC – insbesondere aus der Schweiz – hätten die Regierung in Ramallah dazu gedrängt, die PCC nicht aufzulösen.

Konkurrent Rabbo als eigentliches Ziel

Letzte Woche hatte Abbas per präsidialem Dekret den Betrieb der PCC einstellen und deren Vermögen beschlagnahmen lassen. Ziel der Aktion, für die Abbas keine Begründung lieferte, schien allerdings nicht die PPC selber zu sein, sondern deren Präsident Jassir Abed Rabbo.

Palästina
Naher Osten

Gemäss israelischen Medien werden Rabbo Ambitionen auf Abbas' Posten als Chef der palästinensischen Autonomiebehörde nachgesagt. Anfang Juli war Rabbo bereits als Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) abgesetzt worden.

In der Schweiz ist der frühere Minister der palästinensischen Autonomiebehörde kein Unbekannter. Er gehört zu den Urhebern der Genfer Initiative, die im Dezember 2003 in der Unterzeichnung eines virtuellen Abkommens zur Lösung des Nahostkonflikts mündete. Auch die PPC war Teil der Genfer Initiative.

2015 war die PPC von der Schweiz laut dem Aussendepartement EDA mit 200'000 Franken unterstützt worden. Das EDA bezeichnete die Organisation als «strategischen Partner der Schweiz». (sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Deutsche Forscher warnen vor «autoritärem Regime» in USA
    Die USA werden von Friedensforschern als Bedrohung für Europa gesehen. Wegen Trumps Politik habe die Nato keine Zukunft.

    Führende deutsche Friedens- und Konfliktforscher haben die deutsche Regierung in einem Gutachten aufgefordert, sich angesichts der politischen Entwicklung in den USA auf eine Zukunft ohne die Nato vorzubereiten. Mit einer «zunehmend nationalistisch gesonnenen» US-Regierung und angesichts «territorialer Ansprüche und Drohungen gegenüber Alliierten» habe das Verteidigungsbündnis «keine Zukunft», sagte Christopher Daase vom Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung.

    Zur Story