Die britische BBC, das Qualitätsmedium schlechthin, berichtet über das Verhältnis der Schweiz zu Sepp Blatter und dem lieben Geld. Die Quintessenz, zu der in ähnlicher Form schon watson-Chefredaktor Hansi Voigt gelangt ist: Unser sehr liberales Steuerrecht bietet den idealen Nährboden für Korruption.
So weit so gut. Über den Einstieg «Wieder einmal bleibt den Schweizern bei der morgendlichen Zeitungslektüre das Müesli im Hals stecken», kann man sich streiten. Nicht alle hier essen Müesli zum Frühstück. Aber es hört gar nicht mehr auf mit den Klischees: «Viele Schweizer haben es satt, dass ihr Land nicht mehr mit Käse oder Schokolade, sondern mit Schwarzgeld in Verbindung gebracht wird», heisst es weiter.
Zur Illustration, womit wir Schweizer unser Land lieber assoziiert sähen, diese tolle Bild-Kombo. Im Ernst, das ist KEIN Google Ad:
Zunächst ist festzuhalten, dass darin unsere schönen Berge fehlen. Hätte perfekt zum Thema gepasst: Die Schweiz, diese von den Alpen beschützte Schwarzgeld-Festung. Oder so ähnlich.
Ungleich schwerer wiegt, dass drei der Artikel in dem Bild vermutlich gar nicht aus der Schweiz stammen: Der Käse erinnert an französischen Fol Epi. Die Armbanduhr, übernommen von dieser Stockbild-Agentur, sieht aus wie eine asiatische Fälschung. Und die Kuckucksuhr, der Briten liebstes Schweiz-Klischee, kommt aus dem Schwarzwald.
Eigentlich schade. Gutes Thema. Gut geschrieben. Leider mit Abzügen für die völlig unnötigen, lächerlichen Klischees. Zumindest was das unsägliche Bild anbelangt, trifft die Autorin, Schweiz-Korrespondentin der BBC Imogen Foulkes, offenbar keine Schuld:
@kianram London I'm afraid...wouldn't have been my choice
— Imogen Foulkes (@ImogenFoulkes) 8. Juni 2015
@kianram @watson_news BBC hat nen update gemacht... ;) pic.twitter.com/xrhDovLYIM
— sVen Ξrbeck (@svenerbeck) 8. Juni 2015