Es passiert öfter als man es sich wünscht (weil man es sich nie wünscht!). Und meistens in Situationen, in denen man es hätte ahnen können: Auf Hochzeiten zum Beispiel oder auf Trauer- und Abschiedsfeiern. Trotzdem trifft es einen immer unerwartet. Plötzlich drückt einem jemand einen schicken Stift in die Hand und sagt: Hast du schon was ins Gästebuch geschrieben?
In dieser Situation fand sich am Donnerstag Bundespräsident Ueli Maurer wieder. Der Anlass war sein Besuch im Weissen Haus. Und der mit dem schicken Stift wahrscheinlich US-Präsident Donald Trump. Weil das ganze Treffen ja ohnehin nur 40 Minuten dauerte, war die Situation sogar noch schwieriger als im normalen Leben. Und schon passierten Maurer drei klassische Gästebucheintrag-Anfängerfehler.
Gästebucheintrag von #BPUeliMaurer heute Mittag in Washington @WhiteHouse pic.twitter.com/XJqhMIdJ9l
— EFD_DFF (@efd_dff) 16. Mai 2019
Der Anfang eines jeden Gästebuch-Eintrags ist denkbar einfach: «Vielen Dank, dass ich eingeladen bin.» So einfach, dass man mit dem Kopf schon viel weiter ist und schon... shiiiiiiit.
Im zweiten Teil wird's schwieriger. Irgendein flotter Spruch muss her. In Maurers Fall auch noch auf Englisch. Kein Problem: Klauen ist bei Poesiealbum-Sprüchen nicht nur erlaubt, sondern sogar sehr erwünscht. Buddha, Konfuzius, altes griechisches Sprichwort. Whatever.
Das schien Maurer zu wissen und entschied sich für: Together ahead!
Der Schluss! Der Schluss ist mit Abstand das schwierigste an jedem Gästebuch-/Poesiealbum-Eintrag. Denn da muss man sich ehrlich fragen: Was bin ich für die Person, in deren Buch ich hier gerade schmiere? Ein Freund? Ein Verwandter? Eine Person, deren Status so klar ist, dass ein simples «Dein/e» reicht?
Im Zweifelsfall hält man es mit Koboldgesetz. Wie schon der Pumuckl sagte: «Was sich riimmt, des stiimmt.» Maurer schreibt: «Präsident Switzerland». Dann wird das wohl so sein.
(tam)