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Deutschland wies in 9 Monaten 9000 Personen an Schweizer Grenzen zurück

Deutschland weist in 9 Monaten über 9000 Personen an Schweizer Grenzen zurück

27.10.2024, 11:17
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Bei Kontrollen an den deutschen Grenzen hat die Bundespolizei in den ersten neun Monaten dieses Jahres 53'410 unerlaubte Einreisen registriert. Die meisten Zurückweisungen gab es laut «Bild am Sonntag» an den Grenzen zur Schweiz.

Ein Grenzwaechter am Autobahn-Zoll kontrolliert die Einhaltung des Abstandes von Menschen, die zur Ruckerstaettung der Mehrwertsteuer anstehen, aufgenommen am Montag, 15. Juni 2020, in Kreuzlingen. Di ...
Ein Grenzwächter in Kreuzlingen.Bild: keystone

28'321 Personen wurden an den Landgrenzen zurückgewiesen, wie die Bundespolizei auf Anfrage bestätigte. 1195 Schlepper wurden festgesetzt und 1088 Schlepperaktionen registriert. Kontrollen an den Flug- und Seehäfen sind nicht berücksichtigt. Von Januar bis einschliesslich September griffen die Beamten in insgesamt 7783 Fällen Personen auf, bei denen offene Haftbefehle vollstreckt wurden.

Am meisten Zurückgewiesene an Schweizer Grenze

Die meisten Zurückweisungen gab es laut «Bild am Sonntag» an den Grenzen zur Schweiz (9113 Personen), Polen (7862), Österreich (5468) und an der französischen Grenze (2350). Am häufigsten abgewiesen wurden Ukrainer (5935 Personen), Syrer (4708) und Afghanen (2396). Die Beamten stellten 1482 abgeschobene Migranten fest, die trotz Sperre wieder einreisen wollten.

Von einer unerlaubten Einreise spricht die Polizei, wenn ein Ausländer ohne einen gültigen Aufenthaltstitel die Grenze überqueren will. Zurückweisungen sind vor allem dann möglich, wenn jemand kein Asylbegehren äussert oder wenn für den Betroffenen eine temporäre Wiedereinreisesperre gilt.

Kontrollen an allen Landgrenzen

Grenzkontrollen sind im Schengen-Raum eigentlich nicht vorgesehen. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser begründete die Anordnung stationärer Kontrollen an allen Landgrenzen ab Mitte September mit irregulärer Migration sowie dem Schutz vor islamistischen Terroristen und grenzüberschreitender Kriminalität.

Von der Ausweitung betroffen waren die Grenzen zu Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. An der Grenze zu Frankreich wurde zuvor bereits wegen der Olympischen Spiele in Paris kontrolliert.

An den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz gibt es Kontrollen schon seit Mitte Oktober vergangenen Jahres, an der deutsch-österreichischen Landgrenze wurden sie bereits im Herbst 2015 eingeführt. (dab/sda/dpa)

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66 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nathan der Weise
27.10.2024 12:00registriert Juli 2018
Da sieht man was man machen kann, sofern man will, wenn die Grenzen kontrolliert werden.
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Saul_Goodman
27.10.2024 12:17registriert Dezember 2015
Was wäre wohl passiert hätte die Schweiz bereits vorher Grenzkontrollen eingeführt?
War ja mehrfach ein thema aber es wurden uns ja massive Konsequenzen angedroht.
Da wir nun nicht mehr einfach stillschweigend die Leute weiter nach Deutschland schleusen können und die Rückführung nach Italien sowieso noch nie funktioniert hat werden bei uns wohl auch bald die Grenzen zugehen. Macht wohl auch Sinn bis man mal irgendwie ein Europaweit einen Plan hat, wie man das ganze asyl Thema sinnvoll lösen kann und nicht nur politisch bewirtschaften. Alleine werden wir da nämlich nicht weit kommen.
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Andi7
27.10.2024 12:40registriert November 2019
"Von Januar bis einschliesslich September griffen die Beamten in insgesamt 7783 Fällen Personen auf, bei denen offene Haftbefehle vollstreckt wurden."

Ich bin etwas konsterniert. In 9 Monaten so viele Menschen, gegen die ein Haftbefehl aktiv ist? Und das ist ja wohl nur ein kleiner Teil. Da frage ich mich, weshalb die einzelnen Länder solche Haftbefehle nicht effizienter vollstrecken können?
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