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Verteilschlüssel: Diese Länder erfüllen die Quote – die anderen müssten mehr Flüchtlinge aufnehmen

Verteilschlüssel: Diese Länder erfüllen die Quote – die anderen müssten mehr Flüchtlinge aufnehmen

11.09.2015, 15:4111.09.2015, 16:03

Im Streit um feste Flüchtlingsquoten in Europa hat es bei einem Aussenministertreffen in Prag keine Annäherung gegeben. Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier warb bei seinen mittelosteuropäischen Kollegen vergeblich für eine gerechtere Verteilung der Schutzsuchenden.

Der Verteilschlüssel basiert auf vier Kennzahlen eines spezifischen Lands: Bevölkerungsgrösse (40 Prozent), Bruttoinlandprodukt (40 Prozent), in den vergangenen fünf Jahren bereits aufgenommene Flüchtlinge (10 Prozent) sowie die Arbeitslosenquote (10 Prozent). 

Bereits heute zeichnet sich daher ab, welche Länder im EU- und Schengenraum ihr Soll bereits erreicht haben und welche mehr Flüchtlinge aufnehmen müssten – wenn eine Einigung erzielt wird, wonach es momentan nicht aussieht.

Wer erfüllt die Quote (grün), wer nicht (rot)?

Grün: Länder des EU-/-Schengenraums, welche die Quote bereits (über)erfüllenRot: Länder des EU-/Schengenraums, welche die Quote nicht erfüllenGrau: Weder Mitglied der EU noch des Schengenraums
Grün: Länder des EU-/-Schengenraums, welche die Quote bereits (über)erfüllen
Rot: Länder des EU-/Schengenraums, welche die Quote nicht erfüllen
Grau: Weder Mitglied der EU noch des Schengenraums
karte: watson; quelle: eurostat, ec

Soll erreicht

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Griechenland
  • Italien
  • Malta
  • Österreich
  • Schweden
  • Schweiz
  • Ungarn
  • Zypern

Soll nicht erreicht

  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Grossbritannien
  • Irland
  • Kroatien
  • Litauen
  • Lettland
  • Luxemburg
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Tschechien

(kri)

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Überflu­tet? Touris­mus­kri­tik um 1900
Der Archäologe Jakob Wiedmer kam durch seine Heirat mit der Wengener Hotelbesitzerin Marie Stern eher zufällig in Kontakt mit dem Tourismusboom der Belle Époque im Berner Oberland. Seine Eindrücke verarbeitete er im tourismuskritischen Roman «Flut», der umgehend zum Rückzug als Hoteldirektor führte.
Jakob Wiedmer, geboren 1876 als Sohn eines Bäckers in Herzogenbuchsee (BE), galt schon früh als eine Art Genie. In der Schule lernte er rasch und leicht. Aber «Studiergrinde» gäbe es genug, meinte sein Vater; sein Bub solle etwas Rechtes lernen, nämlich den Beruf eines Kaufmanns. Kaum hatte Wiedmer eine Stelle als Kaufmann in Zürich angetreten, als ihn sein Arbeitgeber nach Athen schickte. Der Aufenthalt dort förderte die archäologischen Interessen allem Anschein nach mehr als die kaufmännischen. Wieder in Bern zurück sehen wir den jungen Mann als Ausgräber, Schriftsteller und im Januar 1904 als Hochzeiter: Mit 27 Jahren heiratete er Marie Stern, Hotelbesitzerin in Wengen, und wurde nach damaligem Recht Hoteldirektor.
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