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Expertin kann sich Schweizer Soldaten in der Ukraine vorstellen

Expertin kann sich Schweizer Soldaten in der Ukraine vorstellen

31.03.2025, 11:5931.03.2025, 11:59
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Die deutsche Sicherheitsexpertin Claudia Major kann sich Schweizer Soldaten als Teil einer Friedenstruppe in der Ukraine nach einer Waffenruhe vorstellen. Das sagte sie in einem am Montag von den Tamedia-Zeitungen veröffentlichten Interview.

Wenn für die Ukraine eine Friedenstruppe aufgestellt würde, handelte es sich weder um einen Nato – noch um einen EU-Einsatz. Das sagte das Geschäftsleitungsmitglied der US-Stiftung German Marshall Fund im Gespräch mit den Tamedia-Zeitungen weiter.

Eine «Koalition der Willigen» berate über eine solche Friedenstruppe, so die frühere sicherheitspolitische Expertin der deutschen Stiftung Wissenschaft und Politik. Ein Beitritt zu dieser Koalition stehe offen.

«Es liegt im Interesse der Schweiz, einen möglichen Waffenstillstand und damit Stabilität in Europa zu sichern.»
Claudia Major, Sicherheitsexpertin

Es liege aber im Interesse der Schweiz, einen möglichen Waffenstillstand und damit Stabilität in Europa zu sichern. Sollte der allfällige Einsatz einer solchen Friedenstruppe nicht robust genug ausfallen, könnte Russland abwarten und die Ukraine später erneut angreifen. Denn Russland habe seine Ziele bislang nicht verändert und verbessere seine Einsatzfähigkeit.

Die von der Schweiz organisierte Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock bewertet Claudia Major als «guten Versuch». Doch Russland habe kein Interesse gezeigt, den Krieg zu beenden.

Doch der Kriegsverlauf könne laut Major auch anders bewertet werden. Denn es sei ein Erfolg, dass die Ukraine als unabhängiger Staat bestehe. Zudem zeige sich in Europa die Bereitschaft, Wege zu beschreiten, die zuvor undenkbar erschienen.

In Europa zeigt sich zudem die Bereitschaft, Wege zu beschreiten, die zuvor undenkbar schienen. Krisen treiben die Europäer oft dazu, das Unmögliche möglich zu machen.
Claudia Major, Sicherheitsexpertin

Süssli sprach von 200 Soldaten

Der Schweizer Armeechef Thomas Süssli sagte Mitte Februar in einem Interview, die Schweiz könnte innerhalb von neun bis zwölf Monaten 200 Soldaten für eine Friedensmission im Grenzgebiet zwischen der Ukraine und Russland bereitstellen. Dies, falls es zu einem Waffenstillstand zwischen den beiden Kriegsparteien käme.

Diese Äusserungen lösten teilweise negative Reaktionen aus. So wurde etwa kritisiert, dass Süssli aus seiner Rolle gefallen sei und es sich um eine politische und nicht um eine militärische Entscheidung handle. (sda/les)

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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Atavar
31.03.2025 13:27registriert März 2020
Viele können sich viel vorstellen, was sie nicht selber leisten müssen...
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H.P. Liebling
31.03.2025 13:05registriert September 2018
Es würde der Schweiz in der Tat gut zu Gesichte stehen, sich endlich zu Europa zu bekennen.
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