Schweiz
Interview

Brunner nach Wahlsieg: «Die mühsamen vier Jahre sind vorbei»

Interview

SVP-Chef Brunner nach Wahlsieg: «Die mühsamen vier Jahre sind vorbei»

SVP-Präsident Toni Brunner sieht im Wahlsieg seiner Partei einen Auftrag vom Volk: Nämlich die Zuwanderung selbst zu steuern und zu begrenzen.
19.10.2015, 10:1602.12.2015, 14:55
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Toni Brunner und Philipp Müller feierten gestern einen Wahlsieg.
Toni Brunner und Philipp Müller feierten gestern einen Wahlsieg.
Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS

Herr Brunner, Sie gehen als Sieger aus den Wahlen hervor. Was bedeuten die Sitzgewinne für die Parlamentsarbeit?
Toni Brunner:
Wir werden mit anderen Parteien Gespräche führen, namentlich der FDP. Und wir werden andere Akzente setzen können. Die mühsamen vier Jahre, die wir hatten, sind vorbei. In der Europa-, in der Migrations- und in der Energiepolitik werden wir die Gesetze überprüfen müssen, ob das, was wir jetzt haben, auch richtig ist. 

Wie wollen Sie die neue Stärke nutzen?
Wir haben einen Auftrag erhalten. Man will, dass wir die Zuwanderung selber steuern und begrenzen. Das setzen wir jetzt um.

Jetzt auf

Auf Kosten der bilateralen Verträge?
Niemand stellt die bilateralen Verträge infrage. Aber die Personenfreizügigkeit muss angepasst werden.

Was bedeutet der Rechtsrutsch für die Bundesratswahlen?
Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. Wir sind bereit, eine zweite Persönlichkeit in den Bundesrat zu schicken. Die anderen Parteien müssen aber auch die Kraft aufbringen und die SVP einbinden.

Wer schwebt Ihnen als neuer Bundesrat vor, wäre Magdalena Martullo Blocher eine Kandidatin?
Jetzt ist der Wahltag vorbei. Und wir sehen langsam, wer alles neu im Parlament ist. Vielleicht erhalten wir noch Nachmeldungen von Bewerbern. Frau Martullo könnte ich mir sehr gut vorstellen, aber ihr ist das bestimmt noch zu früh.

Würden Sie auch einen SVP-Kandidaten als Bundesrat akzeptieren, der nicht von Ihnen nominiert wurde?
Wir müssen an die anderen Parteien appellieren: Tragen Sie dem heutigen Resultat Rechnung! Je zwei Sitze für die drei stärksten Parteien und einen Sitz für die viertstärkste Partei.

Stellen Sie sich selbst zur Verfügung?
Nein.

Gehen Sie in die Opposition, wenn alle Bundesräte im Amt bestätigt werden?
Wir werden sehen. Nur so viel: Das Wahlergebnis ist ein Verdikt für einen Wechsel in der Landesregierung.

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tatwort
19.10.2015 10:57registriert Mai 2015
Wahlkampf ist, so insinuiert es der Brunner Toni, mühsamer als Regieren.
Dann kann es mit der Schweiz ja nur noch Aufwärts gehen. Wobei: Sollte es nicht klappen, ist wohl klar, wer die Schuld trägt (wahlweise ankreuzen):
- Linke Beamte
- Die linken Medien
- linke Weltverschwörung
- linke Istdochegalwashauptsachelinks
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Bruno Wüthrich
19.10.2015 11:45registriert August 2014
Lieber Herr Brunner. Die mühsamen Jahre seien vorbei, sagen Sie. Sie irren sich gewaltig. Jetzt hat die Rechte die, wenn auch knappe, Mehrheit. Sie werden ihren zweiten Bundesrat erhalten, dann wird diese Mehrheit auch in diesem Gremium vertreten. Das heisst: Regierungsverantwortung übernehmen. Mit der Linken sowohl im BR als auch in der Opposition. Also genau, wie Sie es machten, nur gerade umgekehrt. Und das ist mühsam. Jetzt sind Sie dran mit Ihrer SVP. Und Sie werden die Erfahrung machen müssen, was es bedeutet, wenn jemand Opposition macht, so wie Sie es taten. Die mühsamen Jahre kommen!
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Gantii
19.10.2015 10:21registriert Februar 2015
wann begreift die SVP das die Politik nicht nur aus zuwanderung Ja oder Nein besteht?
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