Italien führt die Skihelm-Pflicht ein – so sieht es in der Schweiz aus
Ab November gilt auf italienischen Skipisten eine allgemeine Helmpflicht. Alle Wintersportlerinnen und Wintersportler sind somit verpflichtet, einen Helm zu tragen, egal ob Skifahrer, Snowboarder oder Schlittenfahrer.
Bisher galt die Helmpflicht in Italien nur für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Wer ab der kommenden Skisaison ohne Helm erwischt wird, muss eine Busse zwischen 10 und 150 Euro zahlen. Zudem droht der Entzug des Skibilletts.
In der Schweiz und Frankreich gibt es keine gesetzlich verankerte Helmpflicht, auch nicht für Kinder. In Österreich gibt es eine Helmpflicht für Kinder bis 15 Jahre, ausser in den Bundesländern Vorarlberg und Tirol.
Skigebiet Zermatt - Cervinia
Im Walliser Skigebiet Zermatt ist es möglich, von den Schweizer Pisten auf die italienische Seite des Skigebiets zu fahren.
Auf Anfrage von watson sagt die Medienverantwortliche der Zermatt Bergbahnen, dass Käufer eines Skipasses für das Skigebiet Zermatt beim Kauf auf die Helmpflicht aufmerksam gemacht werden.
Unfälle auf Schweizer Skipisten
Auf Anfrage von watson, sagt die Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), dass sich jährlich 63'000 Personen auf Schweizer Skipisten verletzen. Wie viele davon einen Helm tragen, ist nicht bekannt, da dies nicht im Unfallprotokoll erfasst werde.
In der Schweiz ist es Pflicht, in geleiteten Kursen einen Helm zu tragen. Für die Teilnehmenden sowie für die Leiter der Kurse.
Christoph Leibundgut, Mediensprecher des «BFU» sagt, dass die Einführung des Helmobligatoriums ein grosser Aufwand wäre.
Während der Skisaison 2002/03 trugen laut Statistiken des «BFU» 16 Prozent der Pistenbesucher einen Helm. In den Jahren 2011/12 waren es bereits 84 Prozent und in der Skisaison 2020/21 waren es 95 Prozent.
Das «BFU» geht davon aus, dass auch zurzeit 95 Prozent aller Leute, die auf Schweizer Skipisten unterwegs sind, einen Helm tragen.
Die Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung empfiehlt beim Schneesport immer einen Helm zu tragen. Der Helm könne im Fall eines Unfalls einen Drittel der Kopfverletzungen verhindern.
