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Demonstranten verspritzen Gülle gegen Geothermie-Projekt im Jura

Demonstranten verspritzen Gülle gegen Geothermie-Projekt im Jura

24.05.2024, 19:28
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Bei einer Demonstration gegen ein Geothermie-Vorhaben in Haute-Sorne JU ist es am Freitag zu Scharmützeln gekommen. Aktivisten verspritzen Gülle auf das Areal der Baustelle. Ein Mann kletterte zudem über einen Schutzzaun und wurde von der Polizei aufgegriffen.

Un opposant deverse avec son tracteur du purin sur le chantier lors d'une manifestation contre le projet de geothermie profonde a Haute-Sorne le vendredi 24 mai 2024 a Glovelier. Le canton du Jur ...
Hier wird in Haute-Sorne JU Gülle verspritzt.Bild: keystone

Insgesamt versammelten sich rund hundert Personen, um gegen die Bohrstelle zu protestieren, wie ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Dort hatten am Dienstag die Arbeiten begonnen.

Mehrere Menschen versuchten in das Gelände einzudringen, das mit einem Zaun gesichert war. Der Ordnungsdienst verhinderte die Aktion. Einem Gegner gelang es jedoch, ein Transparent auf den Bohrturm zu hieven. Danach wurde er von der Polizei abgefangen.

Die jurassische Regierung verurteilte «die inakzeptablen Ausschreitungen» in einer Mitteilung. Sie sprach auch von Schäden, die entstanden seien. Sie erklärte, dass die Bohrarbeiten von den Behörden genau verfolgt und kontrolliert würden.

Das in der Schweiz am weitesten fortgeschrittenen Tiefengeothermieprojekt in der Gemeinde Haute-Sorne soll dereinst Strom für rund 6000 Haushalte produzieren. Dafür soll rund fünf Kilometer in die Tiefe gebohrt werden. Die Gesteinsschichten sind in dieser Tiefe deutlich wärmer. Später soll in Röhren kaltes Wasser nach unten und warmes nach oben gepumpt werden.

Das von der Gesellschaft par Geo-Energie mit Zustimmung des Kantons und des Bundes entwickelte Projekt stösst im Jura auf heftigen Widerstand. Ihm wird insbesondere vorgeworfen, die Umwelt zu stören, ein Erdbebenrisiko mit sich zu bringen und sehr wasserintensiv zu sein. (dab/sda)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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YvesM
24.05.2024 21:58registriert Januar 2016
Keine AKWs, Solaranlagen, Windkraft, Wasserkraft, Geothermie... Da bleibt nicht viel übrig, um unseren Lebensstyl zu bestreiten.
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ZynSatIro
24.05.2024 21:39registriert November 2023
Ja, doch, macht Sinn. Als (vermute ich mal, wird im Text nicht ersichtlich) Umweltaktivist mit einem Dieselbetriebenen Fahrzeug eine Substanz versprühen, welche in natürlichen Gewässern zu Dantes Inferno führt.
Wenn jedwede Art, elektrische Energie zu erzeugen, des Teufels ist, bleibt nur eine Option: komplett auf Elektrizität zu verzichten. Und das fängt dann schon bei Wasser aus dem Hahn an.
Oder es sollen gangbare Lösungen aufgezeigt werden. Alles immer nur zu verhindern suchen ist nicht zielführend.
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In vino veritas
25.05.2024 07:30registriert August 2018
Bauerntöbel nennt man das wohl. Dem Geothermie-Projekt einen hohen Wasserverbrauch vorzuwerfen schlägt dem Fass den Boden raus. Wir kann man nur so unreflektiert sein? Muss man jedes Klische des Hinterwälder erfüllen um Subventionen zu kassieren?
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