Der Blütenzauber in der Schweiz ist traumhaft – keine Frage. Aber Achtung! Du musst auch den richtigen Zeitpunkt erwischen. Da die «Bluescht» vom Wetter abhängig ist, kann der genaue Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden.
Allerdings bieten viele Regionen mittlerweile «Liveticker» an, wo man jederzeit informiert wird, wie es um die Blüte steht. Wo vorhanden, haben wir diesen Service verlinkt. Informiere dich, bevor du einen dieser Orte aufsuchst (zumindest, wenn du «nur» wegen des Blütenzaubers dort hin willst).
Distanz: 15 Kilometer
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Ob die Krokusse blühen, erfährst du hier.
Krokusse blühen im Frühling ja an verschiedenen Orten. Selten aber taucht man in so ein Meer ein wie auf Rämisgummen im Emmental. Dort sind die Krokusse jetzt bereits in voller Pracht, wie die Gemeinde Eggiwil am 7. April vermeldete – beeile dich also.
Für unsere Tour starten wir in Eggiwil und wandern über den Hintere Girsgrat und Blapbach zum Rämisgummenhoger auf 1300 Metern über Meer. Hier ist man mitten im Blütenzauber drin. Zurück geht der Weg als spannender, aber einfacher Gratweg über den Steinboden nach Eggiwil. Wir sind dabei auf Teilen der Wanderland-Wege 2 und 65 unterwegs.
Im Thurgau sorgt Madame Bluescht dafür, dass jeder über den aktuellen Blütenstand informiert ist. Zwetschgen- und Chriesibäume blühen (Stand 4.4.24), das grosse Blütenmeer mit der Birnen- und Apfelbluescht erwartet dich auch schon sehr bald und noch bis ca. Ende April.
Im Thurgau kann man im Frühling ja nicht viel falsch machen, wenn man die Apfelbluescht (und andere Obstsorten) erleben will. Über dem ganzen Kanton scheint dann Blütenzauber zu liegen.
Empfehlenswert ist sicherlich der Altnauer Apfelweg. Bei diesem gibt's mit Infotafeln und Spielstationen noch Spannendes zum Obstbau. In Gaststätten und Besenbeizen erhält man lokale Köstlichkeiten und für Picknickplätze ist auch gesorgt. Und: Da Altnau leicht erhöht über dem Bodensee liegt, geniesst man auch ein schönes Panorama.
Es gibt drei Rundwanderungen, zwei davon sind auch wunderbar Velo-tauglich. Der kürzeste Weg führt über 2 Kilometer mitten durchs Dorf (nur zu Fuss). Rund 90 Minuten benötigt man für den zweiten Weg (ca. 3 Kilometer), für den dritten Weg rund zwei Stunden. Man kann die letzten beiden Wege auch kombinieren.
Eine andere Möglichkeit wäre diese Route, welche beim schönen Wasserschloss Hagenwil startet:
Distanz: 11 Kilometer
Dauer: ca. 3 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Hier gibt's den Bluescht-Liveticker.
Im Baselbiet kannst du dem Chirsiweg 471 folgen, dann kommst du an unzähligen Kirschbäumen vorbei. Du durchquerst dabei Täler und Plateaus und es wird dir mit Wasserfällen und Höhlen Abwechslung geboten. Und ja: Das Ziel in Oltingen mit dem schönen Dorfkern lohnt sich ebenfalls.
Die meisten Kirschbäume gibt's gegen Ende der Wanderung zwischen Wenslingen und Oltingen zu bestaunen. Ähnlich wie bei den Äpfeln im Thurgau gilt: Lange dauert der Zauber nicht mehr an. In tieferen Lagen ist die Blüte praktisch vorbei, in höheren Lagen im Baselbiet kannst du sie noch erleben.
Eine andere Route stellte ich hier vor.
Distanz: 15 Kilometer
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
In Zug hilft dir das Chriesi-Telefon, um deine Wanderung optimal zu planen.
Was in Baselland der Chirsiweg, ist in Zug der Chriesiweg. Auch hier blühen die Bäume normalerweise zwischen Mitte April und anfangs Mai. In diesem Jahr sind aber auch die Bäume in Zug früher dran. In tieferen Lagen ist die Vollbluescht bereits vorbei, in höheren (wie Menzingen oder Ägeri) kannst du sie noch erleben.Darum wandern wir von Zug hinauf nach Menzingen.
Die Wanderung führt aus der Stadt hinaus über den Zugerberg nach Menzingen. Man ist dabei fern des Trubels unterwegs und kann die Natur geniessen.
Dabei absolvieren wir zwar fast 800 Höhenmeter, werden aber auch mit herrlicher Aussicht auf den Zugersee, die Innerschweizer Berge, die faszinierende Hügellandschaft bei Menzingen und Sicht bis zum Zürichsee belohnt.
Hier siehst du den aktuellen Blütenstand in Morges.
Dieser Vorschlag beinhalten keine Wanderung, sondern ein Fest – das Tulpenfest in Morges. Keine Angst: Wer zumindest bisschen spazieren will, der kann dies auf der Wanderlandroute 3 entlang des Genfersees fast endlos tun. Aber wir sind ja wegen der Tulpen hier.
Die Vereinigung «Morges Fleur du Léman» organisiert vom 29. März bis 12. Mai das Tulpenfest. Beeindruckend sind die tausenden von Tulpen im Parc de l'Indépendance gleich beim Schloss Morges am Seeufer:
Neben dem Park bringen aber auch geschmückte Brunnen und Töpfe in der Altstadt oder dem Parc Seigneux Farbe ins Spiel. Der Eintritt ist frei. Immer wieder werden spezielle Events und Unterhaltung geboten, was genau läuft, erfährst du hier.
Wir bleiben in der Romandie und auch in Schlossgärten, wechseln aber die Blume. Nur 15 Autominuten von Morges entfernt, auf dem Château de Vullierens, ist nicht die Tulpe die Königin, sondern die Iris (Schwertlilie). Zumindest haben wir diese hier herausgepickt, in den Gärten blühen verschiedene Blumen.
Die Iris-Sammlung sticht allerdings heraus. 1950 bestellte Doreen Bovet fünf Sorten Schwertlilien aus den USA. Heute ist der Garten mit über 400 verschiedenen Iris-Sorten einer der bedeutendsten Europas. Die Blütenpracht gibt es von Mai bis Juni zu bestaunen, einige blühen im Herbst gar ein zweites Mal. Übrigens: Alle Pflanzen der Anlage sind im Shop vor Ort auch zu erwerben. Und ja, wer lieber Wein als Blumen mag: Der Weinanbau ist auch auf dem Schloss bekannt.
Distanz: ca. 13 Kilometer
Dauer: ca. 3:45 Minuten
Kondition: Mittel
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Ein lohnenswerter Narzissen-Rundweg gibt's oberhalb von Seewis im Prättigau. Der Weg ist gut ausgeschildert und beginnt mit einem 45-minütigen Aufstieg bis Pligugg. Idealer Zeitpunkt ist zwischen Mitte Mai und Mitte Juni.
Zwischen Pilidetta, Plansaura und Pligugg kannst du in die weisse Blütenpracht der Narzissenfelder eintauchen. Und das Beste daran für Familien: Da der Weg fast ausschliesslich auf befestigten Fahrsträsschen verläuft, kannst du den Kinderwagen mitnehmen.
Und falls du die Narzissen-Saison verpasst: Die Aussicht auf das Prättigau und die Berggipfel wird dich entschädigen.
Distanz: 2 Kilometer
Dauer: ca. 45 Minuten
Kondition: Leicht
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Die Grengjertulpe ist weltweit einmalig in Grengiols zu finden. 1945 wurde diese im Ort von einem Botaniker als einzigartig eingestuft. Heute wächst sie nur noch auf der Kalberweid bei Grengiols wild. Pro Natura kaufte die Tulpenparzellen 1993, der Artenschutz klappte.
Darum können wir heute die Tulpe auf dem kleinen Tulpenring-Wanderweg beim Gomser Dorf bestaunen. Entdecken werden wir rund 3000 gelbe, rote und rotgestreifte Tulpen. Der beste Zeitpunkt ist normalerweise die zweite Maihälfte. Wer übrigens Lust auf eine längere Wanderung hat, der kann bis Hockmatta weiterziehen, das dauert rund 75 Minuten.
Die Tulpenzunft organisiert während der Blütezeit verschiedene Führungen, unter anderem am 18. Mai 2024 das Tulpenfest im Walliser Dorf.
Distanz: 13 Kilometer
Dauer: ca. 4 Stunden
Kondition: Mittel
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Hier siehst du, ob die Narzissen über Montreux blühen (Achtung, aktuell wird noch die Saison 2023 angezeigt).
Zum Abschluss kehren wir zurück in den Schnee. Also ja, in den «Maischnee». Oder besser «neige de Mai». In der Romandie ist das Phänomen gut bekannt. Oberhalb von Montreux blühen dann die Narzissen und leuchten weiss, als ob auf den grünen Wiesen eine dünne Schneeschicht liegt.
Wir entscheiden uns hier für eine längere Wanderung rund um Les Pléiades und weiter nach Les Avants. Den Ausgangspunkt erreichst du mit dem Zug von Vevey oder Blonay gut. Die Aussicht auf den See ist sowieso genial. Aber zur richtigen Zeit verzaubern die Blumen zusätzlich. Und auch bei Les Avants kommen wir mit dem Zug wieder runter an den See.
Wir haben die Hotspots rund um Les Pléiades und Les Avants kombiniert. Wer weniger wandern, dafür mehr geniessen will: Man kann beide Runden auch einfach mit der Bahn erreichen und dort eine kleinere Rundtour unternehmen.
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