Es ist ein Gespräch im Velokeller, das der Blick mit dem angeklagten Familienvater führt und am Mittwoch veröffentlicht. Denn: Der Mann aus Rheineck SG ist nach seiner Amokfahrt im vergangenen September seinen Führerschein auf unbekannte Zeit los. Vorher hatte er eine KTM Super Duke 990.
Doch was um Himmels Willen hat ihn damals geritten, als er mit über 100 Stundenkilometern durch St.Galler Ortschaften bretterte? «Ich hatte eine Stinkwut auf die Behörden», sagt er der Zeitung. Sieben Jahre sei er selbständig gewesen und habe Grills verkauft, die Behörden aber hätten ihm das Leben schwer gemacht, es folgten Burnout und Konkurs.
«Ich hatte nichts mehr zum Essen für meine Familie. Bekam von den Behörden keinen Franken.» Am Geburtstag seines Sohnes sei ihm alles zu viel geworden, er habe am falschen Ventil gedreht. Die Fahrt sei ein Hilferuf in der Not gewesen.
Doch er zeigt sich auch einsichtig: «Ich habe Scheiss gemacht und Menschenleben gefährdet», sagt der Raser. Für die Polizisten, die ihn mit harten Händen anpackten bei der Festnahme, zeigte er gar Verständnis. Er hätte sich selber wohl auch «ein paar aufs Dach» gegeben, wäre er Polizist gewesen.
Neben der überhöhten Geschwindigkeit wird ihm auch Hausfriedensbruch zur Last gelegt, «weil ich durch einen Rohbau gefahren bin.» (kad)