Rassistisch, sexistisch, homophob. So lässt sich die Show ohne jegliche Ambivalenz zusammenfassen, die diesen Frühling am «Ball am Böögg» aufgeführt wurde. Dabei handelt es sich um eine Zusammenkunft eines kleinen, elitären Zirkels im Rahmen des traditionellen Sechseläutens. Eigentlich hätte deren Inhalt nie den Weg an die Öffentlichkeit finden sollen, doch ein geleaktes Video, das dem «Tages-Anzeiger» zugespielt wurde, änderte das.
In den Aufnahmen werden Homosexuelle, Frauen und People of Color lächerlich gemacht, inklusive so genannten Blackfacings, also des Auftragens von dunkler Schminke zur Darstellung einer schwarzen Person. Im Video ist ob der Darbietung schallendes Gelächter zu hören. Auf der Gästeliste standen die Namen verschiedener Wirtschaftsleute. Der Bekannteste: Swiss-Life-Präsident Rolf Dörig, der sich bis heute nie zum Skandal-Video äusserte.
In der Folge hat die Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat eine polizeilich-staatsanwaltschaftliche Vorabklärung gestartet. Diese wurde nun mit einer sogenannten Nichtanhandnahmeverfügung abgeschlossen. Dies bestätigt Erich Wenzinger, Sprecher der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft, auf Anfrage. Ein hinreichender Tatverdacht habe sich im Rahmen der Vorabklärung nicht erhärten lassen. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft sei der Tatbestand «Diskriminierung und Aufruf zu Hass» im Strafgesetzbuch nicht erfüllt, «weil keine tatbestandsmässige Herabsetzung gegen eine Person respektive eine Gruppe vorlag». (aargauerzeitung.ch)
War es strafrechtlich relevant: Nein
Und um nichts anderes haben sich Gerichte zu kümmern.
Gut, wurden die Macher moralisch und gesellschaftlich abgestraft.
Die Gesellschaft als Ganzes hat auch noch andere Vorstellungen von richtig und falsch. Gut so.