Der als« Schläger von Schüpfen» bekannt gewordene Igor L. könnte Ende Februar aus der Haft entlassen werden – obschon er noch immer als gefährlich gilt.
Der in einem psychiatrischen Gutachten als «psychisch schwergestört, behandlungsbedürftig und sozialgefährlich» eingestufte Gewalttäter wartet seit vier Jahren auf einen geeigneten Therapieplatz – seine Freiheitsstrafe von 14 Monaten hat er längst abgesessen. Wenn bis Ende Monat kein Platz frei wird, so hat das Bundesgericht entschieden, muss Igor L. in Freiheit kommen.
Strafrechtsexperte Benjamin Brägger sagt gegenüber der «Berner Zeitung», dass der Entscheid des Gerichts seine Richtigkeit habe. Ein Straftäter könne nicht einfach jahrelang weggesperrt werden, nur weil kein geeigneter Therapieplatz für ihn gefunden werden kann.
Eventuell findet sich aber in den nächsten zwei Wochen doch noch ein Platz für Igor L. in der Anstalt Rheinau. Der Leiter der kantonalen Abteilung Straf- und Massnahmenvollzug, Markus D'Angelo, zeigte sich am Montag gegenüber dem «Bund» zuversichtlich: «Nach der letzten Auskunft der Klinik könnte es klappen». (wst)