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Gauner verkaufen Divertimento Tickets für über 500 Franken weiter

Abzocker verkaufen Divertimento-Tickets für über 500 Franken weiter

Innerhalb von drei Stunden war die kommende Tour von Divertimento ausverkauft. Doch es gibt einen Haken: Wiederverkäufer verkaufen die Tickets über 500 Franken auf Ricardo und Co. weiter.
26.05.2023, 15:1826.05.2023, 16:00
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Das Cabaret Divertimento geht mit ihrem neuen Programm «Bucket List» im Herbst auf Tournee. Innerhalb von drei Stunden waren die 60 Shows und 90'000 Tickets ausverkauft.

Die Cabaretisten Divertimento Jonny Fischer, links, und Manuel Burkart, amuesieren sich trotz Regen auf dem Bundesplatz am 1. August, der Bundesfeier, aufgenommen am Mittwoch, 1. August 2018, in Bern. ...
Das Duo Johnny Fischer (links) und Manuel Burkhart (rechts). Bild: PPR

Eigentlich könnte sich das Komiker-Duo darüber freuen. Das Problem ist nur, dass Wiederverkäufer die Tickets auf Plattformen wie Ricardo und Viagogo für sehr viel Geld weiter verkaufen. Die Tickets, die normalerweise zwischen 50 und 80 Franken kosten, werden auf Ricardo für teils über 500 Franken angeboten.

Tickets über 500 Franken werden auf Ricardo verkauft.
Tickets über 500 Franken werden auf Ricardo verkauft.bild: screenshot ricardo

Divertimento und ihr Management kritisieren diese Aktion: «Das ist uns brutal ein Dorn im Auge», sagt ihr Manager gegenüber dem «SRF». Auch auf ihrer Webseite schreiben sie, dass man keine überteuerten Tickets bei anderen Plattformen kaufen soll.

Tickets weiterzuverkaufen ist eigentlich nicht verboten, sagt Anwalt André Kuhn zum «Tagblatt», denn die Tickets sind nicht personalisiert. Aber: «Man hält den Vertrag einfach nicht ein, den man als Käufer vom Ticket abgeschlossen hat, mit dem offiziellen Verkäufer. Man bricht den Vertrag und die Folge davon ist, dass der offizielle Ticketverkäufer dann das Recht hat, das Ticket zu stornieren – dann wäre das Ticket ungültig», fügt Kuhn hinzu.

Viagogo schon häufiger in Kritik

In den letzten Jahren stand Viagogo mehrmals in der Kritik. Auch EU-Konsumentenschützer warnten vor der Schweizer Plattform. 2020 hatte das Bundesgericht aber eine Klage des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) gegen Viagogo abgewiesen.

Die Plattform unterlag 20201 jedoch einer Klage des Zirkus Knie. Das Bundesgericht hatte festgestellt, dass die Plattform sich beim Verkauf von Tickets für Vorstellungen des Zirkus unlauterer Methoden bedient hatte.

(oee)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LittleWor(l)dUri
26.05.2023 15:52registriert August 2021
Wären personalisierte Tickets keine Option? Ich besuche ein Openair in Österreich, dort ist das ganz normal und es pfeifft kein Vogel…
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ingmarbergman
26.05.2023 17:41registriert August 2017
Solange die Leute dann auch so überteuerte Tickets kaufen, wird sich nichts ändern.
Schön wäre wenn die Skalper mal auf ihren Tickets sitzen blieben und die Künstler dann vor einem ausverkauften aber leeren Saal spielen müssen.
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Roger Rüebli
26.05.2023 16:07registriert Juni 2018
Mich erstaunt, dass bei diesem Duo die Nachfrage derart hoch ist.
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