Die Autorin Helen Meier ist am frühen Samstagmorgen 92-jährig in Trogen AR gestorben. 1985 und 2000 erhielt Meier unter anderem den Preis der Schweizerischen Schiller-Stiftung und 2000 den deutschen Droste-Preis.
Mit Helen Meier verliere die kulturelle Schweiz eine ihrer letzten grossen vor 1930 geborenen Autorinnen, erklärte der Schriftsteller Charles Linsmayer am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Laut Linsmayer, der eine Biographie von Meier verfasst hat und mit Meier bis zuletzt in Kontakt stand, verstarb die Schriftstellerin um 3 Uhr in der früh im Altersheim in Trogen.
Am 17. April 1929 in Mels SG als Tochter des Dorfschullehrers geboren, wurde Helen Meier später selber Primarlehrerin. Nach längeren Arbeitsaufenthalten in Frankreich, England und Italien studierte sie in Freiburg Sprachen und Pädagogik.
Für das Rote Kreuz arbeitete sie in der Flüchtlingshilfe. Zudem war sie als Sonderschullehrerin im appenzellischen Heiden tätig.
Ihre Karriere als Schriftstellerin begann 1984, als sie in Klagenfurt für ihre Erzählung «Lichtempfindlich» ausgezeichnet wurde. Der Text ist in Meiers Erstling, dem Erzählband «Trockenwiese» enthalten, der im selben Jahr herauskam.
Sieben Erzählbände und drei Romane erschienen beim Zürcher Ammann Verlag; bei Xanthippe ist in den letzten Jahren auch ältere Kurzprosa der Autorin verlegt worden, zuletzt die Märchensammlung «Der weisse Vogel, der Hut und die Prinzessin». (viw/sda)