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Bergsturz Blatten: Die neusten News im Liveticker

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Gletscherabbruch in Blatten VS

Der Abbruch grosser Teile des Birchgletschers mit Murgang vom 28. Mai 2025 verschüttete beinahe das gesamte Dorf Blatten im Walliser Lötschental.

quelle: keystone / alessandro della valle
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Aufgestautes Wasser fliesst ab ++ Schlammmassen machen Einsatz von Maschinen schwierig

30.05.2025, 06:3130.05.2025, 10:13
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Worst Case ist am Mittwoch im Lötschental eingetreten: Enorme Geröllmassen sind vom Kleinen Nesthorn und dem Birchgletscher oberhalb des Dorfs Blatten ins Tal gestürzt und haben grosse Teile der Ortschaft unter sich begraben.
  • Die Schäden sind enorm, das Tal ist unterhalb des Gletschers nicht wiederzuerkennen. Viele Dorfbewohner haben ihre Häuser verloren. Eine Person wird vermisst
  • Der Fluss Lonza ist vom Geröll vollständig aufgefüllt worden. Das Wasser staut sich nun in einem entstandenen See auf, Experten befürchten, dass es je nach Abfluss des Wassers zu Überflutungen und Schäden weiter unten im Tal kommen könnte. Es drohen zudem weitere Murgänge.
  • Blatten war aufgrund der drohenden Gefahr am 19. Mai 2025 evakuiert worden. Sämtliche rund 300 Einwohner und Tiere wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht.

Bergsturz Blatten: Weitere Evakuierungen mit Helis

Video: watson/sabethvela
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10:11
Unberechenbare Schlammmassen
Die Alarmbereitschaft dürfe nicht nachlassen, solange nicht sicher sei, dass die Gefahr gebannt ist, sagte Kantonsgeologe Raphaël Mayoraz. Die Möglichkeit, den oberhalb der Trümmermassen aufgestauten See abzupumpen, besteht nach seinen Worten weiterhin. Das wurde beim Bergsturz von Randa VS 1991 gemacht.

Allerdings gibt es gemäss Mayoraz einen Unterschied: In Blatten sind es keine festen Gesteinsblöcke, auf welchen die Einsatzkräfte und ihre Maschinen Halt finden. Vielmehr sind die Katastrophenhelfer mit einer Art Schlamm konfrontiert, in dem die Bewegung und der Einsatz von Maschinen schwierig sind. Mit der Zeit werde die Masse trocknen, das dauere aber lange, erklärte Mayoraz.
9:56
Aufgestautes Wasser fliesst ab
Die Lage im Lötschental bleibt angespannt. Das Wasser in dem See, der sich oberhalb des Schuttkegels nach dem Bergsturz in Blatten aufgestaut hat, steigt weiter. Am Freitag begann es, sich einen Weg aus der Aufstauung zu bahnen.

Je mehr Wasser sich seinen Weg durch die 2,5 Kilometer langen Schuttmassen bahnen kann, desto geringer wird die Katastrophengefahr eines plötzlichen Ausbruchs, wie der Walliser Kantonsgeologe Raphaël Mayoraz am Freitagmorgen im Westschweizer Radio RTS sagte.

So präsentiere sich die aktuelle Situation als ziemlich günstiges Szenario dar. Den verantwortlichen Stellen sei indessen bewusst, dass sie die Lage genauestens beobachten müssen.
9:13
Neue Satellitenbilder zeigen Ausmass der Zerstörung
Neue Satellitenbilder von Maxar Technologies zeigen eindrücklich, wie gross das Ausmass der Zerstörung in Blatten ist.
This combo shows the village of Blatten, in Switzerland, on Nov. 3, 2024, top, and on Thursday, May 29, 2025, bottom, after suffering a mudslide. (Maxar Technologies via AP)
Bild: AP Maxar Technologies
Das Bild oben stammt vom 3. November 2024, das unten stammt vom 29. Mai.
9:00
Gefahr einer Flutwelle ist immer noch hoch
Die Gefahr einer Flutwelle ist immer noch hoch. Die Situation habe sich kaum verändert, sagt der Führungsstab zum SRF. «Es ist weiterhin unklar, ob und wie das gestaute Wasser abfliesst», heisst es. Fachleute würden im Verlauf des Tages einen neuen Erkundungsflug durchführen. Der See werde zudem überwacht.
7:18
Evakuierung im Talgrund von Gampel und Steg soll vorbereitet werden
Wegen der Gefahr einer möglichen Flutwelle aus dem Lötschental hat der regionale Führungsstab Gampel-Steg die Bevölkerung zur Vorbereitung einer raschen Evakuierung aufgerufen. Dies teilte er in der Nacht auf Freitag mit.

Die Bevölkerung solle sich darauf einstellen, ihre Wohnungen im Ereignisfall rasch verlassen zu können. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner werden gebeten, im Voraus eine Unterkunft ausserhalb des Talgrunds und ausserhalb des Perimeters Gampel/Steg zu organisieren. Auch an Angehörige, die eventuell nicht erreicht werden konnten, sowie an Tiere sei zu denken.

Wer im Falle einer Evakuation keine Unterkunft finde oder Hilfe benötige, soll sich zum Notfalltreffpunkt beim Schulhaus in Steg oder beim Orientierungsschulhaus in Gampel begeben. Der Aufenthaltsort müsse zwingend über ein Online-Formular gemeldet werden. Die höher gelegenen Ortschaften Hohtenn, Bratsch, Engersch und Jeizinen seien von der Massnahme nicht betroffen. (sda)
7:13
Führungsstab spricht von ruhiger Nacht
Befürchtete Murgänge und eine Flutwelle sind ausgeblieben, sagt der regionale Führungsstab gegenüber SRF: «Es war eine ruhige Nacht und es ist nichts aussergewöhnliches passiert.» Der Führungsstab sei nicht alarmiert worden, so das SRF. (ome)
6:43
Keine Flutwelle in der Nacht - Lage bleibt angespannt
Gemäss dem SRF ist die Lage zwar angespannt, aber es scheint, «als ob sich das Wasser in der Nacht auf Freitag nicht ungehindert einen Weg gesucht habe.»

Richtung Rhonetal bereiten sich die tiefer gelegenen Gemeinden aber dennoch auf eine Flutwelle oder einen Murgang vor, schreibt das SRF weiter. Momentan sei aber eine Evakuation in Gampel und Steg nicht nötig. (ome)
6:05
Rieder fordert nach Bergsturz mehr Geld zum Naturgefahren-Schutz
Der Walliser Ständerat Beat Rieder hat in der «NZZ» mehr Bundesmittel für den Schutz vor Naturgefahren in den Alpen gefordert. Wenn der Bund in einem 85 Milliarden-Franken-Budget kein Geld für die Bergbevölkerung finde, frage er sich, «wofür wir dann noch Geld haben».

«Wir haben hier ein Jahrtausendereignis erlebt, und deshalb weiss auch noch niemand, wie man damit umgehen soll», sagte Rieder mit Blick auf das verschüttete Walliser Dorf Blatten. Es gebe keine Vergleichswerte. Nach der Evakuierung einiger Häuser in Wiler und Kippel hätten sich neue Ängste entwickelt. Nun müsse man die Bevölkerung beruhigen und sie nüchtern über die Lage informieren. Entscheidend sei nun die Frage, wie das Tal vor weiteren Schäden bewahrt werden könne. Die nächsten Tage seien für den Krisenstab entscheidend.
18:40
Behörden warnen: Keine Reisen ins Lötschental
Zum Abschluss der Pressekonferenz warnen die Behörden, man solle in naher Zukunft nicht ins Lötschental reisen. Damit endet die Veranstaltung. Offen bleibt, was die Lage zur vermissten 64-jährigen Person betrifft. Die anwesenden Vertreter verwiesen bei Fragen auf die Polizei.
18:34
Flutwelle als Worst-Case-Szenario
Wie die Behörden informieren, droht im schlimmsten Fall eine Flutwelle durch das Tal, wenn sich das Wasser einen Weg durch den Schutt bahnt. Dies würde zu einer Evakuation weiterer Orte führen. Das Risiko für ein solches Szenario sei allerdings ziemlich tief, heisst es. Man gehe davon aus, dass das Staubecken im benachbarten Ort Ferden Stand halten würde. Realistischer scheint, dass das Wasser das Schuttmaterial stellenweise verflüssigt und die Masse dann langsam und besser kontrollierbar abfliesst.
18:31
Hitze könnte zum Problem werden
Der See aus dem aufgestauten Wasser der Lonza steigt und steigt – und dürfte bald noch schneller steigen. Wie Staatsrat Stéphane Ganzer erläutert, werden für am Freitag höhere Temperaturen erwartet, was den Schnee und das Eis des Gletschers zum schmelzen bringen könnte. Derzeit steigt das gestaute Wasser um etwa 80 Zentimeter pro Stunde und damit etwas langsamer als auch schon.
18:25
Staatsrätin Biner: Wünsche mir Solidarität aus der ganzen Schweiz
Staatsrätin Franziska Biner spricht ebenfalls direkt zur Blattner Bevölkerung. «Ich drücke Ihnen mein tiefstes Mitgefühl aus», sagt sie. Der Kanton werde alles mögliche unternehmen, um den Menschen zu helfen. Der Worst Case sei eingetroffen, man müsse sich nun auf weitere Worst-Case-Szenarien vorbereiten. Dabei erwähnt sie die Lage für die Dörfer Steg und Gampel. «Ich wünsche mir Solidarität aus der ganzen Schweiz für die Leute aus Blatten und aus dem Tal», sagt sie.
18:21
Staatsrat Ganzer: «Müssen mit dem Schlimmsten rechnen»
Nach dem Bergsturz werden die Walliser Orte Steg und Gampel auf mögliche Evakuierungen vorbereitet. Es müsse mit dem Schlimmsten zu rechnen, so der Walliser Staatsrat Stéphane Ganzer . Eine Evakuierung sei vorbereitet und die Gemeindebehörden entsprechend informiert worden, sagte Ganzer an der im Lötschental durchgeführten Medienkonferenz. Sofortige Evakuierungen gebe es aber noch nicht.

Es gebe zwei Herausforderungen, sagte der Staatsrat. Die erste sei die Sicherheit der Einsatzkräfte. Diese könnten wegen der Gefahrenlage nicht ins Gelände geschickt werden. «Es sollen nicht noch mehr Menschen vermisst sein oder gar umkommen», sagte er.

Die zweite Herausforderung sei die Sicherheit der Bevölkerung des Lötschentals und ebenso auf dem Walliser Talboden. «Wir wissen seit gestern, dass der Worst Case eintreten kann. Eine Flutwelle aus dem Lötschental, die die Staumauer von Ferden überwindet und bis nach Gampel und Steg kommt, kann nicht ausgeschlossen werden.»
18:17
Eingreifen weiterhin nicht möglich
Wegen der nach wie vor angespannten Situation am Berg sind die Hilfskräfte zum Observieren verdammt. «Wir wollen keine Menschenleben riskieren», sagt Raynald Droz, Kommandant Territorialdivision 1. Sollte sich dies ändern, sei die Armee aber zum Eingreifen bereit. Das entsprechende Material sei bereits in der Region. «Wir werden alles tun, um die Folgen dieser Katastrophe zu bewältigen.»
Raynald Droz, Commander of Territorial Division 1, from the Swiss Army, speaks during a press conference, in Ferden Switzerland, Thursday, May 29, 2025. A large part of the village of Blatten, located ...
Bild: keystone
18:13
See bereitet weiterhin Sorgen
Christian Studer von der Dienststelle Naturgefahr sagt, dass die Gefahr bestehe, dass der entstandene See bald überlaufen wird. «Wir gehen davon aus, dass der See in den frühen Morgenstunden zum Überlaufen kommt», sagt er. Man prüfe nun Szenarien wie eine Seeentleerung. Das erste Ziel sei es, Sicherheit für die Bevölkerung vor Ort zu garantieren.
18:11
«Der Blattner Stern leuchtet weiterhin hell»
Talrat Valentin Werlen spricht direkt die Bevölkerung Blattens an. «Gestern war ein rabenschwarzer Tag für das ganze Tal. Und das Schlimmste ist eingetroffen», sagt er. Nach wie vor sei die Gefahr nicht gebannt. Es würden weiterhin Steine und Geröll vom Kleinen Nesthorn herunterstürzen. Trotzdem versucht Werlen, der Bevölkerung des betroffenen Dorfes Mut zu machen. «Der Blattner Stern leuchtet weiterhin hell», sagt er. Das Zuhause zu verlieren sei mehr als materieller Verlust. «Aber ihr seid nicht alleine.»
18:10
Überlaufen der Lonza über Schuttkegel im Verlauf der Nacht möglich
Die Lonza könnte bereits in der Nacht auf Freitag über den Schuttkegel auslaufen. Der Stausee fülle sich rasch, teilte der Kanton Wallis am Donnerstag in einer Medienmitteilung mit. Im schlimmsten Fall könnten Murgänge ausgelöst werden. (sda)
18:06
Pressekonferenz ist eröffnet
Matthias Ebener, Chef Information des Regionalen Führungsstabs, übernimmt als erster das Wort. Nicht dabei ist Blattens Gemeindepräsident Matthias Bellwald, der sich um die Bevölkerung des Dorfes kümmert.
17:53
So stark hat sich der Blick auf Blatten in diesen Tagen verändert
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17:43
Bald gibt es weitere Informationen
Um 18 Uhr gibt der Führungsstab an einer Pressekonferenz neue Informationen zur aktuellen Lage rund um den Gletscherabbruch in Blatten bekannt. Alle Informationen gibt es hier im Liveticker.
16:44
Vorher-Nachher-Fotos zeigen überflutetes Dorf
Das erste Foto wurde am 23. Mai aufgenommen, das zweite am heutigen Donnerstag.
This combo shows the village of Blatten photographed on Friday, May 23, 2025 at the top and the village of Blatten one day after a massive avalanche, triggered by the collapse of the Birch Glacier, at ...
Bild: keystone
16:23
Drohnenshots zeigen die aktuelle Lage in Blatten
16:21
Sonderkorrespondenten aus Deutschland und Frankreich im Lötschental
Die Naturkatastrophe in Blatten VS stösst auch international auf reges Interesse. Deutsche und französische Sender haben Sonderkorrespondenten ins Lötschental entsandt. Und die Bilder des verschütteten Dorfes gehen um die Welt.

Mit zahlreichen Teams präsent sind die deutschen Medien: Journalisten der Fernsehsender ARD, ZDF und RTL sind extra ins Oberwallis gereist. Die Boulevard-Zeitung «Bild» hatte bereits letzte Woche einen Reporter vor Ort entsandt.

Der französische Sender France 2 berichtet seit Mittwochabend über das Oberwalliser Drama und widmete dem Bergsturz in seiner 13-Uhr-Nachrichtensendung am Donnerstag mehr als zwei Minuten. TF1 tat es ihnen mit einer eigenen Reportage gleich. Auch die BBC (Grossbritannien) und CNN (USA) berichteten über den Abbruch des Birchgletschers. (sda)
16:19
Glückskette ruft zu Spenden für ihren Katastrophenfonds auf
Die Glückskette ruft zu Spenden auf für das Bergsturzgebiet im Lötschental. Sie will Betroffene direkt finanziell unterstützen, aber auch Betrieben mit Einkommensverlusten unter die Arme greifen.

Die Glückskette hat nach dem Abbruch des Birchgletschers vom Mittwoch ihren ständigen Fonds für die Hilfe nach Katastrophen in der Schweiz aktiviert, wie sie am Donnerstag mitteilte. Sie könnte auch Mietkosten für Menschen übernehmen, die kein Zuhause mehr haben und deshalb eine Notunterkunft brauchen.

Auch mittel- und langfristige Hilfe kann geleistet werden. Die Glückskette will ihre Unterstützung in Absprache mit der Gemeinde Blatten und den Walliser Behörden leisten. Die Modalitäten für Unterstützungsgesuche sollen so bald wie möglich bekanntgegeben werden.

https://www.glueckskette.ch/ (sda)
Wie viel Geröll in Blatten VS ins Tal gestürzt ist
Drei Millionen Kubikmeter Stein sind am Mittwoch in Blatten VS mit dem Gletscher zusammen ins Tal gekommen. Das sagte der Chef Naturgefahren Wallis, Raphael Mayoraz, an einer Medienkonferenz. Wie viel ist das eigentlich? Ein paar Rechenbeispiele:

SBB-GÜTERWAGEN: Um das in die Tiefe gestürzte Geröll abzutransportieren, bräuchte man über 36'360 SBB-Cargo-Schüttgutwägen des Typs «Eanos». Aneinandergereiht würde das einen Zug in der Länge von rund 560 Kilometern ergeben. Zum Vergleich: Die Schweiz ist von Nord bis Süd etwa 220 Kilometer lang.

SCHWEIZ: Verteilt man das Geröll gleichmässig über die Fläche der Schweiz, entstünde eine 0,07 Millimeter dicke Schicht, die das gesamte Land bedeckt. Das ist etwas dünner als ein Blatt Papier.

SEE: Mit dem Volumen des Bergsturzes könnte man den Oeschinensee im Berner Oberland zu 7,5 Prozent füllen

EINFAMILIENHÄUSER: Man könnte damit rund 3570 Einfamilienhäuser füllen, wenn man mit einer sogenannten Kubatur eines durchschnittlichen Schweizer Einfamilienhauses von 840 Kubikmetern rechnet.

SCHWIMMBECKEN: Man könnte damit 1200 Olympia-Schwimmbecken füllen

UMZUGSKARTONS: Würde man das Geröll in 60-Liter-Umzugskartons füllen, bräuchte man ganze 50'000'000 davon - etwa 5,5 für jede Einwohnerin und jeden Einwohner der Schweiz.

FLASCHEN: Würde man das Gestein in 1,5-Liter-PET-Flaschen abfüllen, käme man auf rund 2'000'000'000 Flaschen - mehr als 220 für jeden Einwohner und jede Einwohnerin der Schweiz. (sda)
15:43
Keller-Sutter reist am Freitag ins Lötschental
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter will am Freitagnachmittag das Walliser Lötschental besuchen. Sie wird dort an einer Medienkonferenz in Wiler teilnehmen.

Das bestätigte ein Sprecher des Eidgenössischen Finanzdepartements gegenüber einem Journalisten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Am Donnerstag traf Keller-Sutter in Dublin den irischen Präsidenten Michael D. Higgins. Auch mit Premierminister Micheál Martin und Finanzminister Paschal Donohoe führte sie Gespräche.

Wegen der Katastrophe im Walliser Lötschental will Keller-Sutter früher als geplant in die Schweiz zurückkehren, wie ihr Departement zu ihrer Reise nach Irland schrieb. (sda)
15:29
Armee intensiviert Einsatzvorbereitungen im Lötschental
Vertreter der Schweizer Armee haben nach dem Bergsturz in Blatten VS am Donnerstag ihre Vorbereitungen in unmittelbarer Nähe des Einsatzgebietes intensiviert. Allerdings kam ein Einsatz aus Sicherheitsgründen weder für zivile Kräfte noch für die Armee in Frage.

Die Lage werde weiterhin intensiv beobachtet und laufend beurteilt, teilte die Armee am Donnerstagnachmittag mit. Für einen raschen Einsatz bereite die Armee in Turtmann VS bereits seit gestern Mittwoch Wasserpumpen, Bagger und weitere schwere Räumungsmittel sowie Beleuchtungsmaterial vor.

Die Luftwaffe sei ebenfalls in Bereitschaft, um nach Bedarf Material- oder Personentransporte durchzuführen. Die Armee halte sich bereit, ihre Kräfte nach den Vorgaben der zivilen Behörden rasch einzusetzen, sobald es die Lage erlaube und entsprechende Aufgaben zugewiesen seien. (sda)
15:25
See füllt sich stündlich weiter
Der See, der sich in Blatten gebildet hat, füllt sich stündlich weiter, hiess es beim Kantonalen Führungsorgan (KFO) des Kantons Wallis: «Es besteht ein grosses Risiko für einen Stau, der das darunter liegende Tal überfluten könnte.»

Ein in einem Helikopter anwesender Journalist der Nachrichtenagentur Keystone-SDA konnte sich am frühen Donnerstagnachmittag in Blatten ein Bild vom Ausmass der Schäden machen: «Man sieht nur noch einige Hausdächer, Wasser, Schutt und Schlamm, die die Weiler gegenüber dem Birchgletscher erreicht haben», schilderte er die Lage vor Ort. (sda)
epa12143140 An aerial view shows the destruction of Blatten village after a massive avalanche triggered by the collapse of the Birch Glacier, Switzerland, 29 May 2025. One person went missing, and num ...
Bild: keystone
15:25
Im Lötschental haben 16 weitere Menschen ihre Wohnungen verlassen
Im Lötschental sind bis am Donnerstagmorgen weitere 16 Menschen aus ihren Häusern evakuiert worden. Es handelt sich bei den Betroffenen um Bewohner von Kippel und Wiler sowie der Fafleralp.

Elf der Evakuierten wohnen in Kippel und fünf in Wiler, zwei Orte unterhalb des Schuttkegels, wie die Behörden bekannt gaben. Auch waren am Donnerstagmorgen die letzten elf Bewohner des Weilers Fafleralp in der Gemeinde Blatten umgesiedelt worden, wie eine Sprecherin des Regionalen Führungsstabs Lötschental sagte.

Die Fafleralp sei damit menschenleer. Die rund 300 Einwohnerinnen und Einwohner von Blatten waren bereits am 19. Mai aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen.
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«Jetzt sind wir alle Blattner» – Sprachlosigkeit im Nachbarsdorf von Blatten
von Hanna Hubacher
In Wiler, dem Nachbardorf von Blatten, herrscht grosse Betroffenheit. Ein Mann aus dem Dorf sagt: «Jetzt sind wir alle Blattner.» Der Gletscherabbruch treffe ausserdem nicht nur Blatten: «Das ganze Tal ist betroffen.»
Bltatten
Bild: watson
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Betroffene machen sich ein Bild von den Geröllmassen
von Hanna Hubacher
Am Ortsende von Wiler, dem letzten Dorf vor Blatten, ist die Strasse komplett gesperrt, hier geht es nicht mehr weiter. Von hier aus ist auch das Ausmass der Zerstörung sichtbar. Neben Medienschaffenden sind Menschen aus der Umgebung vor Ort, die sich ein Bild von der Lage machen. Die Menschen sind sichtlich betroffen. Eine Frau weint, als sie auf die Geröllmassen blickt. «Ich kann es immer noch nicht glauben», sagt sie gegenüber watson. Sie sei in Blatten aufgewachsen und heute Morgen ins Tal gekommen, um ihre Eltern zu unterstützen. «Meine Familie hat ihr ganzes Hab und Gut verloren. Eine Tasche konnten sie packen.» Jetzt gehe es darum, das Nötigste für sie aufzutreiben.
Blatten VS
Bild: watson
14:51
Suche nach vermisstem Mann (64) ausgesetzt
Die Suche nach einem seit dem Gletscherabbruch im Lötschental vermissten Mann wird vorläufig eingestellt. Das Gelände sei zu gefährlich für einen weiteren Einsatz der Suchtruppe, schrieb die Walliser Kantonspolizei.

Noch am Donnerstagvormittag sei intensiv nach dem im Gebiet Tennmatten vermissten Mann gesucht worden, hiess es in der Mitteilung vom Nachmittag. Gefunden wurde er aber nicht.

Ein Bergretter der kantonalen Walliser Rettungsorganisation und ein Fünferteam mit drei Hunden der Partnerorganisation Redog waren für die Suche per Helikopter ins betroffene Gebiet geflogen worden. Auch die Suche am Schuttkegel nach Hinweisen zum Vermissten brachte keinen Erfolg.

Der Einsatz sei vorübergehend eingestellt worden, weil aufgrund der Instabilität des Absturzmaterials die Gefährdung für die Einsatzkräfte zu gross geworden sei. Die Sicherheitslage werde ständig neu beurteilt, schrieb die Polizei. Die Walliser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. (sda)
14:37
Neue Aufnahmen zeigen, wie sich das Wasser staut
A aerial view captured one day after a massive avalanche, triggered by the collapse of the Birch Glacier, shows the destruction it caused as it swept down to the valley floor and demolishing the villa ...
Bild: keystone
A aerial view captured one day after a massive avalanche, triggered by the collapse of the Birch Glacier, shows the destruction it caused as it swept down to the valley floor and demolishing the villa ...
Bild: keystone
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Ehemaliger Bewohner von Blatten: «Mit dem Dorf ist auch eine ganze Geschichte verschwunden»
von Hanna Hubacher
In Goppenstein an der Bushaltestelle wartet Jelle Koopmann. Er hat drei Jahre lang in Blatten gewohnt und enge Verbindungen in den Ort. «Wegen Blatten bin ich in die Schweiz gekommen», sagt der gebürtige Holländer. Er hat eine Wohnung in Kippel, das zweite Dorf nach Blatten im Lötschental. Dort hat er jetzt Bekannte aus Blatten untergebracht. «Das ist das Mindeste, was wir tun können», sagt er.

Jetzt will er sich vor Ort ein Bild machen und seine Bekannten unterstützen, die zum Teil alles verloren haben. Am Abend will er jedoch wieder nach Bern zurückkehren, wo er wohnt. Die Situation sei ihm zu riskant: «Seit gestern halte ich nichts mehr für unmöglich.» Dass es den Ort Blatten so nicht mehr gebe, tue ihm weh: «Es ist nicht einfach ein Haus oder ein Baum, die weg sind. Mit dem Dorf ist auch eine ganze Geschichte verschwunden.»
Jelle Koopmann, Goppenstein
Bild: watson
13:56
Christophe Darbellay: «Ein Dorf ist von der Landkarte verschwunden»
Nach den Worten des Walliser Regierungsrats Christophe Darbellay haben die Menschen in Blatten VS alles verloren. «Ihr Zuhause, ihre Souvenirs, ihre Kirche, ihren Friedhof», sagte er am Donnerstag vor den Medien. «Ein Dorf ist von der Landkarte verschwunden.» Die Landwirte hätten nicht einmal mehr einen Boden.
Members of the government of the canton of Valais, Christophe Darbellay, left, and the president of the government Mathias Reynard, speak to the media in front of the massive avalanche, triggered by t ...
Bild: keystone
Der Schock sitze tief in der Bevölkerung. Auch ihn selbst habe das Ausmass stark betroffen. «Gestern konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten», sagte Darbellay.

Für ihn ist trotzdem klar: Das Lötschental bleibe weiterhin bewohnt. «Es ist keine Option, das Tal zu verlassen», sagte er. Auch Blatten werde wieder aufgebaut. «Ob genau am gleichen Ort, das kann niemand sagen», sagte er. Wie, wo, wann sei zurzeit noch absolut unklar. «Aber wir müssen der Bevölkerung von Blatten eine langfristige Perspektive bieten», sagte Darbellay weiter. (sda)
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User Input
13:50: Militärfahrzeuge und Helikopter im Einsatz
von Hanna Hubacher
Eine Viertelstunde von Blatten entfernt, in Goppenstein, ist die Lage ruhig. Es gibt eine Strassensperre in Richtung Blatten, nur Einwohnerinnen und Einwohner und das Postauto werden durchgelassen. Einzelne Militärfahrzeuge passieren die Sperre, ausserdem sind Helikopter im Einsatz.
Goppenstein, 29.05.2025
Bild: watson
13:31
Weitere Evakuierungen mit Helikoptern
Gemäss dem SRF sind derzeit Helikopter im Lötschental im Einsatz, um weitere Personen zu evakuieren. Die betroffenen Personen sind derzeit noch in Weilern rund um das Dorf Blatten untergebracht, etwa in Weissenried oder Fafleralp. Nach der Evakuierung am Montag erhielten sie dort Unterschlupf. (hkl)
13:27
Bild zeigt deutlichen Vorher-Nachher-Vergleich
Das erste Bild wurde am 18. Mai 2025 aufgenommen, das zweite am heutigen Donnerstag.
This combo picture shows a view of the village of Blatten taken on May 18, 2025 (top), and a view captured one day after a massive avalanche triggered by the collapse of the Birch Glacier, swept down  ...
Bild: keystone
13:25
Bericht: Immer wieder Abbrüche zu sehen und zu hören
Es seien vom Hang gegenüber vom Nesthorn immer wieder Abbrüche zu hören und zu beobachten, schreibt das SRF.
epa12142509 A general view, with the village of Kippel in the foreground, after a massive avalanche triggered by the collapse of the Birch Glacier nearly destroyed the village of Blatten, Switzerland, ...
Bild: keystone
13:02
Spendenaufrufe im Oberwallis
Sachspenden für Betroffene im Lötschental können bereits am Donnerstag in Glis im «All in One Brig» in der Furkastrasse 25 oder in der Holowistrasse 12 abgegeben werden, schreibt Pomona. Gesammelt werden Kleider in allen Grössen, Spielsachen, Hygieneartikel und Haushaltsartikel. Die Sammelaktion wurde von Patricia Ammann gestartet, deren Mutter in Blatten aufgewachsen ist.
12:22
Medienkonferenz zur Lage im Bergsturzgebiet um 18.00 Uhr
Die Walliser Behörden informieren am heutigen Donnerstag um 18.00 Uhr weiter über die Lage im Bergsturzgebiet in Blatten. Die Medienkonferenz findet in der Turnhalle von Ferden statt. (sda)
12:07
Interventionen im Bergsturzgebiet sind wegen Gefahr nicht möglich
Jegliche Interventionen im Bergsturzgebiet im Lötschental im Kanton Wallis sind derzeit wegen der nach wie vor gefährlichen Lage nicht möglich. Das schreibt der Kanton Wallis. Ein Grossteil von Blatten wurde verschüttet, zahlreiche Häuser stehen im Wasser.

Auf beiden Seiten des Tales bestehe die Gefahr von Murgängen, hiess es im Lagebericht des kantonalen Führungsorgans vom Donnerstagmittag.
Am Kleinen Nesthorn sei die Lage nach wie vor instabil. Betroffen sind mehrere Hunderttausend Kubikmeter Fels. Auch aufgrund des im Tal liegenden Gesteins, Eises und Wassers könne es zu Murgängen kommen. Das Material sei instabil.

Nahezu der gesamte Birchgletscher oberhalb von Blatten brach laut dem Lagebericht des Walliser Kantonalen Führungsorgans am Mittwoch ab. Nach dem gewaltigen Bergsturz liege auf dem Talboden bei Blatten eine mehrere Dutzend Meter dicke und rund zwei Kilometer lange Eis- und Geröllablagerung.

Der Grossteil von Blatten wurde verschüttet, und Absturzmaterial blockiert die Lonza. Deshalb bildete sich ein See, der beim Bergsturz verschonte Häuser überschwemmte. Die zentrale Gefahr hängt laut dem Führungsorgan davon ab, wie sich der Fluss und das aufgestaute Wasser verhalten. Läuft Wasser über die Schuttablagerung, könnte es zu Murgang-Lawinen kommen.
epa12142516 A general view of the village of Blatten buried under mud and rocks after a massive avalanche triggered by the collapse of the Birch Glacier, Switzerland, 29 May 2025. One person went miss ...
Bild: keystone
Einsatzkräfte sind vor Ort. Die Armee macht sich ein erstes Bild der Lage, und stehe bereit, um weitere Ressourcen zu mobilisieren. Für den Einsatz vor Ort werden erhebliche Kräfte aufgeboten. Auch der Zivilschutz ist im Einsatz.

Hilfsmassnahmen - Pumpen, Räumfahrzeuge, Trümmerabtransport sowie Beleuchtungsmasten - sind vom kantonalen Führungsorgan angefordert worden. Für den Transport dieser Geräte auf dem Luftweg wurde Hilfe der Armee angefordert. Und Fachingenieurbüros wurden beigezogen.

Die Strasse von Goppenstein in Richtung Blatten bleibt gesperrt. Lediglich Anwohner und Einsatzfahrzeuge dürfen passieren. Der Kanton Wallis will alles Verfügbare einsetzen, um die betroffene Bevölkerung so gut wie möglich zu unterstützen. (sda)
12:02
Zahlreiche Solidaritätsbekundungen mit Bergsturz-Opfern
Unter anderem der FC Sion sicherte Unterstützung zu, wie er auf der Plattform X schrieb. «Mir stah zamu mit oich», hiess es in der Nachricht. Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP/AG) zeigte sich laut einer Kurznachricht der Parlamentsdienste auf X tief betroffen über die Ereignisse in Blatten: «Ihre Gedanken sind bei den Betroffenen. Den Rettungskräften dankt sie für ihren unermüdlichen Einsatz.»

Und Petros Mavromichalis, EU-Botschafter in der Schweiz, schrieb auf X: «In diesen schweren Stunden sind meine Gedanken bei den Walliserinnen und Wallisern, die von der Katastrophe in Blatten betroffen sind. Ich wünsche ihnen und den Einsatzkräften, die derzeit vor Ort sind, viel Kraft.» (sda)
11:58
Patenschaft für Berggemeinden stellt 1 Million Franken bereit
Die Patenschaft für Berggemeinden stellt für das beim Gletscherabbruch vom Mittwoch teilweise verschüttete Dorf Blatten VS eine Million Franken zur Verfügung. Das Geld soll für Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau verwendet werden.

Es sei davon auszugehen, dass das Aufräumen und die Wiederinstandsetzung von Infrastrukturen Millionen kosten würden, hiess es in einer im Internet veröffentlichten Mitteilung der Patenschaft für Berggemeinden. Sie richtete einen Fonds für Blatten ein und rief zu Spenden auf.

Blatten beschrieb sie als «stattliches Haufendorf mit alten, mit Steinplatten gedeckten und von der Sonne geschwärzten Holzhäusern». Im Ort gebe es die typischen Walliser Speicher. (sda)
11:54
Videoaufnahmen aus dem Heli zeigen Wasser-Rückstau
11:30
Gefahr eines Wasser-Rückstaus ist real
Die Gefahr eines Wasser-Rückstaus im Lötschental ist real geworden. Das angestaute Wasser in der Lonza könne sich nun seinen Weg durch die Schuttmassen suchen, sagt Matthias Huss, Professor für Glaziologie am Departement Bau, Umwelt und Geomatik der ETH Zürich und Leiter des Schweizer Gletschermessnetzes, am Donnerstagvormittag gegenüber dem Tagesanzeiger.

Die Sorge besteht laut Huss nun darin, dass das Wasser, sobald es sich seinen Weg durch die Schuttmassen gebahnt hat, unkontrolliert weiterströmen könnte. Dabei könnten auch Teile der Ablagerungen in die Wassermengen geraten und für weitere Schäden in der Region sorgen. (hkl)
11:09
Laut Experte etwa 130 Gebäude unter Schlamm begraben
Die Gerölllawine soll in Blatten über 130 Häuser unter sich begraben haben. Zu der Einschätzung kommt der französische Dendroglaziologe Melaine Le Roy von der Universität Savoie Mont Blanc in einem Post auf X. (hkl)

11:04
Bischofskonferenz bekundet Solidarität mit Bergsturz-Opfern
Die Schweizerische Bischofskonferenz zeigt sich erschüttert über die Naturkatastrophe im Lötschental. Sie hat ihre Solidarität bekundet mit den Menschen, die beim Gletscherabbruch am Mittwoch alles Hab und Gut verloren.

«Angesichts dieser Tragödie bekunden die Mitglieder der Bischofskonferenz ihre Solidarität mit allen Betroffenen und beten für sie», schrieb sie am Donnerstag. Der Sittener Bischof Jean-Marie Lovey wandte sich mit einem Gebet an die Menschen in Blatten VS und im Lötschental, dem sich die Schweizerische Bischofskonferenz (SBK) anschloss.

«Was Euch widerfährt, ist schrecklich! Gemeinsam mit allen Einwohnern des Wallis und vielen Menschen darüber hinaus, blicke ich mit gebrochenem Herzen auf euer Dorf», begann das von der SBK versandte Gebet. «Ihr wisst, dass der Glaube eine Kraft ist, die es ermöglicht, über eine solche Katastrophe hinaus weiterzuleben.»

«Ich versichere euch der Solidarität der Gläubigen und Betenden unseres Bistums und auch meiner persönlichen Nähe in diesen schweren Tagen. ... Am heutigen Hochfest der Himmelfahrt Jesu Christi laden die Mitglieder der SBK alle Gläubigen ein, sich diesem Gebet für die Bevölkerung von Blatten anzuschliessen.» (sda)
10:58
Neue Bilder zeigen das verheerende Ausmass am Donnerstag
Am Donnerstagmorgen zeigen neue Bildaufnahmen das Ausmass der Naturkatastrophe in Blatten.
A massive debris avalanche is seen on Thursday, May 29, 2025, one day after the collapse of the Birch Glacier causing the demolishing of the village of Blatten in Switzerland. (Jean-Christophe Bott/Ke ...
Bild: keystone
A massive debris avalanche, with the village of Kippel in the foreground, is seen on Thursday, May 29, 2025, one day after the collapse of the Birch Glacier causing the demolishing of the village of B ...
Bild: keystone
Die Nachbargemeinde Kippel ist ebenfalls bedroht und wurde daher teilweise evakuiert. (hkl)
A massive debris avalanche, with the village of Kippel in the foreground, is seen on Thursday, May 29, 2025, one day after the collapse of the Birch Glacier causing the demolishing of the village of B ...
Bild: keystone
10:49
Caritas und SRK geben 400'000 Franken für Soforthilfe frei
Caritas Schweiz und das Schweizerische Rote Kreuz stellen 400'000 Franken für die Soforthilfe an Bergsturz-Opfer im Walliser Lötschental bereit. Viele Menschen aus Blatten haben alles Hab und Gut verloren.

Das Geld solle in Absprache mit den Behörden für den Kauf von Gütern des täglichen Bedarfs zur Verfügung stehen, schrieben die beiden Organisationen. Doch auch bei weder von Versicherungen noch durch andere Beiträge gedeckten Kosten wollen die Hilfswerke mit Überbrückungshilfe und Unterstützung einspringen.

Bei Naturkatastrophen in der Schweiz arbeiten Caritas und das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) eng zusammen und leisten subsidiäre Unterstützung. Sie koordinieren sich mit anderen Hilfswerken und auch mit der Glückskette. Diese leistet nach Angaben auf ihrer Webseite ebenfalls Hilfe, aus ihrem Fonds für Naturkatastrophen in der Schweiz.

Die Glückskette plant zurzeit keinen nationalen Spendenaufruf. Sie geht nach Angaben ihrer Webseite davon aus, dass sie ungedeckte Schäden für Private aus ihren eigenen Mitteln decken kann. Caritas und SRK hingegen riefen am Donnerstag zu Spenden zugunsten der Bergsturz-Opfer im Lötschental auf. (sda)
9:49
Verschonte Häuser jetzt überschwemmt – ganzes Dorf zerstört
Die Häuser in Blatten, welche nicht dem Bergsturz zum Opfer fielen, sind mittlerweile komplett überschwemmt, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Der Fluss Lonza hat sich bereits derart aufgestaut, dass er einen regelrechten See bildet. Der regionale Führungsstab geht davon aus, dass das ganze Dorf unterdessen zerstört ist.

Die Katastrophenhilfe der Schweizer Armee ist vor Ort und bereit, Unterstützung zu leisten. Unter anderem sollen Helikopterflüge aufzeigen, ob noch weiteres Material den Berg hinunterkommen könnte. Laut Matthias Ebener, dem Informationschef des regionalen Führungsstabs, kann erst mit der Auflösung der gestauten Lonza begonnen werden, wenn klar ist, wo allfälliges weiteres Geröll herunterstürzen würde, wie er gegenüber dem Nachrichtenportal Pomona erklärt.

Die Behörden informieren heute an einer Medienkonferenz über die aktuelle Lage, voraussichtlich am Nachmittag um circa 15 Uhr. (con)
9:34
Bergsturz war laut ETH im ganzen Land spürbar
Die Erschütterungen durch den Gletscherabbruch im Lötschental am Mittwochnachmittag sind landesweit zu spüren gewesen. Nach Angaben des Erdbebendienstes an der ETH Zürich war es eine der grössten je aufgezeichneten Massenbewegungen.

Schon die kleineren Felsstürze vom Kleinen Nesthorn in den Tagen vor dem Gletscherabbruch waren vom seismischen Netzwerk registriert worden, wie der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich im Internet schreibt.

Die erste dieser kleineren Erschütterungen wurde am frühen Morgen des 19. Mai erfasst. An jenem Montag waren die rund 300 Bewohnerinnen und Bewohner von Blatten VS aus Sicherheitsgründen evakuiert worden. Beim grossen Gletscherabbruch am Mittwoch um 15.24 Uhr wurden Erschütterungen der Stärke 3,1 aufgezeichnet.

Die Messung beruht auf der maximal gemessenen Amplitude der Bodenbewegung. Landesweit wurden diese Bewegungen von den Stationen des SED deutlich aufgezeichnet. Gemessen an der Stärke der Erschütterungen sei der Gletscherabbruch bei Blatten VS vergleichbar mit dem Bergsturz am Piz Cengalo oberhalb von Bondo GR im Jahr 2017. (sda)
Une vue montre des blocs de glace qui se detachent du glacier du Birch au-dessus de Blatten le mercredi 28 mai 2025 depuis un alpage au-dessus de Wiler. Plusieurs avalanches avec des debris de glace,  ...
Bild: keystone
Der Gletscherabbruch löste eine der grössten gemessenen Massenbewegungen überhaupt aus.
7:22
Gemeinden flussabwärts von Blatten bisher verschont
Durch das von einem Murgang in Blatten aufgestaute Wasser und Schuttmaterial ist es in der Nacht auf Donnerstag in den Gemeinden flussabwärts nicht zu Erosionen gekommen. Suchhunde werden weiterhin nach dem Vermissten, einem 64-jährigen Einheimischen, suchen, wie der Regionale Führungsstab mitteilte.

Der hinter den Ablagerungen in Blatten entstandene See habe sich weiter gefüllt, sagte ein Sprecher des Regionalen Führungsstabs Lötschental am Donnerstagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Es besteht die Möglichkeit, dass grosse Abflüsse aus dem See das Gelände entlang der Lonza abtragen könnten und eine Gefahr für Gebäude in den talwärts liegenden Dörfern Kippel und Weiler darstellen könnten, erklärte der Sprecher weiter. Aus diesem Grund wurden einige exponierte Gebäude vorsorglich evakuiert. (con/sda)
6:48
Evakuation von Gebäuden in Gemeinden Wiler und Kippel
Weil sich die Lonza und der Blattner Dorfbach Gisantella oberhalb der Geröllmassen bereits zu einem See stauen, wurden exponierte Gebäude in den weiter unten im Lötschental liegenden Gemeinden Wiler und Kippel vorsorglich evakuiert. Es lasse sich nicht voraussagen, wie sich das Wasser seinen Weg talwärts bahnen wird, teilte die Gemeinde Kippel am späten Mittwochabend mit.

Die Gebäude mussten innert zwei Stunden geräumt werden, die Betroffenen im Gebiet, das mit Karten ausgewiesen wurde, sollten sich auf der Gemeindekanzlei melden, wie SRF berichtete. Die betroffenen Einwohner werden unterstützt. (con)
karte kippel
Bild: screenshot gemeinde kippel
Die Evakuierungszone in Kippel.
5:27
Lonza staut sich bereits zu einem See
Der Fluss Lonza sowie der Dorfbach Gisentella, die durch das verschüttete Dorf Blatten führen, stauen sich bereits deutlich. Wegen der massiven Geröllmassen ist der Weiterfluss der beiden Gewässer blockiert. Auf Bildern und einem Helikopter-Video ist zu sehen, wie sich im nicht verschütteten Teil des Dorfs bereits ein See bildet. Laut Experten könnte die Stauung zu weiteren Schäden im unteren Teil des Lötschentals führen, sollte das Wasser die Höhe der Geröllmassen erreichen und womöglich dann in grossen Schüben talwärts fliessen. (con)
Blatten helikopter
Bild: screenshot pomona medien
Die Lonza staut sich bereits zu einem See. (Bild: Screenshot Pomona-Medien)
22:50
Weitere Medienkonferenz für Donnerstag angekündigt
Die Behörden wollten am Donnerstag an einer weiteren Medienkonferenz über die Entwicklung im Katastrophengebiet orientieren. Die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden richtete für die Gemeinde Blatten einen Fonds von einer Million Franken ein. Dieser soll Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten an zerstörter öffentlicher Infrastrukturen dienen. (sda)
22:46
Care Team im Einsatz
Rund 300 Menschen mussten ihre Häuser in Blatten am 19. Mai verlassen, nachdem es zwei Tage zuvor erstmals Anzeichen für einen drohenden grösseren Bergsturz im Lötschental gegeben hatte. Viele dieser Häuser sind nun zerstört, begraben unter einer dicken Schuttmasse. Ein Care Team stand im Einsatz, um Betroffene psychologisch zu unterstützen, wie Matthias Ebener vom Regionalen Führungsstab auf die Frage einer Journalistin vom lokalen Canal 9 sagte.
22:35
Suchaktion nach vermissten 64-Jährigen beim Bergsturz in Blatten
Nach dem verheerenden Gletscherabbruch und Murgang in Blatten VS ist am Mittwochabend die Suchaktion nach einem vermissten 64-jährigen Einheimischen weiter auf Hochtouren gelaufen. Die Vermisstmeldung traf kurz nach 16.30 Uhr bei den Behörden ein.

Drei Rettungsspezialisten der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation flogen mit einem Helikopter der Air Zermatt in das Katastrophengebiet, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte. Dort liessen sie sich in der Nähe eines Schuttkegels absetzen und nahmen die Suche auf.

Zu ihrer Unterstützung überflog eine Drohne mit Wärmebildkamera den Suchparameter. Nach ersten Erkenntnisse hielt sich der vermisste 64-Jährige in dem Gebiet auf, als der Murgang niederging.

Trotz intensiver Bemühungen fand sich bis nach 22 Uhr keine Spur von dem Mann. Die Rettungskräfte setzten ihre Suche fort. Sie prüften laufend zusätzliche Massnahmen und weitere Möglichkeiten zur Lokalisierung. (sda)
19:43
Kanton sichert Blatten zusätzliche Mittel zu
Nach dem katastrophalen Gletscherabbruch oberhalb von Blatten im Lötschental hat der Kanton Wallis dem grossenteils zerstörten Dorf zusätzliche Mittel und Einsatzkräfte zugesichert. Unverzüglich ergriff er Massnahmen zur Sicherung des Betts des Flusses Lonza.

Der Zivilschutz sei im Einsatz, teilte die kantonale Präsidialdirektion am Abend mit. Der Staatsrat forderte die Armee mit Pumpen zur Sicherung des Flussbetts, mit Geräten zur Schutträumung und mit Beleuchtungsmasten an. Das kantonale Führungsorgan beantragte für diese Geräte Lufttransporte. (sda)
19:26
Weitere Gefahr geht vom gestauten Fluss aus
Auf die Frage, wie es um den Fluss Lonza stehe, der durch die Geröll- und Schlammlawine verschüttet wurde, antwortet Raphael Mayoraz, Chef der Dienststelle für Naturgefahren, dass es zu einem «riesigen Stau» gekommen sei, der derzeit bis zu 2 Kilometer lang sei und eine Dichte von 50 bis 200 Meter habe, was dem Volumen eines «kleinen Berges» entspreche.
Raphael Mayoraz, Head of the Natural Hazards Service of Canton of Valais, speaks during a press conference, in Ferden, Switzerland, Wednesday, May 28, 2025. A large part of the village of Blatten, loc ...
Bild: keystone
Der «kleine See», der sich dadurch gebildet habe, werde immer grösser und grösser. Zum Glück, so Mayoraz, führe der Fluss derzeit nicht so viel Wasser.

Das Aufstauen der Lonza könnte zu Überschwemmungen oder Murgängen führen. Im Moment sei es schwierig, dieses Risiko genau einschätzen zu können. Die Einsatzkräfte würden die Situation jedoch genau im Auge behalten, erklärte der Naturgefahrenchef. Die gefährdeten Häuser im Gefahrenbereich in der Nähe der Stauung seien bereits evakuiert worden.

Zudem sei vorsorglich der Stausee von Ferden geleert worden.
Es bestehe das schlimmstmögliche, aber wenig wahrscheinliche Szenario, dass dieser Stausee überflutet werde. Die Behörden in Gampel am Eingang zum Tal seien über diese mögliche Gefahr informiert, sagte Mayoraz. (lyn/sda)

Hier liegt Blatten VS:

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Felssturz bei Blatten
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Felssturz bei Blatten

Staub von einem Felssturz beim Bietschhorn steigt auf.

quelle: keystone / peter klaunzer
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Die beliebtesten Kommentare
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nature
19.05.2025 10:49registriert November 2021
Mit dem Schmelzen der Gletscher und des Permafrosts ist das Risiko von Bergstürzen erhöht. Eine weitere Folge des Klimawandels, aber man will halt den Experten nicht zuhören…
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Klack
19.05.2025 10:53registriert Dezember 2019
...ich denke es ist gut, dass wir dank dem weltweiten Rechtsrutsch nicht mehr über den Klimawandel sprechen müssen. Gut gemacht!
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Meierli
19.05.2025 11:04registriert November 2019
Erkläre ich seit Jahren, der Schweiz wird der Klimawandel erst bewusst, wenn ganze Bergtäler so langsam unbewohnbar werden. So langsam beginnt es.

Es wird ein hartes Ausfwachen werden.
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    «Das war ein Vorzeichen» – Gletscherforscher ordnet den Bergsturz in Blatten ein
    Der Birchgletscher war der einzige in der Schweiz, der wuchs. Das fiel den Glaziologen letztes Jahr auf. Matthias Huss sagt: «Das war ein Vorzeichen.» Und er erklärt, wie gestern innert Sekunden aus Gletschereis Wasser wurde.

    Gletscher fliessen. Ständig. Hoch oben werden sie von frischem Schnee gespeist, und das Gefälle zieht sie abwärts. Bis dahin, wo die Temperaturen so hoch sind, dass die Gletscherzunge schneller abschmilzt, als Eis nachfliesst. Doch wenn ein Gletscher statt weniger Zentimeter pro Tag plötzlich mehrere Meter weit fliesst, stimmt etwas nicht. Die auf der Gegenseite des Berges im Lötschental installierten Messsysteme hatten die zunehmende Bewegung in den letzten Wochen registriert.

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